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Es wird Tote geben

Es wird Tote geben

Titel: Es wird Tote geben
Autoren: Georg Haderer
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diesem Zeitpunkt hätten sie höchstens wegen fahrlässiger Tötung belangt werden können. Aber die Karriere; dass das Mädchen sowieso nicht wieder lebendig geworden wäre; dass sie ein Jahr lang ohnehin nichts mehr in der Richtung unternommen hätten. Zumindest nichts, woran sie, Laura Graber, beteiligt gewesen wäre; Erik hätte wahrscheinlich schon noch immer wieder et cetera. Sie log wieder, das war Schäfer klar.
    „Und dann haben Sie plötzlich hier wieder angefangen? Wo Sie geboren sind, wo Sie wahrscheinlich die meisten der Leute kennen … Was war der Auslöser?“
    „Nichts … Erik hat mir erzählt, dass sie hier drehen … und dass er schon wieder ein paar Groupies hat, die auf Probeaufnahmen scharf sind …“
    „Ja … und dass Sie Ihren Bruder als Sündenbock hinstellen wollen, jede Menge Spuren legen, die ihn zum Hauptverdächtigen machen … das hat nichts damit zu tun, dass Sie im Falle seiner Verurteilung beziehungsweise seines Todes das Haus allein geerbt hätten?“
    „Nein.“
    „Natürlich nicht … also warum dann?“
    „Ich habe Ihnen doch schon erzählt, wie er war, als Kind …“
    „Meine Kollegen haben Ihre Mutter befragt … laut ihr waren Sie diejenige, die gegen Simon intrigiert hat.“
    „Ja, natürlich nimmt die wieder ihr Schatzi in Schutz …“
    „Frau Graber, wir waren uns doch einig, dass wir ehrlich zueinander sind.“
    „Bin ich ja! Der war ein Arsch, das können Sie mir glauben!“
    „Also haben Sie nur aus Eifersucht versucht, ihm das anzuhängen?“
    „Ich habe nicht damit gerechnet, dass er wirklich angeklagt wird.“
    „Sagen Sie jetzt wieder als Anwältin Ihrer selbst … die Festplatte und die Handys, die sie in seinem Zimmer versteckt haben … der Unfall, den haben Sie selbst inszeniert, oder?“
    „Ja …“
    „Die Fingerabdrücke … wer von Ihnen beiden ist in den Keller eingebrochen?“
    „Eingebrochen … da bedienen sich ein paar Jugendliche schon seit fünfzehn Jahren …“
    „Also Sie … Hat Yvonne Raab die Appetitzügler auch schon von Ihnen bekommen?“
    „Nein.“
    „Also bei ihr nur die Tranquilizer?“
    Sie nickte.
    „War Corina Vogtenhuber die Erste aus der Gegend?“, wollte Schäfer wissen, nachdem sie für zehn Minuten ins Freie gegangen waren, um frische Luft zu schnappen und zu schweigen.
    „Nein … da war noch ein anderes Mädchen davor, aber die ist weggelaufen.“
    Und hat niemandem verraten, dass sich ein perverser deutscher Regisseur in der Gegend herumtreibt, der sich an junge Mädchen heranmacht und ihnen Drogen anbietet. Na, wenigstens hatte dieses Mädchen sich noch daran erinnert, dass man von fremden Männern keine Zuckerl annimmt.
    „Sie waren dabei, auf der Brücke … dafür gibt’s eine Zeugenaussage.“
    „Ja …“
    „Wieso ist sie gesprungen?“
    „Ich glaube, er hat ihr eingeredet, dass unten ein großer See ist …“
    „Jasmin Eder?“
    „Da haben wir gar nicht viel machen brauchen … die ist auf den Turm rauf, hat oben getanzt und ist gesprungen, als könnte sie fliegen.“
    „Yvonne Raab?“ Schäfer nahm das Notizbuch und legte es auf den Tisch.
    „Ich weiß nicht, wie er zu der gekommen ist“, erwiderte Laura Graber und senkte den Blick.
    „Ist er auch nicht … aber Sie“, Schäfer schlug das Buch auf, „SIB L! … Schmetterlinge im Bauch, und das L steht für Laura, oder?“
    „Kann sein …“
    „Also: Wie lief das ab? Sie hat Brandt kontaktiert, um bei den Dreharbeiten dabei sein zu können, oder?“
    „Ja …“
    „Aber auf seine Anmache ist sie nicht angesprungen, weil sie für Männer wenig übrighatte …“
    „Sie wollte nicht unbedingt eine Rolle … eher das ganze Drumherum kennenlernen, und weil sie Erik abblitzen hat lassen …“
    „Erzählen Sie weiter …“
    „Ich hab mich mit ihr getroffen … wir hatten sofort einen Draht zueinander und …“ Sie blickte ins Leere.
    „Sie hat sich verliebt in Sie …“
    „Ja, wahrscheinlich …“
    „Also waren diese Nacktbilder und -filme gar nicht für ein Casting, sondern für Sie persönlich …“
    „Ich hab das gar nicht von ihr verlangt.“ Grabers Gesichtsmuskeln verspannten sich.
    „Und in dieser Nacht? Sie haben sie abgeholt, sind mit ihr spazieren gegangen …“
    „Ja …“
    „War die Kamera da schon dabei?“
    „Ja.“
    „Und dann?“
    „Dann kam Erik dazu und …“
    „Brandt hat für die Tatzeit ein Alibi.“
    „Ich möchte jetzt nichts mehr sagen …“
    „Ich möchte jetzt auch nichts mehr
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