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Falling in love

Falling in love

Titel: Falling in love
Autoren: Susane Colasanti
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»Nehmen wir einmal an, du bist wirklich dumm, was du natürlich nicht bist: Wie willst du schlau werden?«
    »Das werdet ihr schon sehen«, sagt Maggie. »Okay, Sara. Was ist dein Vorsatz?«
    Und das ist das Problem: Ich will mich in diesem Schuljahr komplett neu erfinden. Seitdem ich denken kann, bin ich eine Langweilerin. In den letzten drei Jahren habe ich Tag für Tag dasselbe getan: Vormittags habe ich mit den anderen Strebern in Leistungskursen gesessen. Nachmittags habe ich einen unüberschaubaren Hausaufgabenberg erledigt. Und nachts habe ich geschlafen, damit ich am nächsten Morgen von Neuem beginnen kann. Ich habe keine Lust mehr, mein Leben an mir vorbeiziehen zu lassen. Es muss endlich etwas passieren. Zum Beispiel könnte ich einen atemberaubenden Typen kennenlernen. Ich bin mir sicher, dass es so einen Typen irgendwo da draußen gibt. Ich muss ihn nur finden. Und es wäre großartig, wenn Dave dieser Typ wäre.
    »Ich will einen richtigen Freund finden«, sage ich. »Mit allem Drum und Dran.«
    Maggie und Laila starren mich an.
    »Was denn?«
    »Nichts«, sagt Laila.
    »Was?«
    »Nichts. Ich frage mich nur…«
    »Was fragst du dich?«
    »Ich frage mich, wie genau du das anstellen willst. Wo willst du diesen perfekten Vertreter der männlichen Spezies hernehmen? Du bist doch schon mit allen halbwegs akzeptablen Typen ausgegangen.«
    »Und sie hatte schon zwei Freunde«, fügt Maggie hinzu.
    »Ganz richtig. Sie hat das Angebot voll ausgeschöpft.«
    »Genau deshalb will ich versuchen, Typen aus anderen Jahrgangsstufen kennenzulernen«, sage ich. »Immerhin hat Dave sich bei der Vollversammlung neben mich gesetzt! Das heißt doch, dass ich neben jedem Typen sitzen könnte. Zum Beispiel beim Stufentreffen. Oder bei den Leichtathletikmeisterschaften. Oder sonst wo.«
    »Du warst noch nie in einem Stadion«, sagt Laila.
    »Das war doch nur ein Beispiel!«
    »Aber die Typen dort können dir intellektuell nicht das Wasser reichen«, sagt Laila.
    »Liebe hat nichts mit dem Intellekt zu tun«, schnaubt Maggie. »Jeder kann sich in Sara verlieben.«
    »Wer zum Beispiel?«, fragt Laila.
    »Ja, wer denn wohl?«, ruft Maggie. »Dave natürlich!«
    Ich versuche abzulenken: »Wer ist dran?« Ich will diese Dave-Sache nicht zerreden.
    »Du bist dran«, sagt Maggie.
    An dieser Bahn muss man den Schlag genau abpassen, damit der Ball an den rotierenden Windmühlenrädern vorbeikommt. Wenn man zu früh oder zu spät schlägt, prallt der Ball daran ab und geht ins Aus. Plötzlich ist es mir unglaublich wichtig, an dieser Bahn nicht zu versagen. Als wäre das ein Zeichen. Wenn mein Ball an der Windmühle vorbeikommt, mag Dave mich. Wenn nicht, dann…
    Ich lege den Ball zurecht.
    Ich fixiere die Windmühle.
    Ich schicke eine Bestellung ans Universum: Bitte lass es geschehen. Mach, dass es passiert.
    Ich schiebe den Ball noch ein Stück nach rechts. Dann hole ich Schwung.
    Der Ball geht rein.

2. Kapitel
    Die ersten Herbsttage
1. September, 21.14 Uhr
    Morgen ist der erste Tag vom Rest meines Lebens.
    Eine Runde mit meinen 15-Kilo-Hanteln habe ich schon geschafft. Ich nehme meine Oberarme in Augenschein und beschließe, dass mein Bizeps ziemlich beeindruckend ist. Zumindest im Vergleich zu dem, was da vor ein paar Wochen noch war. Am letzten Schultag habe ich mit dem Training begonnen. Ein verzweifelter Versuch, irgendetwas aus meinen spindeldürren Armen zu machen. In diesem Schuljahr hat unsere Band ihre ersten richtigen Auftritte und da muss ich gut aussehen. Jeder weiß, dass Mädchen auf durchtrainierte Typen stehen. Typen mit muskulösen Armen, auf denen sich die Adern abzeichnen, wenn sie sich über ein Mädchen beugen, um sie zu küssen…
    Aber ich schweife ab.
    Dreimal fünfzehn Wiederholungen, dann untersuche ich meine Arme noch einmal. Ja, eindeutig eine Verbesserung. Ich mache hundert Sit-ups und fünfzig Liegestütze und marschiere dann ins Badezimmer. Ich fühle mich wie Superman. Ein Blick in den Spiegel macht dieses Gefühl sofort wieder zunichte.
    Normalerweise versuche ich, den Blick in den Spiegel so gut es geht zu vermeiden. Irgendwie hege ich die absurde Hoffnung, dass das Work-out auch meinem Gesicht guttun könnte. Meine Pickel blühen immer an den auffälligsten Stellen und im Neonlicht sehe ich so fertig aus, als würde ich pro Tag zehn Schachteln Zigaretten rauchen. Sehr vorteilhaft.
    Wütend steige ich in die Dusche. Ich hätte sie in den Ferien anrufen sollen. Ja, genau. Damit sie sich darüber
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