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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally
Autoren: Lisa Cach
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Die Vorstellung war schlimmer als die Wirklichkeit.«
    Madame Snowe lachte, als sie aufstand. Wasser tropfte von ihrer schlanken Gestalt. »Ich bin immer noch überrascht und erfreut über deine sprachlichen Fähigkeiten, Caitlyn«, sagte sie auf Französisch.
    Caitlyn lächelte. Dass sie Madame Snowe die ganze Geschichte erzählen würden, hatten sie, Raphael, Amalia und Naomi gemeinsam beschlossen. Es war ein Risiko gewesen, aber es war Caitlyns einzige Hoffnung, in Frankreich zu bleiben und die Schule zu beenden, nachdem Madame Snowe klargestellt hatte, dass es keine zweite Chance geben würde.
    Sie waren zu viert in ihr Büro gegangen. Sie war nicht sehr erfreut gewesen, da sie vermutete, sie wollten sie um Gnade bitten. Ihre erste Überraschung war die Ehrfurcht, mit der Brigittes Bruder mit Tränen in den Augen vor dem Porträt von Bianca de’ Medici gestanden hatte. Die zweite Überraschung war, dass Caitlyn ihn ihr als Raphael, Biancas Adoptivsohn, vorstellte.
    Danach war sie still gewesen und hatte zugehört.
    Caitlyn war immer noch erstaunt, dass man ihnen Glauben geschenkt hatte, ungeachtet ihrer unerklärlichen Fremdsprachenkenntnisse. Ihr Ausschluss von der Schule wurde widerrufen unter der einzigen Bedingung, dass sie und Raphael Madame Snowe zu der Höhle führten, in der Raphael gestorben war. Darüber hinaus sagte die Schulleiterin sehr wenig zu ihrer Geschichte.
    Brigitte und Daniela waren überrascht, dass »Thierry« sich auf den ersten Blick in Caitlyn verliebt hatte, und Caitlyn schien sich dadurch Danielas Respekt erworben zu haben. Caitlyn hielt nun aber noch weniger von dem spanischen Mädchen – nur weil ein Junge sie mochte, war sie in ihrem Ansehen gestiegen. Sie befolgte Madame Snowes Ratschlag, gegenüber Brigitte oder Daniela kein Wort davon zu erwähnen, dass Thierry nicht wirklich Thierry war. Auch wenn Brigitte eine solche Geschichte glauben würde, würde sie ihr nur Schmerz bereiten.
    Der Spalt im Brunnen war, wie sie bald feststellten, zugemauert worden. Statt ihn wieder aufzubrechen, hatten sie beschlossen, sich vom gouffre aus zur Höhle aufzumachen. Und nun, eine Woche später und nach einigen Intensivstunden im Klettern, waren sie hier.
    Caitlyn und Raphael standen auf, und Madame Brouwer hob ihre Taucherlampe und leuchtete den Raum aus.
    Die Kristallgebilde an den Wänden, an die Caitlyn sich so deutlich erinnern konnte, funkelten. Sie umgaben den Kreis aus vergoldeten Obsidian-Obelisken mit dem Altar in der Mitte. Die Zeit schien alles unversehrt gelassen zu haben, das Gold war nicht stumpf. Das Licht der Lampe glitt über die Wände und dann zu dem dunklen Eingang des Gangs, wo Ursino und Giovanni mit gezogenen Dolchen aufgetaucht waren. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass sie hier gewesen waren: keinen Berg verrotteter Knochen oder Kleidungsstücke auf dem Boden, keinen uralten Blutfleck auf den Steinen. Außer einem dunklen Haufen auf dem Altar in der Mitte des Kreises befand sich nichts in dem Raum.
    Sie kamen alle langsam näher. Die kalte Luft auf ihrer nassen Haut ließ Caitlyn zittern. Raphael war zuerst am Altar. Er zog das mürbe Tuch, das bei der Berührung zerfiel, von einem Gegenstand. Madame Brouwer richtete ihre Lampe darauf.
    Tausendfach brach sich das Licht in dem Quartzstein auf dem Kästchen, in dem Biancas Herz lag.
    Raphael tat einen überraschten Atemzug und hob dann vorsichtig den Deckel. »Es ist noch da«, sagte er ehrfürchtig.
    »Das Herz in der Dunkelheit«, sagte Caitlyn. Plötzlich verstand sie, was ihre Mutter auf die Tarotkarte geschrieben hatte. Dies war das Herz, vierhundert Jahre lang in der Dunkelheit verloren, bis Caitlyn zum Château de la Fortune gekommen war. Caitlyn durchfuhr eine plötzliche Erkenntnis. »Das Herz ist der Rubin in der Nabe von Fortunas Rad auf dem Gemälde von Fournier«, sagte sie.
    »Natürlich … «, murmelte Madame Snowe.
    Raphael schien sie nicht gehört zu haben. Er blickte immer noch auf das Herz, für das er vor vierhundert Jahren sein Leben verloren hatte. Mit großen Augen schaute er zu Caitlyn auf. »Ich erinnere mich jetzt. Philippe kam und räumte die Leichen fort, aber das hier ließ er unberührt. Beneto muss den Angriff von Ursino und Giovanni überlebt und ihm gesagt haben, dass er uns hierher folgen soll.«
    »Und dann wurde Beneto für den Mord an dir die Schuld gegeben«, sagte Caitlyn. »Philippe muss ihn verleumdet haben.«
    »Nein«, sagte Madame Snowe.
    Sie drehten sich beide nach ihr
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