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Fanny Hill

Fanny Hill

Titel: Fanny Hill
Autoren: John Cleland
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Reden, die Beschreibungen von ihrem Verkehr mit den Männern hatten mir hinlängliche Einsicht in die Natur und die Geheimnisse ihres Handwerks gegeben und mein Blut angenehm erregt. Dazu setzte auch Phöbe, deren Bettgenossin ich noch immer war, ihren eingehenden Unterricht nicht aus, und was ich nicht aus ihren Beschreibungen erfuhr, das sah ich mit meinen Augen. Eines Tags befand ich mich so gegen zwölf Mittag zufällig in dem dunklen Kabinett der Madame und hatte da kaum eine halbe Stunde auf einem Bett gelegen, als ich ein Rauschen in der Schlafkammer hörte, die von dem Kabinett nur durch zwei Glastüren getrennt war, an denen gelbseidene Vorhänge hingen. Die waren nicht so weit zugezogen, als dass ich nicht vom Kabinette aus das ganze Zimmer hätte übersehen können.
    Ich schlich mich leise an die Tür und da erschien auch schon: die Äbtissin des Klosters selber mit einem langen, jungen Reiter, der wie ein Herkules gebaut war, ein Bursche, wie ihn sich die erfahrenen Londoner Damen für diese Sache wählen.
    Still und unbeweglich stand ich auf meinem Posten, damit kein Geräusch mich in meiner Neugierde verraten und Mutter Äbtissin hereinbringen möchte. Ich hatte keine Ursache dies zu befürchten, denn sie war so sehr von ihrem gegenwärtigen Geschäft erfüllt, dass sie weder Sinn noch Aufmerksamkeit für sonst etwas in der Welt hatte.
    Lustig war es zu sehen. wie sich die fette, unbeholfene Figur am Fuße des Bettes hinwarf, gerade der Türe des Kabinetts gegenüber, so dass ich den vollen Anblick all ihrer Reize hatte.
    Ihr Liebhaber setzte sich bei ihr nieder: er schien ein Mann von wenig Worten, aber großem Appetite zu sein, denn er ging gleich zu wesentlichen Dingen über, gab ihr ein Paar derbe Schmatze, und indem er seine Hände in ihren Busen steckte, löste er ihre Schnürbrust auf, aus der dann, trotz ihrer Einsperrung, ein paar Brüste hervorschossen und sich ausbreiteten und mindestens bis zum Nabel herabsanken. Ein so ungeheures Paar hatten meine Augen noch nie gesehen: graugelb, schlapp, weich und innig ineinander fließend. Aber dessen ungeachtet schien sich dieser arme Schlucker an ihnen höchlichst zu freuen, indem er vergebens suchte, eine von ihnen mit seiner Hand zu bedecken, die doch nicht viel kleiner war als eine Schöpsenkeule; und nachdem er einige Zeit mit ihnen so gespielt hatte, als wenn sie es wert gewesen wären, legte er die zwei Säcke sanft nieder, hob der Alten die Röcke auf, und machte daraus eine Decke über ihr breites Gesicht, das nur von Branntwein rot wurde. Als er etwas zur Seite trat um seine Weste und Beinkleider aufzuknöpfen, hingen ihre fetten fleischigen Hüften tief herunter, und die ganze schöne Landschaft war vor meinen Augen ausgebreitet, ein Weitgeöffneter Schlund, überschattet mit graulichem Buschwerk; es sah aus wie der Sack eines Bettlers, der nach Provision hingehalten wird. Aber bald wurden meine Augen durch einen andern Gegenstand abgelenkt, der meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
Ihr rüstiger Hengst hatte sich jetzt aufgeknöpft, und zog nackend, steif und starrend, jenes wunderbare Werkzeug heraus, das ich nie vorher gesehen hatte. Indes waren meine Sinne zu sehr in Erregung, zu sehr auf den jetzt in mir brennenden Punkt konzentriert, als dass ich etwas mehr hätte bemerken können, als die allgemeine Struktur dieses Instrumentes, über das mich der natürliche Instinkt jetzt mehr belehrte, als alles was ich früher davon gehört hatte: dass ich von ihm das höchste Vergnügen zu erwarten habe.
    Der junge Galan säumte indessen nicht lange, gab seinem Ding zwei oder drei Bewegungen, indem er es gleichsam schwenkte, und warf sich dann über die Alte her; und da jetzt sein Rücken gegen mich gewandt war, so konnte ich, nach der Bewegung, die er machte, nur annehmen, dass er Hineindrang; jetzt zitterte das Bett, die Vorhänge rauschten, so dass ich kaum die Seufzer und das schmachtende Ächzen hören konnte, das die Handlung von Anfang bis zu Ende begleitete. Diese Geräusche und der Anblick drangen mir ins Innerste und machten, dass jede Ader in mir wie Feuer glühte; und das war so stark, dass es mir den Atem hemmte.
    Vorbereitet, wie ich war, von den Gesprächen meiner Gespielinnen sowohl als durch Phöbens detaillierte Beschreibung, war es kein Wunder, dass meine Unschuld jetzt den tödlichsten Streich erhielt.
    Während sie in der Hitze der Aktion waren, stahl sich, von der Natur allein geführt, meine Hand unter meine Röcke,
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