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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally
Autoren: Lisa Cach
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finden«, sagte er. »Vierhundert Jahre lang war meine Seele an diese Welt gefesselt durch das Versprechen meiner Mutter, dass ich wieder mit dir zusammen sein würde.«
    Caitlyn versuchte nicht mehr, sich loszureißen. Alles Blut schien aus ihrem Körper zu weichen. Sie blickte hinunter in sein flehendes Gesicht, dessen Züge ihr vollkommen fremd waren, aber in dessen Augen sie lesen konnte, dass er sie kannte. »Das kannst nicht du sein«, sagte sie auf Italienisch, verwirrt, außerstande, es zu glauben. »Wie kannst du Brigittes Bruder sein?«
    »Thierry ist im Wasser unten im gouffre umgekommen. Es war Selbstmord. Nachdem er seinen Körper verlassen hatte, nahm ich ihn in Besitz.«
    Eine Mischung aus Unglaube und wahnsinniger Hoffnung wallte in Caitlyns Brust auf. »Das ist unmöglich.«
    »Aber als ich auf die Welt zurückkam, lag ich im Krankenhaus, und nichts war so, wie ich es kannte. Ich kannte nicht den Körper, in dem ich lebte, oder die Menschen, die meine Familie sein sollten. Aber ich wusste, dass ich hierherkommen musste, um dich zu finden. Als ich sah, dass du dich auf den Weg hierher gemacht hast, bin ich Brigitte und ihren Freundinnen entkommen und dir gefolgt.« Er grinste. »Ich habe Autofahren gelernt, um hierherkommen zu können. Es ist viel besser als ein Pferd.«
    Caitlyns Herz donnerte in ihrer Brust, die Hoffnung, die flammend zum Leben erwachte, schmerzte. Sachte befreite sie ihre Hand aus seinem Griff und legte die Hände auf sein Gesicht. Seine Wangen und sein Kinn fühlten sich anders an als bei Raphael. »Bist du es wirklich?«
    »Meine geliebte Dunkle, nicht einmal der Tod kann uns trennen.«
    Ein Schluchzer der Freude entstieg Caitlyns Kehle. Raphael umschlang ihre Taille mit den Armen, zog sie an sich und vergrub seinen Kopf an ihrem Bauch. Caitlyn sank in seiner Umarmung nieder, die Arme um seinen Hals, und dann küsste er sie mit dem Schmerz von vierhundert Jahren Einsamkeit. Er legte sie auf dem harten Boden auf den Rücken und bedeckte sie mit Küssen.
    »Runter von ihr!«, rief ein Mädchen, und ein Ast mit Blättern traf Raphael am Kopf. Er stützte sich ab, um Caitlyn vor dem Ast zu schützen, und dann zogen ihn Mädchenhände von Caitlyn weg, während der Ast weiter auf ihn einschlug. »Warum bist du ihr gefolgt? Lass sie in Ruhe!«
    »Amalia, Naomi, nein!«, schrie Caitlyn und warf sich dazwischen. Ihre Freundinnen keuchten, ihre Haare flogen wild, ihre Haltung war die von Kriegerinnen. »Es ist nicht Thierry! Es ist Raphael!«
    Amalia und Naomi blieb der Mund offen stehen. »Was?«
    » Buon giorno «, sagte er über Caitlyns Schulter.
    »Raphael hat Thierrys Körper angenommen, nachdem er im gouffre umgekommen war. Eine Art, na ja, Recycling.« Caitlyn begann zu lachen und spürte, dass sie vor Freude fast hysterisch wurde. Raphael schlang von hinten seine Arme um ihre Hüften und zog sie an sich. Auch er wurde von Lachen geschüttelt, obwohl sie wusste, dass er ihre Sprache nicht hatte verstehen können.
    »Es ist Raphael«, wiederholte Caitlyn, und Tränen strömten ihr übers Gesicht. »Es ist Raphael.«

Epilog
    23. MAI
    O bwohl Caitlyn einen Neoprenanzug trug, fühlte sich das Wasser eisig an. Ihre Angst war auch nicht gerade hilfreich; sie ließ ihr die letzte Wärme im Blut gefrieren. Durch ihre Taucherbrille sah sie, wie die Enden von Raphaels Taucherflossen unter dem Kalksteinvorhang am Boden des Teichs im gouffre verschwanden. Sie stöhnte. Jetzt war sie an der Reihe. Sie nahm einen letzten, hastigen Atemzug durch ihren Schnorchel und folgte Raphael.
    Caitlyn tauchte hinunter, bis ihre Ohren vor Kälte schmerzten, und glitt dann durch die Öffnung unter dem Kalks intervorhang. Si e war sicher, dass sie jeden Moment stecken bleiben würde. Einen Augenblick später schwamm sie nach oben in Richtung einer leuchtenden Kugel, wie ein Fisch, der vom Mond angezogen wird. Nach Luft schnappend und mit jagendem Puls, tauchte sie aus dem Wasser auf.
    Raphael reichte ihr die Hand und zog sie aus dem Wasser, sodass sie neben ihm am Rand des Teichs zum Sitzen kam. Madame Snowe und die Erdkundelehrerin, Madame Brouwer, waren bereits da und zogen ihre Flossen und Schnorchel aus. Auf dem Felsen neben Madame Brouwer stand eine wasserdichte Taucherlaterne.
    »Ist alles okay mit dir?«, fragte Raphael, zwar auf Italienisch, aber das amerikanische »Okay« hatte er mit derselben Begeisterung angenommen, die er für Autos, Eis, MP3s mit klassischer Musik und das Internet hegte.
    »Ja.
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