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Falling in love

Falling in love

Titel: Falling in love
Autoren: Susane Colasanti
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Holzplanke, die langsam vor sich hin fault. »Ich glaube, für solche Sachen bin ich zu alt.«
    »Mach dich mal locker«, sagt Josh.
    Ich lasse mich auf einen Stuhl fallen, der wahrscheinlich älter ist als ich. »Wie läuft’s eigentlich mit dir und Maggie?«
    »Keine Ahnung. Bis jetzt haben wir uns erst zweimal getroffen. Irgendwie geht sie mir aus dem Weg.«
    »Zieht euch das mal rein.« Mike schüttelt die Zaubertafel.
    »Und wenn ich…« Josh geht auf das winzige Fenster zu.
    »Wenn du was…?«, sage ich.
    »Na ja… wenn ich Maggie sage, was ich für sie empfinde, und es ihr nicht so geht?«
    »Das Risiko musst du eingehen. Sara und ich wären nicht zusammen, wenn ich das nicht riskiert hätte.« Am liebsten würde ich Josh und Mike erzählen, dass ich ein neuer Mensch bin, seit Sara und ich zusammen sind. Mein Leben hat sich in eine Richtung entwickelt, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Aber ich sage einfach: »Tu es und warte ab, ob sich was ergibt.«
    »Wisst ihr, was? Genau das mache ich. Ich rufe sie jetzt an.« Josh holt sein Handy heraus. »Und ich verklicker ihr, was ich für sie empfinde. Genial!«
    »Nicht so schnell«, stoppt ihn Mike. »Erst musst du dir überlegen, was du sagen willst.«
    Josh und ich wechseln einen Blick und brechen in ein irres Gelächter aus.
    »Was denn?«, sagt Mike.
    *
    Die Garagentür steht offen und ein Streifen Licht fällt in die Dunkelheit.
    »Wann kommt deine Mom noch mal nach Hause?«, fragt Josh.
    »Heute kommt sie spät«, antwortet Mike. »Wir haben genügend Zeit.«
    Im Baumhaus haben wir beschlossen, die Band vorerst auf Eis zu legen. In letzter Zeit haben wir uns nur noch getroffen, um an den Instrumenten einigermaßen fit zu bleiben. Auch mir ist endlich klar geworden, dass es nicht viel Sinn hat, so weiterzumachen. Auf diese Weise schaffen wir nie den Durchbruch. Das hier ist also unsere letzte Session.
    »Noch mal von vorn«, sagt Mike.
    Wir spielen einen alten Song von Bob Seger. Er heißt Night Moves und passt perfekt, denn sowohl Gitarre und Bass als auch das Schlagzeug sind wild und leidenschaftlich. In Night Moves geht es darum, jung und frei zu sein und im Auto mit dem Mädchen rumzuknutschen, in das man verliebt ist. Genau die Dinge, die im Leben zählen.

47. Kapitel
    Überraschungen
24. April, 16.25 Uhr
    Wenn man es genau nimmt, kann man es nicht als Spionieren bezeichnen, die Einrichtung der Nachbarn zu studieren. Schließlich haben unsere Nachbarn keine Vorhänge. Da muss man einfach hinschauen, oder nicht? Und außerdem sitze ich nicht ohne Grund mit meinem Skizzenbuch im Hinterhof. Im Umkreis von mindestens fünfzig Meilen gibt es nirgendwo so schöne Fenster. Da sind so kleine Kurbeln dran, mit denen man die Fenster öffnet und schließt. Warum ist mir diese Idee nicht früher gekommen?
    Ich liebe diese ersten Frühlingstage, die richtig warm sind. Da liegt so viel Hoffnung in der Luft. So viel Verheißung.
    Um das Fensterbrett und das leicht geöffnete Fenster abzuzeichnen, nehme ich die dünnste Pastellkreide. Zuerst muss ich mir die richtige Perspektive überlegen und das ist schwieriger als gedacht.
    Mom lässt die Post auf mein Skizzenbuch fallen. Kümmere dich nicht um mich, ich bereite mich nur auf mein Berufsleben vor.
    Sie sagt: »Deine Post.«
    »Hm.«
    Als sie wieder weg ist, blättere ich durch den Stapel. Ein Katalog, ein Brief von einem Mädchen, das ich mal im Ferienlager kennengelernt habe, irgendwas von der New York University, ein…
    Hilfe.
    Der Brief ist da.
    Ich nehme den Umschlag in die Hand und starre ihn an. Kann ich die Nachricht in den Fingerspitzen fühlen? Nein. Jedenfalls ist der Umschlag ziemlich dick. Das könnte ein gutes Zeichen sein. Ich halte ihn gegen das Licht. Aber ich kann nichts erkennen. Natürlich nicht. Ich muss den Brief aufmachen. Ich muss ihn sofort aufmachen. Aber alleine schaffe ich das nicht.
    Mom ist im Wohnzimmer.
    Ich schleiche in ihr Schlafzimmer und mache die Tür zu. Ich tippe die Zahlen ins Telefon.
    »Ja?«
    »Der Brief ist da«, sage ich.
    »Hast du ihn schon aufgemacht?«, fragt sie.
    »Ich kann nicht.«
    »Du musst ihn aufmachen«, sagt Laila.
    »Ich weiß.«
    »Ein dicker Brief?«
    »Ziemlich dick.«
    »Yes! Du bist angenommen! Los, mach ihn schon auf.«
    »Na gut«, sage ich leise.
    Ich schiebe meinen Zeigefinger unter die Klebefläche und reiße den Umschlag langsam auf. Vorsichtig schaue ich hinein.
    »Und?«, fragt Laila.
    »So schnell bin ich nicht.«
    »Du bist
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