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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong
Autoren: Alfred Bekker
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Anzugs abgeschaltet, um weniger verräterische Emissionen zu produzieren. An der Seite trug er einen Nadler. Außerdem war er mit einem Gauss-Gewehr ausgerüstet, dessen Durchschlagkraft es mit allen Waffensystemen aufnehmen konnte, mit denen die kridanischen Verteidiger ihnen vielleicht begegneten.
    Schließlich leuchtete in seinem Helmdisplay die Anzeige auf, dass das Antigrav-Aggregat nun zu aktivieren war. Aus Sicherheitsgründen machte das der Anzug völlig selbsttätig. Die Wirkung des Antigravs war zunächst kaum zu spüren. Das Aggregat bremste einfach die Fallgeschwindigkeit etwas ab und schaltete sich dann langsam hoch. Das war auch im Sinne einer möglichst effektiven Tarnung am Besten.
    Dann kam Saul Darren auf dem Boden auf.
    Ein Antigrav-Kissen bildete sich und ließ ihn wieder empor federn – hundertfünfzig Meter und höher. Die physikalischen Gesetze ließen keine andere Landung zu.
    Wie ein Gummiball sprang Saul Darren noch mehrfach wieder empor, wobei der Antigrav ihn abfederte.
    Die kinetische Energie, mit der sein vom Panzeranzug geschützter Körper auf die Planetenoberfläche schlug, musste schließlich irgendwo bleiben. Die unfreiwilligen Sprünge, die der Marine dabei machte, wurden immer weniger hoch und schließlich blieb er am Boden.
    Er schwebte einen halben Meter über der Schicht aus Eis und Schnee auf dem Antigrav-Kissen, das Saul Darren daraufhin deaktivierte.
    Etwas unsanft fiel er zu Boden, aber in seinem raumtauglichen Panzeranzug machte ihm das nichts aus.
    Mit einem Sprung kam Darren auf die Beine. Die Kraft dieses Sprungs kam nicht aus seinen Muskeln, sondern aus der Servoverstärkung des Anzugs, welche die Kraft seines Trägers um ein Vielfaches potenzierte. Zumindest bei sachgemäßem Gebrauch, denn die Bedienung des Panzeranzugs war mittlerweile zum schwierigsten Kapitel in der Ausbildung eines Marine geworden.
    Durch leichten Druck auf Sensorfelder im Inneren des Anzugs wurde die Servoverstärkung ausgelöst. Wer daran nicht durch ein intensives Training gewöhnt war, gefährdete sich durch das Tragen des Anzugs eher selbst, als dass es unter diesen Umständen zum Schutz des Betreffenden beigetragen hätte.
    Saul Darren ließ den Blick schweifen.
    Die Senke, in deren Mitte er sich befand, hatte einen Durchmesser von fast fünftausend Kilometern. Das wusste er durch das in den internen Rechner des Anzugs eingespeicherte Datenmaterial, denn das Ortungsgerät war nach wie vor aus Sicherheitsgründen deaktiviert.
    Die Senke wurde von Gebirgen umrahmt. Es sprach einiges dafür, dass die Senke als Ergebnis eines Einschlags entstanden war.
    Tausend Meter Eis drückten auf ein Binnenmeer, das darunter lag. So viel wusste man aus den Messungen, die schon von den ersten irdischen Kolonisten angestellt worden waren. Viel mehr war allerdings über Theramenes A nicht bekannt.
    Die Tau Ceti-Kolonisten hatten sich nie besonders um die Welten dieses Dreier-Subsystems gekümmert. Es hatte schlicht und ergreifend keinen Grund dafür gegeben. Die Metalle auf Theramenes A abzubauen lohnte nicht, da die Bevölkerung von Tau Ceti nicht besonders groß war und es kaum Industrieanlagen gab, die sie weiterverarbeiten konnten.
    Davon abgesehen gab es Tausende von mehr oder minder großen Objekten in der Peripherie des Systems, die genau denselben Zweck hätten erfüllen können.
    Dass die Kridan sich mit ihrer Störstation ausgerechnet hier niedergelassen hatten, dafür war wohl die gegenwärtige Position von Theramenes verantwortlich.
    Die Störstationen mussten schließlich jeweils einen bestimmten Bereich in der Umgebung Tau Cetis abdecken und deshalb auf eine ganz bestimmte Weise positioniert sein. Auf eine halbe AE kam es dabei nicht an, aber größer durfte die Abweichungen nicht sein, wenn man tatsächlich das gesamte System unter den Einfluss der Störimpulse bringen wollte.
    Saul Darren aktivierte als erstes seine Kommunikation. Der Helmfunk lief auf minimaler Stärke. Eine Funkverbindung von etwa tausend Metern war möglich. Außerdem wurde ein Peilsignal abgegeben, das in einem Impuls getarnt war, der als bedeutungslose Interferenz erschien. Es brauchte schon einen sehr guten Kommunikationsfachmann, um dieses Signal als das zu erkennen, was es war – nämlich ein Peilsignal für die anderen zu Boden gegangenen Marines. Ihre Landepunkte lagen zu weit auseinander, um sich über die mit minimaler Energie gefahrenen Kommunikationssysteme zu verständigen.
    Aus Nordwesten näherte sich
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