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Es gibt kein nächstes Mal

Es gibt kein nächstes Mal

Titel: Es gibt kein nächstes Mal
Autoren: Imogen Parker
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gekannt habe, verstehe ich
beim besten Willen nicht, warum mir nie aufgefallen ist, wie schön du schon
damals warst...< Was ist los, Gem, was habe ich denn gesagt?«
    Estellas Sohn hieß Stephen. Er war Arzt. Er
hatte Estellas Augen und auffallend dunkle Wimpern, was seltsam aussah, da er
eine nahezu vollständige Glatze hatte. Gemma hatte sich mit ihm zum Tee in
Browns Hotel verabredet. Sie erkannte ihn, sowie sie aus der Drehtür trat. Er
saß steif auf einem chintzbezogenen Sessel und erwartete eifrig ihr Eintreffen.
Er konnte sein Erstaunen nicht verbergen, als sie sich vorstellte, und er
stellte ihr etliche Fragen, ehe ihm seine Manieren wieder einfielen und er
aufstand und sich mit ihr in den Tearoom begab.
    Die Begegnung mit ihm verlief so, wie sie sich
ein Rendezvous mit jemandem von einer Partnervermittlung vorstellte. Sie hätte
ihn gern gemocht, doch sie fand gleich im ersten Moment heraus, daß sie ihn
nicht leiden konnte. Etwa eine Stunde lang plauderten sie angestrengt und mit
geheuchelter Begeisterung miteinander, doch beide wußten trotz aller
verbindlichen Worte beim Abschied, daß sie sich nie mehr treffen würden.
    Die Gründe für sein Bestreben, seine Mutter ausfindig
zu machen, schienen mehr seinem Interesse an genetisch vererbten
Gesundheitsproblemen zu entspringen und weniger dem Wunsch, seine Wurzeln
aufzuspüren. Als Gemma ihm mitteilte, Estella hätte Selbstmord begangen, fragte
er, ob der Kummer über den Verlust ihres Mannes schuld daran gewesen wäre oder
ob Neigung zu Depressionen in früheren Generationen der Familie bekannt sei.
Sie sagte ihm, ersteres erschiene ihr wahrscheinlicher.
    Nein, dachte Gemma, all das kann warten, bis ich
Zeit für ein langes Telefongespräch habe und wir uns in Ruhe miteinander
unterhalten können.
    Sie riß das Päckchen auf, das sie gerade von der
Druckerei erhalten hatte, zog eine Karte heraus und kritzelte ein paar Zeilen
unter den Text.
     
    Daisy rekelte sich am Pool auf ihrem Liegestuhl,
als sie den Piepston des Faxgeräts hörte. Sie sprang auf. Um diese Tageszeit,
kurz bevor Gemma das Büro verließ, faxte sie oft etwas durch. Einen
Zeitungsausschnitt, einen Private-Eye- Cartoon, manchmal auch eine kurze
Nachricht, und einmal waren es lediglich drei Küsse und ihr Name gewesen, für
den Fall, daß Daisy Heimweh haben sollte.
    »Du brauchst nicht jedesmal loszulaufen, als
läutete das Telefon. Das Fax liegt später auch noch da«, murmelte Cal.
    »Ich weiß, aber ich sehe so gern zu, wenn es
rauskommt«, erwiderte Daisy. Sie knotete einen knallbunten Sarong über ihren
Brüsten fest und schlüpfte mit den Füßen in Slipper mit Plastikblumen.
    »Komm erst her.« Er setzte die Sonnenbrille ab.
Sie ging auf ihn zu und setzte sich neben ihn. »Obwohl du viel älter bist als
ich«, sagte er und drückte ihr einen Kuß auf die Nase, »benimmst du dich wie
ein Kind.«
    »Wie recht du doch hast«, sagte Daisy und kippte
mit einer schnellen Bewegung seinen Liegestuhl in den Pool.
     
    GEMMA UND
    RALPH LADEN EUCH ZUR FEIER IHRER HOCHZEIT EIN
    IM STANDESAMT CHELSEA
    AM 4. JULI 1995
     
    Darunter hatte Gemma geschrieben:
     
    Ja,
ich habe ihm alles erzählt.
    Wirst
Du meine Trauzeugin sein?

Danksagung
     
    Mein Dank gilt Jo Goldsworthy, Linda Evans, Mark
Lucas, Colm Toibfn, Becky Parker, Nicholas Duggan, Connor Duggan und
insbesondere Kath Parker, meiner prachtvollen Mutter, der ich dieses Buch
widme.

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