Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Titel: Eternal - Die Geliebte des Vampirs
Autoren: V. K. Forrest
Vom Netzwerk:
auf seiner Schulter an. » SS fünf. Was gibt’s?« Warum er ausgerechnet Strandstreife Nummer fünf war, wusste er nicht. Momentan war er der einzige Polizist in Clare Point, der am Strand Streife lief. Hätte man ihm nicht wenigstens die Nummer eins geben können? Außerdem konnte man ihn kaum Polizist nennen; er hatte nicht einmal eine Waffe, nur einen Gummiknüppel, Pfefferspray und ziemlich schlechte Laune, die sich öfter bemerkbar machte, als er zugegeben hätte.
    » SS fünf, uns wurde ein möglicher F fünf gemeldet. Erster Ocean Block, Hilly’s Resterampe.«
    »Rücke zu Hilly’s Resterampe vor«, sagte Fin ins Funkgerät.
    »Du musst ›verstanden‹ sagen«, korrigierte ihn die Disponentin.
    »Tut mir leid, Mrs.McGill. Ich habe Ihnen ja gesagt, dass ich nicht gut in diesen Dingen bin«, erklärte Fin dem Funkgerät, während er sich nach Süden wandte. Die Strandpromenade am Delawareufer war nur drei Blocks lang, daher lag alles in der Nähe, egal, wo er sich gerade befand. »Und ich
will
auch gar nicht gut darin werden«, fügte er gereizt hinzu.
    »Verstanden, SS fünf. Wir sind dir wirklich dankbar für deine Hilfe«, erwiderte die sechzigjährige Frau. »Hol dir morgen ein paar Zimtplätzchen bei mir ab, bevor du auf Streife gehst.«
    Fin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »
Das
habe ich verstanden. SS fünf Ende.« Er vermied es sorgfältig, Aufmerksamkeit zu erregen, während er sich seinen Weg um Familien mit Kinderwagen, halbnackte Jungs mit Skateboards auf den Schultern und Händchen haltende Pärchen bahnte. Er ging schnell und mit festem Schritt. Doch zweifellos ahnte keiner der Menschen, an denen er vorüberkam, dass er gerade auf dem Weg zu einem mutmaßlichen Raubüberfall war. Es war ein schöner Abend an der Strandpromenade, und Einheimische wie Touristen tummelten sich draußen, um ihn zu genießen; der Himmel war klar, und eine kühlende Brise kam vom Wasser her. Dem riesigen roten Barometer zufolge, das an dem italienischen Eisstand hing, lag die Temperatur trotz der hohen Luftfeuchtigkeit bei wohltuenden 27 Grad.
    Als sich Fin dem Ramschladen von Mr. und Mrs.Hill näherte, konnte er nichts Ungewöhnliches unter der blau-weißen Markise feststellen, die längs des alten Backsteinbaus verlief. Kunden gingen durch die Glastür ein und aus, und ein Windspiel klingelte über ihren Köpfen dazu. Es wurde geplaudert und gelacht. Falls der Laden gerade ausgeraubt wurde, geschah das wohl ziemlich unauffällig.
    Fin trat ein, und ein kalter Luftstrom aus einem Schacht der Klimaanlage, der mit roten, weißen und blauen Luftschlangen dekoriert war, schlug ihm ins Gesicht. Das Windspiel über ihm kündigte sein Kommen an. Im Eingangsbereich zögerte er und nahm das Geschäft unter die Lupe. Nichts deutete auf etwas Ungewöhnliches hin. Liegestühle in hellen Farben, Sandeimer und Gummiboote hingen von der Decke, und auf langen Regalen lag ein buntes Allerlei an Strandartikeln aus. Der alte Laden, der seit 1910 in Betrieb war, roch nach Sonnencreme, Moder und einer Prise typischem Amerika, die sich jedoch rasch verflüchtigte.
    »Wurde auch Zeit, dass du kommst«, rief Mrs.Hill hinter der Theke hervor. Sie tippte gerade die Preise von zwei Sandeimern, einer Plastikschaufel und einem Groschenheft für eine Kundin ein, deren leuchtender Sonnenbrand sich mit ihrem hellorangefarbenen Kleid biss. »Ich schätze, wir wären schon tot, wenn sie eine Waffe gehabt hätten. Weißt du, Waffen sollten verboten werden. Das macht dann zwölf vierzig, Ma’am.« Sie begann, die Artikel in eine Plastiktüte zu packen.
    »Ich bin sofort hergekommen, Mrs.Hill«, entgegnete er respektvoll, ohne zu bedenken zu geben, dass sie an einer Schussverletzung gar nicht sterben konnte. Oder an irgendeiner anderen Verletzung. Als Fin den Blick schweifen ließ, fielen ihm ein paar Teenager auf, zwei Jungen und zwei Mädchen, die am Ende des Tresens standen. Mr.Hill schien sie in Gewahrsam genommen zu haben. Sie waren alle aus Clare Point. Lauter alte Bekannte, die Fin und Mr. und Mrs.Hill seit dem fünften Jahrhundert kannten. Waren das die Banditen?
    Die Teenager sahen nicht so aus, eigentlich auch nicht wie Vampire. Die Mädchen waren seine Nichte Kaleigh, die künftige Wahrsagerin des Clans, und ihre beste Freundin Katy. Die jungen Männer, mit denen sie zusammen waren – Rob Hill und Pete Cahall –, standen neben ihnen. Rob starrte auf seine großen Füße. Pete schien eingehend ein Scooby-Doo-Gummiboot über
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher