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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz
Autoren: Jennifer Fallon
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diesem Augenblick ahnte, was sie wirklich dachte.
    »Und was ist mit dem Fürsten der Askese?«, fragte sie und spähte zu Jaxyn hinunter. Er stand auf dem Hauptdeck und sprach mit Stellan. Der Fürst von Lebec war schließlich auch an Bord gekommen und hatte bereits den Befehl zum Ablegen gegeben. »Hast du irgendeinen Plan, um uns alle vor ihm zu schützen?«
    »Du musst mir in dieser Sache einfach vertrauen, Arkady. Es muss reichen, wenn ich sage, es gibt Pläne, und du musst sie nicht kennen, um zu handeln, wie es nötig ist.«
    Arkady sah ihn erst überrascht, dann ziemlich gekränkt an. »Du vertraust mir nicht genug, um es mir zu erzählen, oder?«
    Er lächelte wieder, diesmal um Entschuldigung heischend. »Wie du festgestellt hast, kann Cayal noch zurückkommen. Es wäre gefährlich, dir Informationen zu geben, die er dir wieder entlocken könnte.«
    »Du erwartest, dass er meinetwegen kommt?« Gezeiten! Was für eine unverbesserliche Närrin bin ich, trotzdem zu hoffen, dass er kommt.
    Und werden deine Spione mich überwachen, um ja dabei zu sein?
    »Wer kann das sagen? Du magst ihn genug fasziniert haben, um für eine Weile seine Aufmerksamkeit zu behalten. Oder du bist nur eine schwindende Erinnerung in einem endlosen Leben voller zahlloser schwindender Erinnerungen. Wenn ich genug über die Gezeitenfürsten wüsste, um das zu beurteilen, wäre ich einen ganzen Schritt weiter in der Frage, wie man sie loswird.«
    »Ich bin neugierig, Declan, woher deine Hingabe rührt.« Während sie sprach, beobachtete sie, wie die letzten Amphiden in das Geschirr schlüpften und drei Crasii vom Pier aus die Vertäuung an Deck warfen. »Was haben die Unsterblichen dir getan?«
    Er zuckte die Achseln. »Das ist eine Familienangelegenheit«, entgegnete er zurückhaltend.
    Die Taue des Geschirrs strafften sich zwischen dem Bug und den Amphiden, und das große Schiff begann an den Docks vorbeizugleiten.
    »Hat ein Unsterblicher deiner Familie etwas angetan?«
    »Ein Unsterblicher war verantwortlich«, sagte er kryptisch. »Aber das ist nichts, womit du dich abgeben müsstest. Du hast eine königliche Hochzeit vor dir und musst dich auf Torlenien vorbereiten. Im Augenblick bist du sicher vor den Unsterblichen. Sollten dir allerdings in Torlenien Brynden oder Kinta über den Weg laufen, wäre ich dankbar, du ließest es mich wissen.«
    »Wir haben einen langen Weg vor uns, fürchte ich.« Sie winkte Stellan zu, als er zu ihr heraufblickte. Sie wollte nach ihm rufen. Sie wollte ihm alles über Jaxyn sagen, ihn vor seinen tödlichen Reizen warnen, aber sie wusste, das ging nicht. Also winkte sie und lächelte und tat, als sähe sie keine Schrecken kommen. Es blieb die stille Hoffnung, ihnen würde etwas einfallen, bevor die Flut anstieg und die Menschen von Amyrantha ganz verloren waren.
    »So ist es, Arkady«, bestätigte Declan Hawkes.
    »Ich erinnere mich, dass du sagtest, ihr wisst, wo die meisten der Unsterblichen sind. Aber wenn man dem Tarot Glauben schenkt, gibt es zweiundzwanzig von ihnen, oder?«
    »Nicht alle von ihnen verfugen glücklicherweise über das Machtpotenzial, dessen sich Cayal und Jaxyn bedienen können«, erklärte Declan. »Manche von ihnen sind mehr so etwas wie Quälgeister als echte Bedrohungen. Es gibt einen oder zwei, die unter den richtigen Umständen vielleicht sogar ziemlich vernünftig sind.«
    »Aber wo sind sie, Declan?«, fragte Arkady stirnrunzelnd, als Jaxyn plötzlich mit einem verschlagenen, wissenden Lächeln zu ihr hochsah.
    »Was meinst du?«
    »Die niederen Unsterblichen. Müssen wir uns ihretwegen auch solche Sorgen machen wie wegen der Gezeitenfürsten? Werden sie auch versuchen, ihre eigene Macht zu steigern, oder verbünden sie sich mit den anderen? Wer sind sie? Wo sind sie? Werden sie versuchen, unerkannt zu bleiben? Könnten sie uns helfen?«
    »Deshalb gibt es die Bruderschaft«, sagte Declan. »Weil wir das herausfinden müssen.«
     

72
     
     
    Kurze Verlobungszeiten waren Sitte in Glaeba, und das Verlöbnis des Kronprinzen mit Lady Kylia Debrell bildete keine Ausnahme. Drei Wochen nachdem Stellan, Arkady und Jaxyn in Herino eingetroffen waren, war die Hochzeit vorbei. Mit einem Hauch von Zynismus rührte Jaxyn dies eher auf einen Mangel an Vertrauen als auf inbrünstige Romantik oder sentimentale Anwandlungen der Glaebaner zurück. Wenn ein Mann seine jungfräuliche Braut erst auserkoren hatte, sah er zu, dass es mit der Hochzeit schnell ging, solange sie in ihrem Zustand
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