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Familie Zombie

Familie Zombie

Titel: Familie Zombie
Autoren: Jason Dark
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ein lang gestreckter und recht hoher Hang aufbaute.
    Im Sommer weideten dort Schafe, und hin und wieder auch Rinder.
    Der Schrei ließ Odine Kosta zusammenzucken. Sie schaute nach links, wo ihr Mann am Fenster stand. Dort befand er sich nicht mehr. Er war zurückgetaumelt und hatte sich zudem von dem Quadrat weggedreht. Eine Kerze war durch seinen Tritt umgefallen, aber verloschen.
    »Was ist denn?«
    Er beugte sich nach vorn und presste beide Hände gegen die Brust. »Hast du es nicht gespürt?«
    »Was denn?«
    Er schrie plötzlich los und wuchtete seinen Körper dabei von einer Seite zur anderen.
    Odine ließ ihn in Ruhe und wartete so lange, bis er sich gefangen hatte. »So, was hast du?«
    Vincent keuchte seine Antwort heraus. »Sie sind tot. Sie sind vernichtet – beide. Ich habe es gespürt. Ja, sie existieren nicht mehr.«
    »Woher weißt du das?«
    »Die Verbindung ist gerissen. Ich habe es gespürt. Es ist alles anders geworden. Wir sind jetzt allein.«
    »Wer hat sie getötet?«
    Vincent drehte seinen Kopf. »Das kann ich dir sagen. Sinclair. Es muss Sinclair gewesen sein. Es gibt keine andere Lösung. Dieser Hundesohn ist zu stark.«
    Odine sagte zunächst nichts. Aber es hielt sie auch nichts mehr auf ihrer Kiste. Sie drückte sich hoch und starrte Vincent an. »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Ich weiß es nicht. Ich will Sinclair und seinen Helfer tot sehen. Dabei bleibt es.«
    »Sind sie nicht zu stark?«
    »Nein!«, brüllte er. »Kein Mensch ist stärker als wir. Das weißt du genau. Wir sind ihnen allen überlegen, daran gibt es nichts zu rütteln.«
    Odine hatte ihre Zweifel, sprach jedoch nicht darüber. Sie drehte nur den Kopf und schaute in die verschiedenen Richtungen, doch in ihrer Nähe hatte sich nichts verändert.
    Beide wussten nicht genau, wie sie reagieren sollten. Odine glaubte ihrem Gatten. Seine Beziehung zu dem Alten und dessen Enkel war stärker als die ihre.
    »Sie werden herkommen«, flüsterte Vincent und nickte vor sich hin. »Ja, sie werden kommen. Sie müssen es tun. Sie werden inzwischen viel wissen, und deshalb wissen sie auch, wo sie uns finden können. Dieses Haus steht wie auf dem Präsentierteller. Es kann nicht übersehen werden. Aber wir wissen Bescheid, und das ist gut. So können wir sie entsprechend erwarten und zuschlagen.«
    »Hier?«
    »Auch!«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Du wirst hier im Haus bleiben. Ich schaue mich draußen um und halte mich dort versteckt. Wir werden sie aus dem Hinterhalt angreifen und dann zerstören.«
    Odine Kosta sagte dazu nichts. Sie kannte die Regeln. Es hatte keinen Sinn, gegen seinen Willen zu handeln, denn er war der Stärkere. »Wo willst du sie erwarten?«
    »Das weiß ich nicht. Das wird alles die Situation ergeben.«
    »Gut, ich vertraue dir.«
    »Das musst du auch.« Er schaute sie noch einmal an und ging steif, aber mit schnellen Schritten auf die Haustür zu.
    Odine blieb zurück. Sie setzte sich nicht mehr hin, aber sie griff unter ihre Jacke und holte dort ein langes Fleischermesser hervor.
    ***
    Vincent Kosta spürte die Kälte nicht. Auch der böige Wind machte ihm nichts aus. Er blieb für wenige Sekunden vor der Haustür stehen, schaute in die Dunkelheit und wartete darauf, dass sich etwas zeigte, aber das war nicht der Fall.
    Man konnte die Nacht als völlig normal bezeichnen. Dunkel und auch sehr ruhig. Von einem Verfolger sah und hörte er nichts, aber das hatte für ihn nichts zu bedeuten. Er wusste sehr gut, dass er sich nicht geirrt hatte. Sein Vater und auch sein Sohn waren nicht mehr am Leben. Man hatte sie eiskalt vernichtet. Diesmal für immer, das wusste er auch. Nur wollte er nicht von dem gleichen Schicksal heimgesucht werden, und er sah einen Vorteil auf seiner Seite.
    Er war gewarnt, und er würde sich auf den Besuch einstellen können. Sie würden kommen. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, denn halbe Sachen machten sie nicht.
    Obwohl er ein lebender Toter war, dachte er wie ein normaler Mensch. Er und seine Familie waren eben anders als die tumben Zombiegestalten, die es sonst immer gab und die gierig nach Menschenleben durch die Gegend irrten.
    Er sah sich als intelligent und raffiniert an. Ein Schlitzohr, das zudem keine Gnade kannte.
    Zwei Kehlen hatte er vor kurzem aufgeschlitzt, und es würden weitere folgen, da war er sich sicher.
    Nachdem er einige Sekunden vor der Haustür gewartet und sich nichts ereignet hatte, machte er sich auf den Weg. Vincent Kosta ging davon aus, dass seine
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