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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft
Autoren: J.R. Ward
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einzigen gigantischen Heiligabend werden, überrollt von einer alles umfassenden, erstickenden Woge von Glück und Wärme und Friede, Freude, Eierkuchen. In diesem abscheulichen Szenario würden die Dämonen vollkommen verschwinden, nicht nur aus dem Universum, sondern auch aus den Herzen und Köpfen der Menschheit.
    Wobei - in Anbetracht des ganzen Trali-Tralas und Frohlockens war das noch das beste vorstellbare Ergebnis. Knapp vor der Vorstellung, wiederholt mit einem Essstäbchen ins Auge gestochen zu werden.
    Die Dämonen hassten es zu verlieren. Das stand einfach nicht zur Debatte. Sieben Chancen waren nicht gerade viel, und das Gastteam der Engel hatte den metaphorischen Münzwurf gewonnen - das hieß, sie durften von sich aus auf den Quarterback zugehen, der die sieben »Bälle« spielen würde.
    Ach, genau … der Quarterback. Wenig überraschend hatte diese Schlüsselposition zu ausgedehnten und hitzigen Diskussionen geführt. Am Ende jedoch war einer ausgewählt worden, einer, den beide Seiten akzeptabel fanden … einer, von dem beide Trainer erwarteten, er werde das Spiel gemäß ihren Werten und Zielen herumreißen.
    Der arme Narr hatte keinen Schimmer, worauf er sich eingelassen hatte.
    Allerdings waren die Dämonen nicht bereit, eine solch gewaltige Verantwortung auf die Schultern eines Menschen zu laden. Der freie Wille war immerhin formbar - was ja genau die Grundlage des ganzen Spiels darstellte.
    Also schickten sie noch jemanden als Spieler mit aufs Feld. Das verstieß selbstverständlich gegen die Regeln, entsprach aber ihrem Wesen - und war außerdem etwas, wozu ihre Gegner nicht imstande waren.
    Denn das war der entscheidende Vorteil, den die Heimmannschaft besaß: Das einzige Gute an den Engeln war, dass sie nie über den Rand rausmalten.
    Das durften sie nicht.
    Diese blöden Trottel.

Eins
    »Die steht auf dich.«
    Jim Heron hob den Blick von seinem Budweiser. Am anderen Ende des überfüllten, schummrigen Clubs, zwischen schwarz gekleideten, mit Ketten behängten Leibern, durch die dicke Luft von Sex und Verzweiflung hindurch, sah er die fragliche ›Sie‹.
    Eine Frau in einem blauen Kleid stand unter einer der wenigen Deckenlampen des Iron Mask. Goldener Schein ergoss sich über ihr Brooke-Shields-braunes Haar, ihre Elfenbeinhaut und den Wahnsinnskörper. Sie war eine Erscheinung, ein strahlender Farbtupfer inmitten all der traurigen neo-viktorianischen Selbstmordkandidaten, schön wie ein Model, leuchtend wie eine Heilige.
    Und sie starrte ihn tatsächlich an, obwohl Jim bezweifelte, dass sie wirklich auf ihn stand: Ihre Augen lagen tief im Schädel, was bedeutete, dass das darin funkelnde Begehren, welches seine Lungentätigkeit zum Stillstand brachte, auch einfach nur ein Nebeneffekt ihrer speziellen Kopfform sein könnte.
    Oder wer weiß - vielleicht fragte sie sich schlicht und ergreifend, was sie eigentlich in diesem Laden verloren hatte. Womit sie schon zwei wären.
    »Ich sag dir, die Frau steht auf dich, Alter.«
    Jim warf Mr Superkuppler einen Seitenblick zu. Adrian Vogel war der Grund, warum er hier gelandet war, und das Iron Mask war definitiv Ads Baustelle: Er war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet und an Stellen gepierct, in deren Nähe die meisten Menschen freiwillig keine Nadeln lassen würden.
    »Ach was.« Jim nahm noch einen Schluck Bier. »Ich bin nicht ihr Typ.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Weiß ich eben.«
    »Du bist ein Idiot.« Adrian fuhr sich mit einer Hand durch die schwarze Haarflut auf seinem Kopf, und die Strähnen legten sich sofort wieder brav in ihre Ursprungsposition, als wären sie gut dressiert. Hätte er nicht auf dem Bau gearbeitet und ein Mundwerk wie ein Matrose gehabt - man hätte ihn verdächtigen können, in der Frauenkosmetikabteilung zu wildern.
    Eddie Blackhawk, der Dritte im Bunde, schüttelte den Kopf. »Nur weil er kein Interesse hat, ist er doch noch kein Idiot.«
    »Sagst du.«
    »Leben und leben lassen, Adrian. Das ist besser für alle.«
    Eddie war mehr Biker als Goth, in seiner Jeans und den schweren Stiefeln wirkte er auf der Samtcouch ungefähr so fehl am Platze wie Jim; wobei er durch sein Kleiderschrankformat und diese eigenartigen rotbraunen Augen vermutlich nirgendwohin passte, außer vielleicht zu einem Trupp Proficatcher. Obwohl er seine Haare zu einem langen Zopf geflochten trug, veralberte ihn niemand auf der Baustelle, nicht einmal diese Dumpfbacken von Dachdeckern, die die größte Klappe von allen
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