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Family Job

Family Job

Titel: Family Job
Autoren: Allan Guthrie
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hatte eine Kanone. Dachte, er wäre Herr der Lage.
    Leck mich. Er hatte nicht mal die eigenen Klamotten an.
    Park holte mit der guten Hand gegen ihn aus.
    Traf einen halben Meter daneben.
    Wenn er’s bloß geschafft hätte, den Knochen durchzuhacken, wäre er die Handschelle losgeworden und hätte an Savage rankommen und ihn zu Brei schlagen können.
    Eines konnte er allerdings tun.
    Er kroch auf dem Boden herum und versuchte, das Schwert auszumachen. Effie hatte es rausgezogen. Es musste in der Nähe sein. Musste. Hätte er nur einen Blick riskieren können. Nur um es zu orten. Nicht mehr. Wenn er sich nicht auf das Blut konzentrierte, würde es gehen.
    Er hatte keine Wahl, verdammt. Die Gelegenheit nutzen oder sterben. Keine Scheißalternative.
    Okay.
    Er schaute.
    Effie lag reglos da. Die Haare waren über ihr Gesicht gefallen.
    Er sah nach unten. Ihre Hände lagen mit den Handflächen nach oben, die Finger locker um das Schwert gekrümmt.
    Er konnte es erreichen. Zwar nur schwer, aber es ging.
    Ach, du dummes, beschissenes Arschloch.
    Er konnte nichts dagegen machen.
    Er hatte auf seinen Arm geguckt. Konnte den Blick nicht losreißen. Was für eine beschissene Sauerei.
    O Scheiße.
    Jetzt hatte er’s doch getan.
    Hätte Tommy früher von Parks Blutproblem gewusst, wäre alles viel einfacher gewesen. Er hätte sich das Pflaster von seinem entzündeten Arm pulen, mal kurz auf die Wunde drücken und sie Park zeigen können, wenn der nicht darauf gefasst war.
    Schlag dich selber k. o., du Arschloch.
    Vielleicht hätte er es daran merken müssen, wie Park es vermieden hatte, auf den Laptop zu schauen. Aber mal ehrlich, wer kommt schon auf so was? Vielleicht wäre es Grant aus Versehen rausgerutscht, wenn er mehr mit dem Jungen geredet hätte. Aber nein, Tommy hatte nicht vor, sich deswegen Vorwürfe zu machen. Es gab verflucht noch mal überhaupt nichts, was er hätte tun können, um zu verhindern, dass Phil und Fraser umgebracht wurden. Nicht das Geringste, verdammt.
    Er krümmte sich unter dem stechenden Schmerz in seinem Bauch. Scheiße, er hatte schon mal so was Komisches erbrochen. Das passierte doch jetzt nicht etwa noch mal, oder? Das war doch nicht echt. Das hatte er sich doch eingebildet.
    Es war einfach nicht möglich, verflucht.
    Andererseits war es auch nicht möglich, dass Grant tot war, dass Phil und Fraser tot waren, dass er selbst drauf und dran war, noch jemanden umzulegen.
    Er musste es hinter sich bringen, durfte keine Zeit mehr verschwenden. Jetzt hör auf, drüber nachzudenken, verdammt noch mal, und mach’s einfach.
    »Dad?« Jordan stand in der Tür. Gott weiß, wie lange er schon da war. Wahrscheinlich hatte er den Schuss gehört. Er schaute auf die beiden Körper. »Ist sie tot?«
    Tommy nickte. »Sie kann dir nicht mehr wehtun.«
    »Und was ist mit ihm?« Er nickte in Richtung Park. »Ist er auch tot?«
    »Noch nicht.«
    »Er ist völlig durchgeknallt.«
    »Stimmt. Ein totaler Psycho.«
    »Ich will weg von hier.«
    »Wenn ich ihn umgebracht hab«, sagte Tommy. Die Frage war nur, wie. Er sollte ihm alle Gliedmaßen abhacken und ihn verbluten lassen. Das war’s, was dieses Stück Müll, dieser Untermensch verdient hatte. Mit Effie hätte Tommy das nicht machen können, doch bei Park war’s was anderes. Aber Tommy war müde. Echt scheißmüde. Und er hatte kaum noch Kraft. Die beiden vergangenen Wochen holten ihn ein.
    Und sein Magen. Scheiße noch mal, sein Magen.
    Er schluckte schwer, und der Schmerz ließ nach, aber er wusste, er würde schnell wiederkommen. Er brauchte nur einen Augenblick oder zwei, um zu entscheiden, wie er Park erledigen sollte.
    »Dad?«, sagte Jordan. »Meinst du, wir sind wie die?«
    »Wie kannst du so was sagen?«, sagte Tommy. »Die sind doch total krank.«
    »Ich komm mit dir«, sagte Jordan.
    Tommy hatte gesagt, er würde runter zum Kombi gehen und gleich zurückkommen, er sei nur einen Moment weg. Jordan wollte nicht, dass er ging, obwohl Tommy ihm erklärte, dass es im Schlafzimmer nicht mehr gefährlich wäre, jetzt wo Effie tot und Park angekettet und bewusstlos war. Dann schlug Tommy vor, vielleicht könne ja Jordan das Benzin holen, aber diese Idee fand Jordan auch nicht verlockender. Der Gedanke an die Leichen hinten drin gruselte ihn.Was man ihm nachfühlen konnte.Es gab mal eine Zeit, da hätte Tommy genauso empfunden.
    Am Ende gingen sie also zusammen. Nach unten, Hand in Hand, an den toten Polizisten vorbei nach draußen, wo ihm die kalte Luft gegen
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