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Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Titel: Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)
Autoren: Joachim Rangnick
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war ein Zug angehender Kompaniefeldwebel zum freiwilligen Arbeitsdienst angerückt und hatte neben der Spalte, unterhalb des Piesenkopfes, ein Zelt als Leitstand und Versorgungszentrum aufgebaut.
    Eimer um Eimer wanderte durch die Hände der Soldatenkette aus der Spalte heraus. Eine halbe Stunde dauerte es nur, bis die Ziege freigelegt war. Neben der Spalte wuchs der Steinhaufen zu einem beachtlichen Berg an. Kaum vorstellbar, welche Masse von Steinen Auenheim bewegt hatte. Seit der Durchsuchung der Jagdhütte hatte der »Pächter« endlich einen Namen erhalten.
    Noch einmal Hunderte von gefüllten Eimern dauerte es, bis laute Rufe aus der Spalte einen weiteren Fund signalisierten. Die Kette der Soldaten, die sich die Eimer nach oben reichten, verharrte im Stillstand.
    Nachdem Polizisten hinuntergestiegen waren, zuckten Blitzlichter aus der Spalte, dann dauerte es eine Weile, bis eine Plane hinuntergereicht und an Seilen wieder nach oben gezogen wurde. Als die Plane neben der Spalte aufgewickelt wurde, um den Inhalt in einen festen Transportbehälter zu legen, verstummten die Gespräche der Leute. Nur die Glocken der Rinder waren zu hören und die Kamerageräusche dreier Reporter, die im richtigen Moment am Ausgrabungsort eingetroffen waren.
    Auf der blauen Plane lag der Körper eines schmächtigen Kindes, bekleidet mit einem rosafarbenen Morgenmantel, dessen unversehrt buschiger Federkragen aus Kunstfasern in einem grässlichen Kontrast zu den verfilzten Haarlocken und dem verwesten Gesicht stand. Ein Kind, für das nicht einmal eine Vermisstenanzeige existierte.

Nachtrag
    Der »Fette«, mit richtigem Namen Georgij Patchkow, festgenommen bei der Bordell-Razzia in Berlin, wurde von der Strafkammer des Kriminalgerichts Berlin-Moabit wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen, in einem Fall mit Todesfolge, zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt. Die russischen Behörden stellten einen Auslieferungsantrag an die Bundesrepublik Deutschland. Sollte Patchkow ausgeliefert werden, würde ihn in Russland lebenslange Haft oder die Todesstrafe erwarten.
    Nikolas Bromadin, Geschäftsführer der Spedition in Berlin, wurde, ebenfalls von der Strafkammer des Kriminalgerichts Berlin-Moabit, wegen fahrlässiger Tötung in vier Fällen in Tateinheit mit Menschenhandel zu fünfzehn Jahren Gefängnis verurteilt. Auch für ihn liegt ein Auslieferungsantrag aus Russland vor.
    Seiner Freundin konnte keine Mittäterschaft nachgewiesen werden. Sie wurde als unerwünschte Person nach Russland abgeschoben.
    Gegen Nikolas’ Bruder und Onkel wurde der Prozess in Gorki eröffnet. Die russische Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen die beiden wegen fortgesetzten Menschenhandels sowie fahrlässiger Tötung in vier Fällen. Ihnen drohen bei einer Verurteilung lebenslange Haftstrafen oder die Todesstrafe.
    Gegen die Lkw-Fahrer der Spedition wurden Verfahren wegen Menschenhandels sowie der Mittäterschaft an der fahrlässigen Tötung in vier Fällen eingeleitet. Auch für sie wurden von den russischen Behörden Auslieferungsanträge gestellt.
    Die bei der deutschlandweiten Razzia verhafteten 132 Männer wurden des gewerbsmäßigen Menschenhandels, der illegalen Zuhälterei, des Missbrauchs von Minderjährigen und der Vergewaltigung angeklagt, außerdem wegen unerlaubten Waffenbesitzes, wegen Verstößen gegen die deutschen Meldegesetze und wegen Steuerhinterziehung. Für die 84 russischen Staatsbürger unter den Verhafteten stellte die russische Staatsanwaltschaft Auslieferungsanträge.
    Nicolas Valeskou konnte bisher nicht vor Gericht gestellt werden. Bei seiner Übergabe an die deutschen Behörden entriss er, trotz Handschellen, dem neben ihm stehenden Polizisten die Pistole. Bei dem anschließenden Handgemenge wurde Valeskou von mehreren Kugeln getroffen und schwer verletzt. Er wird voraussichtlich vom Hals abwärts gelähmt bleiben.
    Gegen Monsieur Manbert, Leiter der Behörde »Entwicklung des Ländlichen Raums« in Paris, wurden die Ermittlungen eingestellt. Sein Besuch des Chateau, so konnte er glaubhaft machen, war berufsbedingt und hätte ausschließlich der Weinkellerei gegolten.
    Patrik Moet wurde wegen fortgesetzten Kindesmissbrauchs zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
    Gegen Monsieur Aberde, Sektenbeauftragter der »Freien Kirche«, Paris, wurde das Ermittlungsverfahren eröffnet.
    Die Ermittlungen gegen die Kriminalbeamten Messieurs Dephillip und Duvalle, Paris, wurden eingestellt. Ihnen drohen jedoch
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