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Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte

Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte

Titel: Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte
Autoren: Claudia Gray
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ihr sollt die Party nicht ohne uns beginnen.«
    »Das sind alles Vampire«, sagte Raquel und umklammerten ihren Pflock. »Hinter welchen sind wir denn jetzt her?«
    »Wenn sie einen Vampir angreifen, den du kennst, dann schalte sie aus! Und sag Dana, wer wer ist!« Ich hielt nach einer Waffe für mich selbst Ausschau und griff nach einer kleinen Handaxt.
    »Raquel!« Vic rannte zum Wagen. Er schien im Wald gewesen zu sein, wo er wahrscheinlich nach etwas gesucht hatte, womit er die Tür zu Mrs. Bethanys Haus aufbrechen konnte. »Gib mir eine Waffe. Irgendeine.«
    Ich kehrte ihnen den Rücken zu und rannte durch den Schnee, wild entschlossen, Lucas und den anderen zu Hilfe zu kommen. Als ich sah, wie gut Mrs. Bethanys Mannschaft ausgerüstet war, holte ich meine Brosche heraus. Mein Körper blieb fest.
    Die Leute, die mir am nächsten standen, waren mein Vater und der massigste Vampir der Schule, ein Typ, der beinahe so breit wie hoch war. Er schlug meinen Vater mit der einen Hand; in der anderen hielt er ein Messer, das auf jeden Fall lang genug war, um damit einen Kopf abzutrennen. Dad war bereits auf die Knie gesunken und konnte sich nicht mehr selbst verteidigen. Ich schrie: »Hey!«
    Der Vampir wirbelte herum. Mit einem lässigen Grinsen schwang er das Messer in meine Richtung.
    Doch ich ließ meine Brosche fallen und wurde zu Nebel. Das Messer schnitt geradewegs durch mich hindurch, ohne dass ich etwas spürte. Die Axt, die ich bei mir hatte, fuhr in der gleichen Geschwindigkeit durch die Luft und landete ohne Gegenwehr im Rücken des Typen.
    Der fiel zu Boden, ganz augenscheinlich nicht dauerhaft ausgeschaltet, aber benommen und voller Schmerzen. Schnell hob ich meine Brosche wieder auf und griff nach Dads Hand. »Komm! Wir müssen ins Kutschhaus!«
    »Aber wir müssen von hier verschwinden«, protestierte Dad.
    Ich schüttelte den Kopf. »Dieser Kampf wird kein Ende finden, bis Mrs. Bethany ihn stoppt, und wir werden nicht außer Gefahr sein, bis der Kampf beendet ist.«
    Mrs. Bethanys Haus war nur einige Schritte entfernt. Aber Vic war noch vor mir da, und als ich sah, was er bei sich trug, wurden meine Augen groß.
    Ich hätte nie damit gerechnet, dass Dana und Raquel ihm ausgerechnet den Flammenwerfer überlassen würden.
    Vic zielte mit der Waffe auf eine Wand, und eine Feuerwolke hüllte die gesamte Mauer ein.
    Ich begriff: Vic wusste nicht, dass Feuer Maxie für immer töten konnte.
    Ich rannte zum Haus, unsicher, was ich nun tun oder wie ich helfen sollte. Da sah ich die schwachen Umrisse einer Gestalt auf dem Schnee: Maxie schwebte als Dunstschleier fort von den Flammen.
    »Maxie!«, schrie ich. Vic erreichte sie im selben Moment wie ich, und ich presste ihr meine Brosche in die Hand. Auch wenn sie kaum körperliche Substanz hatte, konnte sie sich doch daran festhalten, und die Magie im Innern des Jetsteins verlieh ihr einen festen Körper und neue Kraft.
    »Bist du in Ordnung?« Vic strich ihr die goldbraunen Haare aus der Stirn.
    Sie schüttelte den Kopf. »Christopher«, brachte sie gerade noch hervor.
    »Was ist mit ihm?«, fragte ich. »Hat er dich befreit?«
    »Ja, aber er …« Maxie starrte zurück in die Flammen, die das Kutschhaus verzehrten. »Er hat meinen Platz eingenommen.« Mit einem Mal wurde Maxie von Trauer und Erschöpfung überwältigt und sackte an Vics Schulter zusammen. Er ließ den Flammenwerfer fallen und hielt Maxie ganz fest.
    Ich ließ die beiden allein und hastete in Richtung der Feuersbrunst. Auch wenn ich wusste, wie gefährlich es war, dem Feuer oder einer Falle so nahe zu kommen, konnte ich doch nicht zulassen, dass Christopher in den Tod ging, wenn es irgendeine Möglichkeit gab, ihn zu retten.
    Aber als ich mich an seinen traurigen Gesichtsausdruck erinnerte, als wir nach Evernight aufgebrochen waren, wusste ich sofort, dass es eine solche Möglichkeit nicht gab. Christopher hatte all dies in dem Wissen getan, für immer verloren zu sein. Er hatte sich selbst für Maxie geopfert.
    Ich spähte mitten in die Flammen hinein. Dort konnte ich Mrs. Bethany erkennen. Ihr langes Haar hing ihr auf die Schultern. Ruß schwärzte ihr Gesicht, und sie sah sehr jung aus. »Christopher«, schrie sie. Sie musste ihn in dem Augenblick gesehen haben, in dem er Maxies Platz einnahm. »Christopher, ich bin hier! Ich bin hier!«
    Ungeachtet der Tatsache, dass sie kurz davor stand, in den Flammen umzukommen, lächelte Mrs. Bethany. Da wusste ich, dass sich Christopher geirrt hatte: Ihre
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