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Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Titel: Eternal - Die Geliebte des Vampirs
Autoren: V. K. Forrest
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sahen ebenfalls nach oben. Hilly fuhr fort, die Aussicht an der Getränketruhe zu bewundern.
    Kaleigh verzog konzentriert ihr hübsches Gesicht.
    Der Kaugummi bewegte sich nicht.
    Kaleigh atmete geräuschvoll aus. »Komm schon, komm schon«, flüsterte sie.
    Die rosafarbene Familienpackung hielt eigensinnig die Stellung.
    »Du hast ihn da raufgezaubert«, murmelte Katy. »Warum bringst du ihn dann nicht wieder herunter?«
    »Keine Ahnung«, jammerte Kaleigh. »Hört auf hinzuschauen. Ihr macht mich noch ganz nervös!«
    Fin wartete einen weiteren Augenblick. Dann tat ihm das Mädchen leid, dem das Ganze allmählich peinlich wurde, und er trat neben sie. »Hast du ihn einfach angehoben, oder hast du ihn dematerialisiert und dann auf dem Gummiboot wieder zusammengesetzt?«
    »Dematerialisiert«, flüsterte sie, den Tränen nahe.
    »Super«, flüsterte er zurück. »Das ist viel schwieriger.«
    Sie sah zu ihm auf, und ein kleines Lächeln entwischte ihr.
    Fin grinste und blickte nach oben. Alles, was er tun musste, war, sich den Kaugummi zuerst auf dem Gummiboot und dann auf dem Regal unter der Ladentheke vorzustellen. Das Päckchen verschwand unverzüglich von dem Gummiboot, als wäre es niemals dort gewesen.
    »Hier ist Ihr Wechselgeld. Lassen Sie sich Ihre Chips schmecken«, sagte Mrs.Hill zu dem Kunden, der keinen blassen Schimmer hatte, was hier gerade vor sich ging.
    Fin ging zur Kasse hinüber. »Der Kaugummi ist jetzt wieder an seinem Platz, Mrs.Hill. Ich begleite diese jungen Damen und Herren hinaus. Einen schönen Abend noch.«
    »Das ist alles? Sie wollen sie nicht einsperren?«, rief sie ihm nach, während er die Jugendlichen geradezu aus der Tür drängte. Er war so damit beschäftigt, Mrs.Hill zu entkommen, dass er die Frau vor dem Geschäft nicht sah, bis er fast mit ihr zusammengestoßen wäre.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Fin verdutzt und streckte die Hand aus, um sicherzugehen, dass er sie nicht aus dem Gleichgewicht gebracht hatte.
    »Mi scusi«,
murmelte sie. Sie schien keineswegs gekränkt zu sein.
    Die Teenager nahmen Reißaus, während Fin aufblickte – geradewegs in das Gesicht eines dunkelhaarigen Engels.

[home]
    Kapitel 2
    N ein,
ich
muss mich entschuldigen«, antwortete Fin auf Italienisch. Es kam ganz unbewusst; er hatte eine Begabung für Sprachen. Er beherrschte dreizehn Sprachen fließend, darunter auch zwei tote Sprachen. Er fuhr auf Englisch fort: »Es tut mir leid. Ich hatte nur Augen für diese Kids.« Seine Fingerspitzen ruhten ein wenig länger auf dem Arm der Menschenfrau, als nötig gewesen wäre.
Vorsicht,
mahnte ihn sein Unterbewusstsein. Menschenfrauen waren für männliche Vampire strengstens tabu.
    Die Glastür hinter ihm fiel zu und nahm den letzten Hauch kalter Luft mit sich. Nun tauchte er wieder ein in die Versprechungen dieses heißen, schwülen Abends.
    »Nein, ich war diejenige, die nicht aufgepasst hat.« Sie sagte es leichthin, amüsiert. Warm, mit einem erotischen Unterton.
    Ihre Blicke trafen sich. Mensch oder nicht, sie war von erstaunlicher Schönheit. Ende dreißig, schätzte er. Mediterraner, olivfarbener Teint, blassrosa Lippenstift auf vollen, sinnlichen Lippen. Die großen, dunklen Augen waren von schwarzen Wimpern gesäumt. Er spürte, dass er diese Frau kannte. Aber woher?
    Sie war keine Amerikanerin. Er wusste es, obwohl ihr Englisch makellos war. Vor allem europäische Frauen besaßen ein bestimmtes Sprachmuster. Amerikanerinnen wirkten dagegen beim Reden manchmal hochnäsig. Fin hatte derartige Gepflogenheiten stets als Entwicklung betrachtet, die über Tausende von Jahren kultiviert wurde. Die Amerikaner vergaßen eben manchmal, wie jung ihre eigene Kultur war.
    »Officer Kahill«, sagte sie lächelnd.
    Als sie ihn einen Augenblick lang musterte, wusste Fin, was Frauen tagtäglich erdulden mussten; es war das Gefühl, zum Objekt degradiert und benutzt zu werden. Er kostete dieses Gefühl jetzt aus, bevor er ihr die Hand hinstreckte. »Fin Kahill.«
    »Officer Kahill, schön, Sie kennenzulernen. Elena Ruffino.« Ihr Händedruck war fest und dennoch weiblich. Er roch einen Hauch ihres Parfums in der Abendbrise; es war schwer, wild. Und es berauschte ihn.
    »Ich bin kein richtiger Cop.« Er zog die Hand zurück und tippte auf das glänzende neue Abzeichen an seiner Uniform, während er versuchte, nicht an das heiße, süße Blut zu denken, das durch ihre Adern pulste. Natürlich musste er umso mehr daran denken, je weniger er es wollte. »Das heiß
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