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Fahr doch zur Hoelle

Fahr doch zur Hoelle

Titel: Fahr doch zur Hoelle
Autoren: Ilaria Palomba
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ihr die Möse leckst“, haucht er.
    Wir hätten wenigstens eine finden können, die nach was aussieht.
    Stella dreht sich langsam zu ihm um und schiebt ihm ihre Zunge in den Mund. Er öffnet seine Lippen nur ein wenig, um sie den Kuss intensiver spüren zu lassen, schaut aber währenddessen hinüber zu der anderen, achtet darauf, dass sie sich nicht ausgeschlossen fühlt.
    „Was ist denn jetzt mit dem MDMA?“, unterbricht Tina die beiden.
    Marco öffnet ruckartig die Tür zu seinem Zimmer, man kann einen Schreibtisch erkennen, darauf ein Computer, orangefarbene Wände. Auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch türmen sich Kleidungsstücke. Stella sieht durch den Türspalt, wie Marco etwas aus einem Schubfach holt, und dann kommt er auch schon mit einem Tütchen voller kleiner Kristalle zurück, er zerdrückt sie auf einem Teller mit verschiedenen Kreditkarten und rollt einen Fünfeuroschein zusammen. Er reicht den Mädchen den Teller.
    „Hier, für euch, das Abendessen ist serviert.“
    In der Zwischenzeit geht er rüber zur Anlage und legt Berlinette von Ellen Allien auf.
    „Warum gehen wir drei nicht nach Berlin und feiern dort ein bisschen?“, schlägt er vor und schaut zuerst Stella dann Tina fest in die Augen.
    „In Berlin ist der Techno bestimmt noch der, den ich in den Neunzigern immer gehört habe,“ sagt Tina und hebt den Kopf vom Teller.
    Stella nimmt ihr den Teller aus der Hand und mit einem Sog, der eines Staubsaugers würdig gewesen wäre, zieht sie ihre Line in weniger als einer Sekunde. Dann gibt sie an Marco weiter.
    Wie viel muss ich nehmen ,um euer dummes Gequatsche nicht mehr zu hören?
    Stellas Nasenlöcher brennen, als ob sie Chili geschnupft hätte. Langsam erkennen ihre Augen keine scharfen Umrisse mehr. Die Musik ist eindringlich und drückend, sie spürt sie in ihrem Bauch.
    „Dieses Zeug ist richtig gut“, nuschelt Tina.
    Stella steht auf und beginnt, zu den elektrischen Klängen von Sehnsucht zu tanzen. Ihre Hüften bewegen sich fließend, ihre Hände gleiten darüber. Tina kommt dazu. Die Mädchen sehen aus wie zwei postmoderne Nymphen, mit geschlossenen Augen und außer sich vor Lust, Genuss und Nervenkitzel. Stella schiebt ihr Bein zwischen die der anderen, die Schenkel berühren sich und fliehen voreinander. Marco bereitet eine zweite Runde vor und kommt mit einem neuen Teller auf sie zu. Alle ziehen.
    „Ihr seht fantastisch aus.“
    Stella tänzelt ekstatisch durch das Zimmer, sie fühlt sich, als könnten ihre Hände die Decke berühren, ihre Füße bewegen sich von ganz allein. Sie hat die Augen noch immer geschlossen. Ihre Lippen sind plötzlich verdammt nah an denen von Tina.
    Ich will tanzen, bis ich nicht mehr weiß, wer ich bin.
    Dann bemerkt sie einen anderen Geruch, wie von Minze, ein anderer Körper berührt ihren. Sie ziehen noch eine Line. Und noch eine. Und noch eine. Teller. Lines. Geldschein. Ziehen. Stella spürt ein angenehmes Vibrieren in den Eingeweiden, in den Beckenmuskeln und auf einmal hat sie Lust, sich auszuziehen. Tina passt sich dem rhythmischen Wiegen von Stellas Hüften an, streift Stella mit den Pobacken. Stella reibt ihr Becken an Tinas Arsch. Als sie Marcos Hand in ihrer Unterhose bemerkt, ist es schon zu spät. Sie öffnet die Augen. Sie stellt fest, dass sie fast vollkommen nackt ist, und weiß nicht, wie es dazu gekommen ist. Marco streift ihr den Slip ab.
    Voilá, jetzt ist es vollbracht.
    Das Zimmer ist von einem weißen, unwirklichen Licht erfüllt, Marcos Finger reiben über ihre Schenkel und dann über ihre Klitoris, und schon befindet sie sich in höchster Ekstase. Aber vor allem küsst Marco Tina. Stella sieht ihnen zu, sie sind innig verschlungen, während er für sie nur das mechanische Geschrubbe übrig hat.
    Für einen kurzen Moment glaubt sie, ohnmächtig zu werden, ihr Kopf dreht sich wie verrückt, beziehungsweise das Zimmer dreht sich, und sie muss sich an der Tapete festhalten. Ihr Herz schlägt im Rhythmus des Techno und sie hat ein festes Bild vor Augen, das vom ersten Mal mit ihm, vor einem Monat. Dieser Blick. Ihre verschmolzenen Körper beim Tanzen im Zero. Dieses Sich-Berühren und Sich-Doch-Nicht-Berühren. Und seine Augen. Augen nur für sie.
    Noch ehe sie nach ihrem Namen zu fragen, hatte er gesagt:
    „Du bist großartig, ich will alles mit dir erleben.“
    Seine Finger, immer darauf bedacht, sie mit allen Mitteln zu befriedigen. Und jetzt waren seine Finger nicht mehr dieselben. Jetzt ist es Tina, die ihn augenblicklich
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