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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally
Autoren: Lisa Cach
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Bindung so schnell zerreißen würde, wenn sie verschiedene Wege im Leben wählten. Als sie ihnen von Frankreich erzählt hatte, waren sie zuerst überrascht und dann aufgeregt gewesen. Aber im Lauf der Wochen gewöhnten sie sich an den Gedanken und schienen sowohl an Caitlyn als auch an ihren Plänen das Interesse zu verlieren. Es schien fast, als sähen sie keinen Sinn mehr darin, sich weiterhin um sie zu bemühen, da sie bald fort sein würde, während sie sich weiterhin mit Schule und Jungs abgeben mussten.
    Oder vielleicht war es auch umgekehrt, gestand Caitlyn sich selbst ein. Vielleicht hatte sie das Interesse an ihnen verloren, aus denselben Gründen.
    Waren alle Beziehungen letztlich so zerbrechlich?
    Die Beziehung zu ihrer Familie offenbar schon. Wie sie es vorhergesehen hatte, sah ihr Vater, sobald er begriffen hatte, dass der Unterricht an der Fortuna-Schule nichts kosten würde, keinen Grund, sie nicht gehen zu lassen.
    Joy hatte geweint und gefragt, warum Caitlyn ihr Zuhause so sehr hasste, hatte aber schließlich zugegeben, dass die Chance auf eine solche Schulausbildung zu gut war, um sie nicht zu nutzen. »Ich will nur, dass du glücklich bist«, hatte sie im Ton einer Märtyrerin vorwurfsvoll gesagt.
    Für Caitlyns Halbbrüder war nur wichtig, dass es jetzt im Haus ein Zimmer mehr gab, und sie begannen darüber zu streiten, wer es bekommen würde.
    Es schmerzte ein wenig, zu sehen, dass sich das Leben der anderen über der kleinen Lücke schließen würde, die durch ihr Weggehen entstand. Sie waren bereits weitergegangen.
    Sie allerdings auch, wie ihr klar wurde. Ein Teil von ihr war schon ins Flugzeug gestiegen, über den Atlantik geflogen und in Europa gelandet. Spring Creek war nicht länger ihr Zuhause.
    Aber Frankreich war auch noch nicht ihr Zuhause. Sie war in der Schwebe, was irgendwie unheimlich, unangenehm und beunruhigend war. Sie schwebte ohne Halt zwischen zwei Welten. Caitlyn lehnte die Tarotkarte an den Fuß der Nachttischlampe, rollte sich auf der Bettdecke zusammen und versuchte, nichts zu denken und nichts zu fühlen. So war es leichter. Ihre Lider wurden allmählich schwer und fielen schließlich von einem Moment auf den nächsten zu.
    Die wirren Bilder des Halbschlafes bedrängten ihren Geist, und dann lösten auch sie sich auf, und sie sank dankbar in die dunkle Weite des Schlafes. Irgendwo in dieser Weite begann ein Traum Gestalt anzunehmen: In der Entfernung leuchtete schwach ein Licht, und sie schwebte darauf zu.
    Es wurde größer, je näher sie kam, und dann erkannte sie eine ihr vertraute Lampe neben einer ihr nicht vertrauten Couch. Hinter der Couch war nur verschwommene, hellbraune Leere, in der andeutungsweise die Wände eines Wohnzimmers zu sehen waren, jedoch ohne Tiefe oder Einzelheiten.
    Ich kenne diese Lampe , dachte Caitlyn und blickte sie verwirrt an. Sie hatte sie schon einmal gesehen … aber wo?
    Auf deinen Babyfotos , antwortete ihr Unterbewusstsein. Sie besaß ein Foto von sich als Baby, auf dem Arm ihrer Mutter, mit dieser Lampe im Hintergrund. Es war in dem Haus, in dem sie die ersten vier Jahre ihres Lebens verbracht hatte, nur ein paar Straßen von dort entfernt, wo sie jetzt wohnte.
    Hinter sich hörte sie das Geräusch von Karten, die gemischt wurden, und dann das leise Klack Klack Klack , als sie auf einen Tisch gelegt wurden.
    Ein Schauder ergriff Caitlyn, und sie drehte sich langsam um.
    Eine junge Frau mit Haaren, die so lang, schwarz und glatt wie ihre eigenen waren, saß in einem Sessel. Vor ihr stand ein Klapptisch. Sie legte Tarotkarten.
    »M…M…Mama?«, flüsterte Caitlyn heiser und fürchtete sich davor, zu glauben, was sie sah.
    Die Frau blickte auf und sah Caitlyn mit ihren hellen grauen Augen direkt an. Ihr Gesicht war ruhig und zeigte keine Gefühle. Sie sah unwirklich aus, wie eine Wachsfigur.
    »Mama? Ich bin’s, Caitlyn.« Sie machte vorsichtig einen Schritt und wartete darauf, dass ihre Mutter sie erkannte, fürchtete sich aber auch vor der unheimlichen Regungslosigkeit ihres Gesichts. Eine innere Stimme flüsterte Caitlyn warnend zu: Du träumst, sie ist tot, das hier ist nicht echt … Aber unter der Macht des Traumes verstummte die Stimme, und Caitlyn fragte sich nicht mehr, warum sie mitten in einem verschwommenen Wohnzimmer stand und mit ihrer toten Mutter sprach.
    Ihre Mutter blinzelte, und in ihre Gesichtszüge trat ein Hauch von Leben. »Ich weiß, wer du bist«, sagte sie mit ruhiger Stimme, in der jedoch unterschwellig
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