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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally
Autoren: Lisa Cach
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den Rand ihres Schreibtischs. »Was soll das heißen?«
    Caitlyn blickte Madame Snowe in die Augen. Sie hatte keine Angst mehr vor der Schulleiterin. Wer war sie schon, verglichen mit Bianca de’ Medici? »›Ich bin ein Geist‹ bedeutet, dass ich nichts bin. Ich bin leer. Meine Seele ist gestorben.«
    »Ich verstehe.«
    »Tatsächlich?«
    »Du leidest an einer Depression. Du wirst Antidepressiva nehmen müssen.«
    Caitlyn lachte. »Keine Pille kann dies je wieder in Ordnung bringen.«
    »Du nimmst sie, oder du gehst nach Hause.«
    »Schicken Sie mich nach Hause. Hier gibt es nichts, was ich will.«
    »So redet man, wenn man depressiv ist.«
    Caitlyn sah Madame Snowe mit zusammengekniffenen Augen an. »Ich nehme keine Pillen.«
    Madame Snowes Kiefer spannten sich an. »Dann hast du also deine Entscheidung getroffen, oder? Du wirfst eine Ausbildung fort, von der du in deinem provinziellen Zuhause nur träumen kannst. Bei mir gibt es keine zweite Chance, Caitlyn. Das war’s.«
    »Gut.«
    Madame Snowes Wangen röteten sich vor Ärger. »Du bist der Schule verwiesen! Pack deine Sachen. Du reist morgen früh ab.«
    Caitlyn drehte sich um und ging zur Tür. Sie fühlte sich seltsam leicht, als sei sie mit ihrem Körper nur lose verbunden. Einen Moment lang traf ihr Blick den von Bianca. Tut mir leid , sagte Caitlyn im Stillen. Ich hätte ihn gerettet, wenn ich gekonnt hätte .
    In den Gängen vor den Zimmern schwirrten lauter Mädch en h erum. Alle waren erleichtert, dass die Abschlussprüfungen hinter ihnen lagen und die Ferien begannen. Als Caitlyn zu ihrem Zimmer ging, sah sie Brigitte, die aufgeregt mit Amalia sprach.
    »Er wird jede Minute hier sein! Ich wusste nicht einmal, dass er wieder Auto fahren kann! Aber Mama hat gesagt, dass er seine Rehabilitation mit erstaunlicher Geschwindigkeit hinter sich gebracht hat. Er wollte mich damit überraschen, dass er allein herfährt«, erzählte Brigitte auf Französisch. Als sie Caitlyn sah, wechselte sie zu Englisch. »Mein Bruder Thierry kommt zu Besuch!«
    »Toll.« Ein bisschen mehr schien angebracht zu sein, deswegen fügte sie hinzu: »Haben deine Eltern ihm erlaubt, allein zu fahren?«
    Amalia blickte sie überrascht an. »Woher weißt du, dass er allein fährt?«
    Caitlyn sah sie erstaunt an. »Brigitte hat es gerade gesagt.«
    »Aber dein Französisch – «
    »Er sagt, er will auch all meine Freunde treffen«, unterbrach Brigitte. »Er will wissen, ob er sich an jemanden erinnert. Aber ich glaube, er will dich sehen, Amalia.« Brigitte kicherte. »Ich glaube, sein Herz erinnert sich noch an dich, auch wenn sein Verstand die Vergangenheit vergessen hat.«
    Amalia zog die Augenbrauen hoch. »Ich bin sicher, dass er sich nicht an mich erinnert.«
    »Dann kannst du ihn wieder ganz neu bezaubern«, sagte Brigitte. »Es wäre nicht schlecht, wenn wir beide eines Tages Schwestern würden, oder?«
    Amalia lächelte, aber Caitlyn sah, wie gezwungen es war.
    »Wie viel Uhr ist es?«, fragte Caitlyn Brigitte. »Du solltest runtergehen und Ausschau nach ihm halten.«
    Brigitte sah auf ihrem Handy nach der Uhrzeit. »Du hast recht! Ich rufe euch, wenn er da ist.« Sie warf ihnen beschwingt Küsschen zu und flitzte los.
    »Was hat Madame Snowe gesagt?«, fragte Amalia, als sie fort war.
    Caitlyn zuckte mit den Schultern und tat lässig, aber plötzlich wurde ihr klar, dass der Schulverweis bedeutete, dass sie ihre neuen Freundinnen nicht mehr sehen würde. Sie bekam einen Kloß im Hals. »Sie hat das gesagt, was ich erwartet habe. Ich fliege von der Schule.«
    »Nein!«
    »Morgen fahre ich nach Hause.«
    »Caitlyn!« Amalia packte sie bei den Schultern. »Caitlyn, hast du ihr gesagt, was geschehen ist?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Du musst! Oder schieb alles auf das Ambien und mich; es war mein Fehler, dass du es genommen hast. Es hat was mit den Botenstoffen in deinem Gehirn angerichtet. Du bist einfach nicht mehr dieselbe seitdem.«
    »Sie will, dass ich Antidepressiva nehme.«
    Amalia zögerte, dann ließ sie ihre Hände von Caitlyns Schultern fallen. »Vielleicht solltest du das.«
    »Ich nehme keine Pillen. Außerdem bin ich in jedem Fach durchgefallen.«
    »Aber – «, fing Amalia an, wurde aber vom Klingeln ihres Handys unterbrochen. Sie blickte auf das Display. »Brigitte. Wir reden heute Abend darüber, Caitlyn. Es gibt keine Veranlassung, dass du nach Hause gehst.« Das Telefon klingelte weiter. Amalia fluchte auf Deutsch und ging dran.
    »Thierry ist da«,
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