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FABELhafte Geschichten (German Edition)

FABELhafte Geschichten (German Edition)

Titel: FABELhafte Geschichten (German Edition)
Autoren: Martina Pawlak
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dem wunderbaren Geigenspiel des kleinen Bären.Es war, als würde der Wald den Atem anhalten, als würde die Welt stillstehen.Die Tiere waren wie verzaubert und selbst die Feindschaften, die zwischen einigen herrschte, waren für eine Weile völlig vergessen.
    Der kleine Bär entlockte der Geige Töne, wie sie vorher noch nie gehört wurden.Mal leicht, beschwingt und heiter, mal voller Trauer und Schwermut.Die Geige erzählte von Glück und Liebe, von Dunkelheit und Schatten, jubilierte voller Freude und endete fast in einem Schluchzen, dass selbst der hartgesottenste Zeitgenosse sich verstohlen eine Träne aus den Augenwinkeln wischte.Ein jedem wurde warm ums Herz. Doch am wärmsten wurde es der Bärenmutter, als sie sah, welche Begabung ihr kleiner Bär, den alle für anders und dumm hielten, hatte.
    Von nun an saß der kleine Bär jeden Tag am Fluss und spielte auf der Geige.Ein ganz besonderer Zauber ging von ihm  und seiner Musik aus und nie war es friedvoller im Wald zugegangen, wie zu jener Zeit.
    Den Wald verlassen hat der kleine Bär nie.Auch ist aus ihm kein großer Jäger geworden, er nahm sich nur das, was er unbedingt zum Leben brauchte und das gelang ihm auch.Und obwohl er kein echtes Bärenleben führte, war er doch der glücklichste Bär der Welt.Er hatte sein  Glück gefunden, ein Leben mit seiner großen Liebe … der Musik.
    Oft spürt man heute noch, wenn sich der Tag dem Ende neigt und es langsam still wird im Wald, diesen ganz besonderen Zauber und es ist, als höre man den süßen Klang einer einzelnen Geige.
     
    ***

Der Schwindelhase
     
     
     
    Vor langer Zeit lebte ein Hase mit vielen anderen Hasen auf einer großen Wiese.Eigentlich war er ein völliger normaler Hase mit den typischen langen Ohren, braunem Fell und kräftigen Hinterläufen, wie alle anderen Hasen eben auch. Doch  genau das war sein Problem.
    Der Hase wollte nicht wie alle anderen sein.Er wäre für sein Leben gerne etwas Außergewöhnliches gewesen.Oft hing er seinen Tagträumen nach, in denen er besondere Fähigkeiten hatte und wahre Heldentaten vollbrachte.
    Der Hase hatte wahrlich eine blühende Fantasie und gab seine erträumten Geschichten gerne in geselliger Runde zum Besten.
    So erzählte er den anderen Hasen von seinen Vorfahren, die mindestens zehnmal … ach was … hundertmal so groß waren, wie die Hasen heutzutage und er deshalb ganz besonders schnell laufen konnte, was er aber selbstverständlich vor den anderen verbarg, denn er wollte schließlich Neid und Missgunst um jeden Preis vermeiden.
    Natürlich war auch sein Sehvermögen deutlich schärfer, als das der übrigen Hasen.Aus diesem Grund konnte er neulich in der Nacht, während alle schliefen, den Fuchs in die Flucht schlagen.Der Hase hatte ihn schon in einigen hundert Metern gesichtet und mit der Kraft seiner Gedanken ... denn er verfügte selbstverständlich auch über mentale Fähigkeiten ... in die Flucht geschlagen, noch bevor der Fuchs sich den anderen Hasen nähern konnte. Dieses geschah in aller Stille, denn der Hase hatte, rücksichtsvoll wie er nun einmal war,  die friedlich schlummernden Artgenossen nicht aufwecken wollen.
    Der Hase schilderte die haarsträubendsten Abenteuer. Die anderen Hasen wussten natürlich, dass alles nur erfunden war.Schließlich kannten sie den Hasen, seitdem er ein Baby war.Viele erinnerten sich auch noch an seine Eltern und manche sogar an seine Groß- und Urgroßeltern.Aber sie ließen ihm sein Vergnügen, denn er war zwar ein kleiner Angeber, aber ansonsten ein netter Kerl, der niemanden ein Leid zufügen konnte.
    So ging das eine ganze Weile, bis die anderen Hasen eines Tages der Geschichten überdrüssig wurden.
    Als der Hase berichtete, er könne seine langen Ohren zu einem Propeller umformen und damit über das Feld fliegen, lachten die anderen Hasen ihn aus und spotteten: „Hör doch auf, uns Märchen zu erzählen.Wir wissen doch genau, was du bist und woher du kommst.Du bist ein ganz normaler Hase.Nein, weißt du, was du bist?Du bist ein Schwindelhase!“, und lachend riefen sie im Chor, „Schwindelhase, Schwindelhase, Schwindelhase.“
    Von nun an konnte der Hase erzählen, was er wollte.Ja selbst wenn es die Wahrheit war, taten es die anderen Hasen mit einer Pfotenbewegung ab und sagten: „Erzähl uns doch keine Lügengeschichten, du alter Schwindelhase.“
    Das kränkte den Schwindelhasen.Hier kann ich nicht mehr bleiben, niemand glaubt mir auch nur ein Wort.Vielleicht hätte ich doch nicht so
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