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Falling in love

Falling in love

Titel: Falling in love
Autoren: Susane Colasanti
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angenommen. Ich wette, du bist angenommen.«
    »Okay«, sage ich. »Ich ziehe jetzt den Brief raus.« Ich bin so außer Atem, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen.
    »Und?«, schreit Laila.
    Ich überfliege den ersten Satz.
    »Ich bin angenommen!« Meine Augen werden feucht. »Ich bin angenommen!«
    »Glückwunsch! Alles andere hätte mich gewundert.«
    »Yes!« Wie eine Verrückte springe ich im Zimmer herum.
    »Sieht ganz so aus, als wären wir zu Höherem bestimmt. Aber das wussten wir ja schon.«
    Ich setze mich aufs Bett und versuche, wieder zu Atem zu kommen.
    »Sie wären echt blöd gewesen, wenn sie dich abgelehnt hätten.«
    »Ich kann es immer noch nicht glauben.«
    »Warum denn nicht? Du hast es verdient.«
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass… dass alles so gut läuft.«
    »Du hast wohl die Mathehausaufgaben vergessen«, meint Laila. »So viel kann ein Mensch an einem einzigen Tag gar nicht schaffen.«
    »Stimmt«, sage ich, »da hast du recht.«
    Aber eigentlich muss ich mich darum nicht mehr kümmern. Ich habe die Zusage fürs College. Ab sofort ist mir die Highschool egal.
    *
    In einer halben Stunde kommt Tobey vorbei. Wir wollen feiern und ich habe nichts zum Anziehen. Ich werde mindestens eine halbe Stunde brauchen, bis ich ein einigermaßen annehmbares Outfit herausgesucht habe. Einen Augenblick lang überlege ich, mir dieses trägerlose Oberteil von Mom unter den Nagel zu reißen. Immerhin bin ich schon in ihrem Schlafzimmer. Aber sie wird sicher mitkriegen, wenn ich darin das Haus verlasse.
    Ich mache die Tür auf und schaue in Moms Gesicht.
    »Hast du gelauscht?«, sage ich.
    »Nein.«
    »Weißt du, was… ich habe gerade die Zusage von der New York University bekommen.«
    Mom klingt überrascht. »Wirklich?«
    »Ja.«
    Und dann passiert etwas Merkwürdiges.
    Mom umarmt mich.
    Es ist nicht gerade eine herzliche Umarmung. Wir liegen uns nicht stundenlang in den Armen und uns laufen keine Tränen über die Wangen. Und anschließend zünden wir kein Lagerfeuer an und holen die Gitarre raus. Aber es ist besser als gar nichts.
    »Gleich holt Tobey mich ab und ich weiß nicht, was ich anziehen soll.«
    »Vielleicht…«, sagt Mom und zieht das trägerlose Top aus dem Kleiderschrank. »Das gefällt dir doch so gut, oder?«
    »Ja.«
    »Wenn du willst, leihe ich es dir.« Unsicher hält sie es mir hin.
    »Danke.«
    In meinem Zimmer ziehe ich mich um. Dazu lege ich einen alten Song von Chicago ein. Er heißt If You Leave Me Now und ist wahnsinnig sentimental. Genauso fühle ich mich gerade. Und gleichzeitig fühle ich mich richtig gut. Ab und zu scheint im Leben wirklich alles zu funktionieren. Bestimmt nicht immer. Und bestimmt nicht so, wie man es sich vorgestellt hat. Aber es funktioniert. Und dann, wenn man gar nicht mehr damit rechnet, hält das Leben noch eine weitere Überraschung bereit.

48. Kapitel
    Ein neues Leben
15. Juni, 17.10 Uhr
    »Ich frage mich, welcher Idiot diese Hüte erfunden hat.«
    Josh hat ganz schön zu tun, dass ihm das schwarze Ding nicht vom Kopf rutscht. Seine ausgefallene Frisur ist für diesen Tag nicht besonders geeignet.
    »Auf jeden Fall jemand ohne Highschool-Abschluss«, sagt Mike.
    Weil ich größer bin als Mike und Josh, sitze ich hinter ihnen. Die Stühle wackeln und auf dem Football-Feld ist es wahnsinnig heiß. Wer diese albernen Hüte erfunden hat, ist sicher auch für den Stoff der Talare verantwortlich, der alles andere als atmungsaktiv ist.
    Rechts von uns sitzen die Mädels. Ich suche Saras Blick. Aber sie konzentriert sich auf Lailas Abschiedsrede, die wesentlich interessanter ist als die Reden davor, die insgesamt fünfzehn Stunden oder so gedauert haben. Durch irgendwelche komplizierten Rechenvorgänge ist Laila mit einem Abstand von ungefähr null Komma null zwei Punkten Jahrgangsbeste und Abschiedsrednerin geworden ist. Angeblich hat Michelle versucht, sich mit einer Überdosis Tylenol das Leben zu nehmen, nachdem sie erfahren hat, dass sie nur Zweitbeste ist.
    Endlich werden wir nacheinander aufgerufen. Das heißt, dass diese Veranstaltung bald vorbei ist.
    »Sara Tyler!«
    Alle Leute klatschen und am lautesten klatsche ich. Während Sara über die Bühne läuft, lasse ich sie keinen Moment aus den Augen. Natürlich trägt sie diesen Gürtel, den nur die Besten kriegen. Als sie vorhin ihren Talar damit zusammengebunden hat, hat sie ihn spaßeshalber als Gardinenkordel bezeichnet. Sara nimmt ihr Zeugnis entgegen und in dem Moment ziehen die
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