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Eternity

Eternity

Titel: Eternity
Autoren: Cabot Meg
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schließlich von einem Drachen quer durch eine Kirche geschleudert worden. Sie hatte zwei Vampire mit einem Holzpflock umgebracht, und einer davon war sogar ein Fernsehstar gewesen. Und ein anderer hatte ihr beinahe das Handgelenk gebrochen.
    Ein bisschen Vandalismus von Untoten würde sie schon aushalten.
    Sie öffnete die Tür, schaltete das Licht ein …
    … und keuchte auf.
    Sie hatte erwartet, dass es schlimm sein würde.
    Aber das hatte sie nicht erwartet.
    Jemand war bereits da gewesen … und hatte aufgeräumt und saubergemacht. Die ganze Wohnung war wie verwandelt. Die Wände waren in sanft abgetöntem Weiß gestrichen. Die kaputten Möbel und die zerstörten Elektrogeräte waren weggeschafft worden. Ihre durchnässten Bücher, die zerrissene Kleidung, das zerbrochene Geschirr – alles war weg.
    In der Küche standen neue Geräte aus Edelstahl. Der Fußboden war abgezogen und versiegelt worden, das Parkett sah aus wie neu. Die Kamine waren ebenfalls frisch gereinigt und mit neuen Kaminrohren versehen worden, so dass sie jetzt, im Gegensatz zu früher, sogar funktionierten.
    Ihre Wohnung sah besser aus als jemals zuvor. Besser als an dem Tag, als sie und David eingezogen waren.

    Wer hatte das alles gemacht?
    Nicht Jon. Das wusste sie. Er war die ganze Woche bei Leisha und Adam gewesen und hatte mit Adam das Kinderzimmer fertig gemacht, damit alles bereit war, wenn Leisha mit Joanie aus dem Krankenhaus kam.
    Alaric ganz bestimmt auch nicht, schließlich lag er mit einem gebrochenen Bein im Bett.
    Und Abraham Holtzman, Bruder Bernard und den anderen fehlte die erste Hautschicht an Gesicht und Händen.
    Außerdem, wo hätten sie das Geld hernehmen sollen?
    Es gab nur eine einzige Erklärung.
    Und noch während Meena dachte, es sei unmöglich – unmöglich, weil er tot war, tot sein musste (auch wenn sie beim Abwasch immer das Gefühl hatte, jemand würde sie aus der Dunkelheit durch das Fenster über der Spüle beobachten) –, drehte sie sich um, und da kam er, als sei nichts gewesen, aus dem Regen durch die Balkontür herein.

62
    Freitag, 23. April, 20.10 Uhr
Apt. 11B
910 Park Avenue, New York
     
     
    »Hallo, Meena«, sagte Lucien.
    Regentropfen hingen in seinen dunklen Haaren.
    Meena stockte der Atem. Ihr Herz machte einen Satz.
    Fast überraschte es sie, dass es überhaupt weiterschlug. Es war ein solcher Schock, ihn zu sehen, dass sie glaubte, ihr Herz müsse stehenbleiben.
    Wie immer sah er natürlich unglaublich gut aus, lässig in grauem Kaschmirpullover und schwarzer Hose. Groß und breitschultrig füllte er den Raum aus, in dem sie sich wild geliebt hatten, bemüht, sich durch keinen Laut zu verraten, weil im Nebenzimmer ihr Bruder und Alaric saßen …
    Er sah so gut aus und so selbstsicher.
    Nichts an ihm wies daraufhin, dass er vor weniger als einer Woche ein …
    … na ja, ein Drache gewesen war.
    »Ich habe auf dich gewartet«, sagte er und schaute sie aus seinen melancholischen braunen Augen an. Meena entging nicht, wie sein Blick über ihren Körper glitt. Er gab ihr das Gefühl, genau zu wissen, wie sie unter ihrem Kleid aussah. Und das wusste er ja auch. »Ich habe gehofft, dass du zurückkommst. Ich weiß, du wolltest mich eigentlich nicht sehen. Aber ich wünsche mir, dass wir jetzt reden können.«
    Meena wurden die Knie weich. Sie wäre zusammengebrochen, wenn er sie nicht in seinen starken Armen aufgefangen
hätte. Er zog sie an sich und hockte sich mit ihr auf den Boden.
    »Es tut mir leid, Meena«, flüsterte er in ihre Haare. All sein Kummer, sein Schmerz, seine Verletzungen schwangen in seiner Stimme mit. »Es tut mir so leid. Du musst wissen, dass ich …«
    »Du hast nicht das Recht «, sagte sie, verwundert darüber, dass ihre Zunge ihr gehorchte. Sie fühlte sich wie gelähmt, deshalb hatten ihre Beine nachgegeben. Eine Stimme hatte sie aber anscheinend noch, auch wenn sie schwach klang. »Nach dem, was du getan hast …«
    »Ich weiß«, sagte er. Er wiegte sie und drückte seine Stirn an ihre. »Ich weiß.«
    »Du kannst nicht einfach hier hereinkommen«, sagte Meena. »Und es macht es auch nicht besser, dass du meine Wohnung in Ordnung gebracht hast. Nichts ist in Ordnung. Lucien, Menschen sind gestorben .«
    »Ich weiß«, sagte er niedergedrückt. »Mehr Menschen, als du glaubst, Meena. Mein Bruder war böse. Ich hätte ihn vor langer Zeit schon töten sollen. Das war alles meine Schuld. Alles. Aber jetzt ist er nicht mehr da. Er wird nie mehr morden.«
    »Menschen
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