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Falling in love

Falling in love

Titel: Falling in love
Autoren: Susane Colasanti
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wovon dieses Mädchen spricht.
    »Total gruselig«, sagt Laila.
    Maggie mustert mich. »Jetzt sag schon: Wie viel hast du abgenommen?«
    »Zweieinhalb Kilo.«
    »Und was hast du gegessen?«, fragt Laila.
    »Ich habe… ihr wisst schon… weniger gegessen.« Ich wollte einfach wieder in meine Jeans aus der zehnten Klasse passen. Und das habe ich geschafft.
    »Mach das nie wieder.«
    »Warum nicht?«
    »Wenn du wüsstest, wie sehr dein Stoffwechsel leidet, wenn du hungerst…«
    »Stopp mal, Laila.«
    »Was denn?«
    »Steht mir mein Gewicht oder steht es mir nicht?«
    »Es steht dir.«
    »Siehst du«, sage ich. »Außerdem habe ich nicht gehungert. Ich habe gegessen.«
    »Was denn?«, fragt Maggie. »Reiskekse und Möhren?«
    »Zu eurer Information: Ich habe auch Salat gegessen.« Um die Wahrheit zu sagen, habe ich einfach meine tägliche Dunkin’-Donuts-Ration weggelassen. Laila und Maggie wissen allerdings nicht, wie sehr ich auf Zuckerguss stehe, und es ist mir peinlich, das zuzugeben. Unglaublich, was es bringt, wenn man auf Junkfood verzichtet.
    Wir schlendern zur nächsten Bahn. Dort steht diese blöde Windmühle, die einfach niemand trifft.
    »Okay«, sagt Maggie. »Eure Vorsätze für das Abschlussjahr.«
    »Das ist leicht«, sagt Laila. »Ich will Jahrgangsbeste werden.«
    »Zweitbeste reicht dir nicht?«
    »Nein, das reicht mir nicht.«
    Nie will Laila Zweite sein, das war schon immer so. Es liegt an ihrem Dad, der total kontrollsüchtig ist. Nachmittags darf sie nichts unternehmen, sie darf nur an den Wochenenden raus. Und mit Jungs darf sie sich überhaupt nicht verabreden. Keine Ahnung, wie sie das aushält.
    »Wenn das so ist«, sage ich, »dann solltest du deine Aussage anders formulieren. Du musst sagen: ›Ich werde Jahrgangsbeste‹, nicht: ›Ich will Jahrgangsbeste werden‹. Ich lese nämlich gerade so ein Buch über kreative Visualisierung. Du musst dir vorstellen, dass du schon alles erreicht hast, was du willst. Dann erreichst du es auch.« Mein zweiter Vorsatz in diesem Schuljahr ist es nämlich, inneren Frieden zu erlangen, und dafür muss ich zuerst herausfinden, was ich wirklich will.
    Laila schaut mich an. »Moment mal. Gehört das auch zu diesem Zen-und-Yin-und-Yang-Hokuspokus?«
    »Ganz genau«, sage ich. »Und es funktioniert.«
    »Na dann viel Spaß dabei, Michelle vom Thron zu stoßen«, sagt Maggie zu Laila.
    »Jetzt mal im Ernst.« Ich schiebe meinen Golfschläger über das künstliche Gras. »Michelle hat bei ihrer Geburt offenbar ein Superhirn eingepflanzt bekommen, in dem alle unwichtigen Dinge einprogrammiert sind, die die Lehrer auf der Highschool für wichtig halten. Aber wenn ihr jemand den Titel streitig macht, dann du.«
    »Vielen Dank. Das werde ich. Wer ist als Nächste dran?«
    »Ich«, sagt Maggie. »Mein Vorsatz ist es, schlau zu werden.«
    »Du bist schlau!«, widerspreche ich ihr.
    »Bin ich nicht. Zumindest nicht so schlau wie ihr.«
    Ich versenke mich in den Anblick des Wasserfalls am anderen Ende des Minigolfplatzes. Denn Maggie hat ein bisschen recht. Das würden wir ihr gegenüber natürlich niemals zugeben. Es tut ja auch nichts zur Sache. Wenn mir jemand anbieten würde, mein Hirn gegen Maggies Körper zu tauschen, würde ich keine Sekunde zögern. Erstens sind ihre Figur und ihre blonden Haare atemberaubend und zweitens ist sie seit der siebten Klasse quasi nahtlos mit irgendwelchen Typen zusammen, die ebenso atemberaubend sind wie sie. Außerdem hat Maggie mehr Klamotten als jeder, den ich kenne. Sogar mehr als die hippen Tussis. Bis zur Junior High war sie mit denen sogar befreundet. Solange man deren einzigen beiden Ansprüchen genügt – die da lauten: schön und reich zu sein –, ist man in diesen Kreisen gern gesehen. Aber Maggie ist dazu noch unendlich lieb. Sie würde mich vor jedem beschützen, der mich auf diese Weise anglotzt, wie die Tussis das getan haben. Sie haben Maggie sogar geraten, sich von mir fernzuhalten, weil der Umgang mit mir rufschädigend sei. Zum Glück hat Maggie ihnen die kalte Schulter gezeigt. Auch wenn es mir unangenehm ist, das zuzugeben: Noch heute frage ich mich, was sie so schrecklich an mir fanden.
    »Ich habe sogar einen Beweis«, sagt Maggie. »Bei wem habt ihr Geschichte?«
    »Bei Mr Sumner«, sage ich.
    »Seht ihr? Ich habe bei Mr Martin. Sogar in Geschichte wird zwischen Schlauen und Dummen unterschieden.«
    »Du bist nicht dumm!«, rufen Laila und ich wie aus einem Mund.
    »Egal.«
    »Also gut«, sage ich.
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