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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally
Autoren: Lisa Cach
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letzte Karte ist der Tod !«
    »Das ist nicht immer wörtlich zu nehmen. Es gibt den Tod auch im übertragenen Sinn. Aber wir müssen uns die drei Karten im Zusammenhang anschauen.« Caitlyns Mutter legte die Hände über die Karten und schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, hatten sich ihre Pupillen geweitet, und sie sah aus, als sei sie blind. Ihr Gesicht war starr. Es schien, als sei sie nicht mehr in ihrem Körper. Oder als habe ein anderer von ihm Besitz ergriffen. Caitlyn schauderte.
    Ihre Mutter deutete auf das Herz, das von drei Schwertern durchbohrt war. »Sie versuchen, das Herz zu vernichten«, begann sie. Dann deutete sie auf die Karte mit dem Narren, also dem jungen Mann, der kurz davor war, in einen Abgrund zu stürzen. »Der Abgrund wartet auf dich. Du stehst an seinem Rand. Um seine Tiefen zu überleben, musst du dir voll und ganz dessen bewusst sein, was geschieht.« Ihre Hand bewegte sich zu der Karte, die den Tod zeigte. »Der Tod ist die Kraft, die dein neues Leben erschaffen wird. Er ist die Triebkraft der Verwandlung. Heiße ihn willkommen.«
    »Ich werde ihn nicht willkommen heißen«, protestierte Caitlyn. »Wann hat mir der Tod jemals etwas Gutes gebracht?«
    Ihre Mutter blinzelte ein paar Mal. Als sie zu Caitlyn aufblickte, waren ihre Pupillen wieder kleiner, und auch ihr Gesicht war wieder normal. »Dem Tod kann man nicht aus dem Weg gehen, Caitlyn. Ohne ihn kann das Leben nicht weiterbestehen.«
    »Ich verstehe den Sinn nicht«, murmelte Caitlyn.
    Ihre Mutter lächelte sanft. »Du bist noch nicht so weit, um das zu verstehen. Aber bald wirst du es sein.«
    Caitlyn presste die Lippen zusammen. Sie wollte es nicht verstehen. Der Tod war nicht ihr Freund. »Und wo bleibt der Ritter der Kelche bei all dem? Sollte er mich nicht vor Abgründen retten und Skelette auf weißen Pferden abwehren?«
    »Er wird da sein. Aber ich glaube, nicht so, wie du es erwartest.«
    Verwirrt und enttäuscht schüttelte Caitlyn den Kopf und deutete dann auf die letzte Karte, die umgedreht auf dem Tisch lag. »Und für was steht die?«
    »Das ist das, was dabei herauskommt.«
    »Okay, lass sie uns anschauen. Es kann bestimmt nicht schlimmer sein als das, was du mir schon gezeigt hast.«
    Ihre Mutter drehte die letzte Karte um.
    Das »Rad des Schicksals«.
    Caitlyn blickte ihre Mutter überrascht an.
    » Rota Fortunae «, sagte ihre Mutter sanft. »Das Rad des Schicksals.« Sie schwieg einen Moment. »Die Vorsehung bestimmt dein Leben. Was aussieht wie Zufall, ist in Wirklichkeit keiner. Du bist im Moment am Rande des Rads, verloren im Chaos einer Welt, die sich in irrwitziger Geschwindigkeit dreht, aber wenn du deine Bestimmung kennst, wirst du zum Herz des Rads reisen, wo alles ruhig und klar ist. Du wirst zum Herzen reisen. Das Herz. Das Herz«, wiederholte sie, als sei sie besessen, »das Herz in der Dunkelheit.« Ihre Augen wurden groß, und sie blickte Caitlyn an. »Dort wirst du deine wahre Bestimmung finden.«
    Caitlyn begriff nicht, was das alles bedeutete. »Was ist das Herz in der Dunkelheit? Und warum hast du diese Karte unter mein Kissen gelegt, bevor du bei dem Autounfall gestorben bist? Was wolltest du mir damit sagen?«
    Ihre Mutter schien nicht zu verstehen. »Autounfall?«
    »Als ich vier Jahre alt war, am 25. April.« Caitlyn blickte ihre Mutter mit gerunzelter Stirn an. »Du hast doch nicht vergessen, dass du tot bist, oder?«
    Ihre Mutter wirkte nervös, ihr Blick irrte durch das Zimmer, ihre Hände wurden unruhig und schoben die Karten auf dem Klapptisch herum. Eine Hand hielt bei der Karte des Todes inne, dann wurde ihr Gesicht plötzlich von Trauer überschattet. »Tot. Und du warst so klein.« Ihr Mund verzog sich vor Kummer nach unten. Mit einer heftigen Bewegung fegte sie die Karten auf den Boden. Der Klapptisch schwankte und fiel polternd um. Sie legte die Hände vors Gesicht, schluchzte und wurde zu einem lebenden Abbild der Frau, die auf der Karte »Neun der Schwerter« abgebildet war.
    »Mama … «, sagte Caitlyn. Aber gerade als sie die Hand tröstend auf die Schulter ihrer Mutter legen wollte, spürte Caitlyn selbst eine Hand auf ihrer Schulter, die sie schüttelte.
    »Caitlyn? Wach auf«, sagte die Stimme ihres Vaters.
    Ihre Mutter begann in der Dunkelheit zu verblassen und wurde durchsichtig. »Mama!«, rief Caitlyn und versuchte verzweifelt, sie festzuhalten, während ihre Mutter weggezogen zu werden schien.
    Mit vom Weinen geröteten Augen sah ihre Mutter auf, dann bekam
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