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ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

Titel: ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)
Autoren: Lutz Spilker
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hm?!“
    „Morgen Früh können wie uns weiter unterhalten, jetzt kommt das Frühstück für die Herrschaften dran.“ Gregory ging ins Esszimmer, um dort in gewohnter Manier den Tisch zu decken. Jan schob die Glasscheibe der Durchreiche auf und fragte: „Warum erst morgen früh? Der ganze Nachmittag ist doch da.“
„Du bist neuerdings am Nachmittag immer sehr schnell verschwunden. Wie soll man sich da unterhalten?“ Gregorys Worte klangen wie die, einer vernachlässigten Person. Ein gewisser Vorwurf war in den Worten eingewebt.
„Es sind neuerdings immer ’ne Menge Dinge zu erledigen. Ich muss meine Bekannten schließlich erwischen. Die stehen auch nicht mit einem Schild an der Türe auf dem ‚Ich habe Zeit zu verschenken’ drauf steht, Kollege.“
    „Au Mann, stimmt! Hab’ ich jetzt echt nicht dran gedacht. Also komm’ wieder runter und sei lieb.“ Gregory klimperte mit den Lidern und lächelte übertrieben, um Jan zu uzen.
     
    Am Nachmittag desselben Tages.
     
    Jan schaltete die Spülmaschine ein, bewunderte seine Pfannen, die über dem Herd am Exhauster hängen, kickte irgendetwas über den Fußboden und scharwenzelte zielsicher in Gregorys Nähe. „Jetzt haben wir Zeit, also lass mal 2 Schuss langsam kommen.“
    „Hä?“ Gregory glaubte im falschen Zug zu sitzen.
    „Hahaha, das kannst du nicht wissen, hahaha.“ Jan amüsierte sich königlich über etwas, von dem Gregory nichts wusste und darum nicht mitlachen konnte.
    „Zwei Jäger sitzen auf einem Hochstand“, begann Jan zu erzählen „und der eine sagt: ‚Ich muss mal wieder meine Flinte reinigen.’ Er putzte und reinigte und reinigte und putze. Nach einer Weile sagte er zum anderen Waidmann und hielt ihm den Doppellauf hin: ‚Schau mal durch, ob’s sauber ist’ und der Kollege meinte dann: ‚lass mal 2 Schuss langsam kommen’…“ Gregory und Jan klopften sich vor Lachen auf die Schenkel und Gregory verstand auf einmal, was Jan meinte.
    „Seit Sophie damals zufällig in die Bank ging, hab’ ich’s nicht mehr so mit Zufällen. Ich denke, dahinter könnte ein Muster stecken.“
    „Du meinst…“
    „Ich meine gar nichts. Ich will nur meinen Arsch heile hier raus bringen.“
    „Ich bin ganz Ohr“, versprach Jan.
    „Egal was auf diesem Planeten passiert und egal wie beschissen es im ersten Moment aussieht, es wird immer einen geben, der daraus einen Vorteil zieht und genau den müssen wir finden.“
„Hä? Entschuldige, aber jetzt steh’ ich auf’m Schlauch.“
„In Stichworten und zum Mitschreiben.“ Gregory saß manchmal stundenlang an seinem Schreibtisch und kaute an Bleistiften herum, bis ihm ein passender Name für irgendein Produkt eingefallen war. Dass gute Ideen nicht einfach vom Baum fallen, war ihm also mehr als geläufig. „Ich zähle nur die Fakten auf, die wir kennen. Da ist ein Funkloch, da ist ein Grundstück, da ist ein Grundstücksverkauf und da ist eine Vermisstenanzeige.“
    „Hab’s geistig notiert“, sagte Jan und legte den Zeigefinger kurz an seine Schläfe.
Stell dir vor, man bringt über die Anrufe bei all den Redaktionen und Touristen-Dingsbums in Erfahrung, dass noch mehr Leute vermisst werden?"
„Was dann? Hast du ’ne Ahnung wie viel Leute täglich vermisst werden? Über 150!“
    „Und alle haben vorher ein Grundstück verkauft?“
    „Ach so, langsam komme ich dahinter, was du meinst. Man müsste in Erfahrung bringen, wer von den vermissten Personen der vergangenen 10 Jahre ein Grundstück besaß und kurz vor seinem Verschwinden verkaufte. Jetzt hab’ ich’s gefressen!“
    „Super.“ Gregory markierte einen Applaus.
    „Wenn du gut bist, bist du gut.“ Manchmal sagte Jan so etwas und wusste oft selbst nicht, was es bedeutet.
    „Hast du dafür einen Bekannten, oder wie sollen wir die Infos bekommen?“
„Katasteramt!“ schnellte es aus Jan heraus.
    „Würde ich erst kontaktieren, wenn sich ein Fokus auf ein ganz bestimmtes Gebiet abzeichnet.“
    „Du solltest zur Kripo gehen. Du bist ein Naturtalent.“ Jan war beeindruckt.
    „Ach was“, winkte Gregory ab. „Ich denke mir lieber lustige Namen für Hühneraugenpflaster und Slipeinlagen aus.“
     
    Am nächsten Morgen.
     
    „Du hattest recht mit deiner Vorgehensweise. Es existiert keine Zentralstelle für diese Dinge. Mal heißt es Katasteramt, Vermessungstelle, Vermessungsamt oder noch Liegenschaftsamt und woanders heißt es – und jetzt nicht erschrecken – Bodenmanagement.“
    „Ist es zu fassen! Es war bloß
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