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Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Carin Gerhardsen
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redete, als wäre er ein x-beliebiger Kollege.
    »Ich musste mich über das Wochenende durch ein paar Aktenberge durcharbeiten«, antwortete Malmberg reserviert und wechselte sofort das Thema. »Ich habe von Lundin gehört, dass ihr diesen Älvsjömord bearbeitet, stimmt das? Hieß der Mann Erlandsson?«
    »Das stimmt«, bestätigte Sjöberg.
    »Ich habe gerade eben einen seltsamen Anruf bekommen.«
    Er warf einen Blick auf die Uhr, die jetzt zwanzig Minuten vor zehn anzeigte.
    »Vor ungefähr fünf Minuten. Er habe mich angerufen, weil ich der Polizeichef sei, so hat er es ausgedrückt, und er hat erzählt, dass er Informationen zu diesem Mord hätte. Ich wusste noch gar nichts darüber, machte mich aber gleich bereit, Notizen zu machen. Leider sagte er nichts weiter, als dass wir den Mörder niemals finden würden, und dann hat er aufgelegt.«
    »Das ist ja ein Ding«, sagte Sjöberg. »Und es war ein Mann, da bist du dir sicher?«
    »Absolut. Ziemlich jung, würde ich sagen.«
    »Sprach er einen bestimmten Dialekt?«
    »Darauf habe ich nicht geachtet.«
    »Alter?«
    »Keine Ahnung, im Hintergrund war es ziemlich laut.«
    »Stimmenverzerrer?«, schlug Gerdin vor, ohne dass jemand so recht zu sagen wusste, ob sie es ernst meinte oder scherzte.
    »Tja, das wäre natürlich möglich«, antwortete Malmberg, der die Frage jedenfalls ernst nahm. »Das ist heutzutage schwer festzustellen, oder?«
    »Könntest du das Gespräch vielleicht so gut es geht im Wortlaut wiedergeben?«, bat Sjöberg.
    »Natürlich«, sagte Malmberg und zog einen handgeschriebenen Zettel aus der Hosentasche. »Ich habe es so aufgeschrieben, wie ich mich daran erinnerte. Kleine Fehler kann ich allerdings nicht ausschließen: ›Du bist also der richtige Polizeichef, oder?‹ – ›Ja, so könnte man das sagen. Stellvertretender Polizeidirektor ist die korrekte Bezeichnung.‹ – ›Ich habe interessante Informationen, die den Fall Erlandsson betreffen.‹ – ›Okay, schießen Sie los.‹ – ›Dann kann ich euch erzählen, dass der, der geschossen hat, den findet ihr nie. Ihr verdammten Loser.‹ Das war alles.«
    »Tja, jedenfalls bereut er es nicht, das wissen wir jetzt«, stellte Sandén fest.
    »Fragwürdige Grammatik«, mäkelte Gerdin, ohne dass ihr jemand besondere Aufmerksamkeit schenkte.
    »Hast du das Gespräch auf dem Handy entgegengenommen oder über die Zentrale?«, wollte Hamad wissen, der alles genau notierte, was Malmberg berichtete.
    »Es war das Handy, der Anruf kam aber über die Zentrale. Für einen Außenstehenden ist das die einzige Möglichkeit, telefonisch mit mir in Kontakt zu kommen. Meine Handynummer ist natürlich geheim, aber ich leite alle Anrufe auf mein Handy um.«
    »Du hattest Hintergrundlärm erwähnt«, sagte Rosén. »Kannst du beschreiben, um welche Art von Lärm es sich gehandelt hat?«
    »Stimmen? Motorengeräusche? Musik?«, schlug Sjöberg vor.
    »Verkehrslärm, würde ich sagen. Es ging so schnell, ich konnte kaum reagieren, bis alles vorbei war.«
    »Ich kann mich darum kümmern«, sagte Hamad. »Ich mache bei der Telia ein bisschen Dampf, damit wir erfahren, von welcher Nummer der Anruf stammte und von wo er kam. Ich kann auch die Verbindungslisten für Erlandssons Telefon beantragen, wenn ich schon einmal dabei bin.«
    Sjöberg begann seine Papiere einzusammeln.
    »Gut, Jamal«, sagte er. »Wir werden ja sehen, wie schnell sie an einem Sonntag in der Ferienzeit arbeiten können. Und danke für die Informationen, Gunnar. Ich glaube, wir sind jetzt fertig. Die nächste Besprechung findet morgen früh um neun statt.«
*
    Sandén und Andersson lasen Mercury bei Lundin auf, wo er saß und ein Bild malte, nachdem es ihm angeblich gelungen war, dem Diensthabenden zwei Gitarrenakkorde beizubringen. Anschließend machten sie sich in Anderssons Auto auf den Weg zu Familie Siem im Vivelvägen in Långbro, während der Sechsjährige auf dem Rücksitz mit voller Kraft die Gitarre bearbeitete. Eine Weile später ließen sie ihn dort zurück, nur um von Frau Siem zu erfahren, dass weder Josefin noch deren Vater zu Hause seien, da sie trotz allem beschlossen hätten, nach Södertälje zu fahren, um das dort angesetzte Auswärtsspiel zu bestreiten.
    »War das Mädchen nach diesem Erlebnis denn wirklich in der Lage, Fußball zu spielen?«, fragte Sandén mit einer gewissen Skepsis.
    »Wir haben uns gedacht, dass es gut für sie ist, rauszukommen und Leute zu treffen«, antwortete die Frau. »An andere Sachen zu
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