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Familie Zombie

Familie Zombie

Titel: Familie Zombie
Autoren: Jason Dark
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Ersatzpistole?«
    »Ich habe das Kreuz.«
    Mein Kollege schluckte. Ich war gespannt, ob er die Antwort akzeptierte. So richtig allerdings nicht, denn ich sah, wie er den Kopf schüttelte. »Das ist verdammt schwer für mich, so etwas zu entscheiden. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Was ist denn, wenn Sie angegriffen werden? Mit einer Waffe, meine ich.«
    »Darin weiß ich mich schon zu wehren.«
    »Ich kann die Beretta nicht annehmen.«
    »Entweder nehmen Sie die Waffe an oder fahren zurück.« Meine Stimme klang so, dass sie keinen Widerspruch duldete. Das merkte auch Duncan O’Connor. »Danke«, sagte er leise, »danke. Jetzt ist mir wohler.«
    »Das meine ich auch.«
    Vor der nächsten Kurve lag die Beretta zwischen seinen Beinen, nahe der Kante des Fahrersitzes. Bisher hatte ich nur Schatten gesehen, nun aber öffnete sich das Gelände, und das war selbst in der Dunkelheit zu erkennen. Nichts störte mehr den freien Blick nach vorn, und so war es ganz natürlich, dass wir auch das Haus sahen. Es war besonders deshalb zu erkennen, weil die Fassaden mal gekälkt worden waren.
    »Fahren Sie mal langsamer.«
    Er kam meiner Bitte nach. Ich konzentrierte mich auf das Haus, und als wir noch näher herankamen, sah ich einen sehr schwachen Lichtschein hinter Fenstern, in denen sich bestimmt kein Glas mehr befand, die aber trotzdem dunkel waren.
    Elektrisches Licht gab es in diesem Bau nicht. Also wurde die Helligkeit sicher von Kerzen gespendet.
    »Soll ich näher heran, John?«
    »Nein.«
    Der Kollege fuhr links an den Straßenrand und hielt dort. Er steckte die Waffe ein und nickte mir dabei dankbar zu. »Wie geht es jetzt weiter? Was haben Sie sich gedacht?«
    »Es ist ganz einfach. Wir werden den Wagen hier stehen lassen und schleichen uns zu Fuß an das Ziel heran. Das heißt, ich werde den Anfang machen. Wenn Sie merken, dass ich mich im Haus aufhalte, können Sie auch etwas tun.«
    »Kapiert.«
    »Gut, dann wollen wir uns gegenseitig die Daumen drücken, dass wir die letzten beiden aus der Familie auch noch aus dem Verkehr ziehen.«
    Er sagte nichts. Ich aber öffnete die Tür. Zuvor hatte ich die Innenbeleuchtung ausgeschaltet. Dann huschte ich aus dem Fahrzeug und hinein in die Dunkelheit...
    ***
    Mit Anbruch der Dunkelheit war es wieder kälter geworden, und ich glaubte sogar, den Geruch von Schnee in der Luft zu spüren. Das war mir egal. Wenn es schneite, wollte ich mich wieder auf dem Rückweg befinden. Vorausgesetzt, ich erreichte mein Ziel und konnte die Welt von den verdammten Zombies befreien.
    Für mich waren die Zombies keine tumben Gestalten, sondern irgendwie durch einen geheimen Zauber auf das normale menschliche Leben geeicht worden. Das musste ich in Betracht ziehen, und damit rechnete ich auch stark, als ich mich auf den Weg zum Haus machte.
    Wir waren mit Licht gefahren. Vom Haus her, das recht tief lag, hatte man das Licht der Scheinwerfer sicherlich so schnell nicht sehen können, aber man brauchte nur etwas höher zu gehen, dann sahen die Dinge schon ganz anders aus.
    Zum Glück war die Luft klar. Der berühmt-berüchtigte schottische Hochlandnebel ließ sich hier nicht blicken, und das erwies sich auch für mich als Vorteil. Die Beretta hatte Duncan bekommen. Dafür steckte ich mein Kreuz in die rechte Seitentasche, um im Notfall so schnell wie möglich an es heranzukommen.
    Es waren keine Stimmen zu hören. Auch keine Schreie irgendwelcher Vögel. Diese Nacht gehörte einzig und allein dem Wind, der mein Gesicht umsäuselte.
    Es war nicht weit bis zum Haus. Dort tat sich auch nichts. Die Tür blieb geschlossen. An den dunkleren Fenstern sah ich ebenfalls keine Bewegung, doch ich glaubte nicht, dass das Haus leer war. Ein besseres Versteck für Zombies konnte es nicht geben. Da brauchten sie nur zu warten, bis die Gegner an das Haus herankamen.
    Aber wo steckten sie?
    Es gab zwei Möglichkeiten. Sie konnten sich im Haus aufhalten, aber auch draußen lauern. Für die letzte Möglichkeit hatte ich noch keinen Beweis bekommen, denn außerhalb des Hauses war mir keine Bewegung aufgefallen.
    Ich hätte auch ganz normal auf das Haus zugehen können, und auf den letzten Yards tat ich es auch.
    Jetzt stand ich vor der Tür und fühlte mich wie ein einsamer Wanderer, der in der Fremde ein Quartier sucht.
    Natürlich stand die alte Tür nicht offen, die mir einen fauligen Holzgeruch entgegenschickte. Leider war es mir nicht möglich, durch ein Fenster zu schauen: Ich hatte wohl eines gesehen,
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