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Fanny Hill

Fanny Hill

Titel: Fanny Hill
Autoren: John Cleland
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nachdem ich mich auch auf mein Zimmer begeben wollte und der Tee gebracht worden war, erschien die würdige Seele mit dem Waldteufel, der eine Art zu grinsen hatte, die ich im Magen spürte. Er setzte sich, dass er mich voll sehen konnte und verdrehte die Augen nach mir die ganze Zeit, da wir den Tee tranken. Das war schnell geschehen, und die sonst immer müßige Alte gab Geschäfte vor — und hatte auch recht damit — um aus dem Zimmer zu kommen; Ermahnte mich noch, den lieben Vetter um ihret- und meinetwillen gut zu unterhalten, bis sie zurückkomme. Und den Vetter, artig mit mir zu sein und fein sanft mit dem süßen Kind umzugehen. Darauf verschwand sie sehr schnell, und ich schaute mit offenem Mund nach der Tür.
    Wir waren allein und ein Zittern kam auf einmal in meine Glieder, eine Furcht vor irgendetwas schrecklichem, dass ich mich auf das Kanapee am Kamin setzte, wo ich wie ein Stein blieb, ohne Atem und Leben, ohne zu sehen und zu hören. Ich konnte mich nicht rühren, wie sich der Mensch neben mich setzt, mich umarmt, küsst. Und wie er mich so ohne Widerstand sieht, reißt er mir das Busentuch herunter und versucht, mich auf das Kanapee zu legen. Ich fühle seine Hand an meinen Beinen, die ich übereinander geschlagen hatte und die er auseinander zu zwängen sich bemüht. Da erst kam ich zu mir; Er warf mich förmlich in die Höhe und ihm vor die Füße und ich bat, er möge nicht hart gegen mich sein und mir nicht weh tun. »Weh tun, Kleine? Ich denke gar nicht daran, — hat dir die Alte denn nicht gesagt, dass ich dich liebe? Dass ich hübsch fein mit dir umgehen will?« — »Ich kann nicht, ich kann sie nicht lieben« rief ich, »Bitte, lassen sie mich! Ich will sie voll Herzen gern haben, wenn sie mich allein lassen und weggehen wollen.« Aber ich redete umsonst. Ob ihn mein Bitten noch mehr erregte oder er seine Gier nicht mehr in Zaum halten konnte, er erneuerte pustend und fauchend seinen Angriff und versuchte mich noch einmal auf das Kanapee zu zwingen. Diesmal gelang es ihm, mich der Länge nach hinzulegen, mir sogar die Röcke über den Kopf zu schlagen und meine Schenkel aufzudecken; die ich so sehr als möglich übereinander presste; und so viel Mühe er sich auch gab, er konnte nicht Herr über mich werden, Weste und Hose hatte er aufgeknöpft, aber ich fühlte nichts sonst als das Gewicht seines Körpers auf mir. Plötzlich ließ er von mir ab, stand keuchend auf und fluchte was von »alt« und »hässlich«, denn so hatte ich ihn in der Hitze meines Sträubens genannt.
    Nachher erst wurde ich gewahr; dass der Kerl durch das Zappeln und Raufen auf die Höhe seiner Begierde gekommen war, dass ihn schon sein Vermögen verlassen hatte, noch ehe er an den rechten Ort kam — denn es geschah alles auf meine Beine und auf mein Hemd.
    Nun befahl er mir, aufzustehen — er wolle mir nicht die Ehre antun sich weiter mit mir abzugeben, die alte Hure möchte sich nach einem andern Trottel umsehen, er wolle sich jedenfalls nicht von einer verlogenen, falschen Keuschheit zum Narren halten lassen, denn er wisse genau, dass ich meine Jungfernschaft einem Bauernbengel auf dem Dorfe abgetreten hätte, und jetzt meine abgerahmte Milch in der Stadt anbringen wolle. So schimpfte er eine ganze Weile, zu meinem größten Vergnügen; denn der Spott schien mich vor seiner ekelhaften Zärtlichkeit zu sichern.
    So deutlich nun auch die Absichten der Brown an den Tag gekommen waren, ich hatte doch nicht das Herz oder den Verstand, das klar einzusehen. Es kam mir gar nicht der Gedanke, mein Verhältnis zu der alten Hure zu lösen, so sehr hielt ich mich mit Leib und Seele für ihr Eigentum. Oder es war doch die Furcht vor der Strasse, der fremden Stadt, die mich selbst so betrog und mich ins Verderben brachte.
    Ich saß am Kamin, weinend, mit offenem Haar, bloßem Hals, ganz in trübseligen Gedanken, die ich mir nicht so klar machen konnte, dass aus ihnen ein Entschluss wurde. Dieser Anblick muss den Alten aufs neue geil gemacht haben, denn nach einer kleinen Weile fragte er auf einmal ruhig, fast zärtlich, ob ich es nicht noch einmal mit ihm versuchen wolle, bevor die alte Dame zurückkäme, es solle dann alles wieder gut sein. Dabei küsste er mich und fuhr mir mit der Hand zwischen die Brüste. Nun wirkte alles, Ekel, Furcht, Zorn und alles zusammen, das ich aufsprang, zur Glockenschnur eilte und mit so gutem Erfolge daran riss, dass sofort die Magd gelaufen kam. Wie die mich auf dem Boden liegen sah, mit
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