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Es darf auch mal Champagner sein

Es darf auch mal Champagner sein

Titel: Es darf auch mal Champagner sein
Autoren: Erma Bombeck
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McMahon niemals faxt. Er kommt vielmehr in Begleitung eines ganzen Kamerateams persönlich an die Haustür, um dem glücklichen Gewinner den Scheck zu überreichen.
    »Wenn wir schon miteinander reden, warum sagen Sie mir dann nicht, was Sie mir faxen wollten?«
    Darauf antwortete er: »Ich wollte Folgendes faxen: ›Wenn Sie dieses Fax erhalten, schicken Sie mir bitte sechs signierte Exemplare Ihres neuen Buches. Sollten Sie das Fax nicht erhalten, kaufen wir stattdessen sechs Exemplare von Geraldo Riveras neuem Buch.‹«
    Der letzte Schrei jedoch sind Piepser, sie sind sozusagen der Designerschmuck der neunziger Jahre. Ich trage mein Gerät seit drei Jahren mit mir herum und habe in dieser Zeit drei Nachrichten erhalten; zweimal wurden Nummern von Drogenhändlern hinterlassen und einmal wurde ich aufgefordert, die Batterie des Piepsers auszuwechseln.
    Ich kann mir nicht vorstellen, wer uns auf diesen vielen Geräten, die keinen Aufschub dulden, anrufen sollte. Etwa Robert Redford, der kurz mitteilen will, dass er sich leider zum Abendessen verspäten wird? Oder der Präsident, weil er unseren Rat in Sachen Gesundheitsreform einholen möchte?
    Es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis wir von der ersten Piepser-Transplantation am Menschen lesen. Dann werden wir ja sehen, wie die Drossel darauf reagiert.

Spot an
    Eines der interessantesten Tiere in der freien Natur ist der Gorilla. Er rülpst, johlt, bellt, weint, schreit, schlägt Purzelbäume, rutscht auf dem Bauch einen Abhang hinunter, tanzt auf seinem Ast und zeigt ungeniert seine intimsten Körperteile, nur um Aufmerksamkeit zu erregen.
    Ich vertrete die zugegebenermaßen etwas abwegige Theorie, dass Exhibitionismus angeboren ist. Man beobachtet ihn beim Säugling in der Wiege, der so lange aus Leibeskräften schreit, bis man ihn hochnimmt.
    Und auch beim Kind, das während jeder Vorführung des selbst aufgenommenen Videos wie eine durch die Lüfte schwirrende Frisbeescheibe vor dem Bildschirm herumrast. Bei Tisch steckt es sich eine Fritte in jedes Nasenloch und bellt dazu wie ein Seehund. Es pinkelt ins Planschbecken und vertreibt damit die anderen in weniger als fünfzehn Sekunden. Es trägt seine Kleider links herum und meist hängt ihm die Unterhose aus dem Tennisdress. Zum Spaß nimmt es Ihr Scheckbuch mit in die Schule, um es den anderen Kindern zu zeigen. Wenn dieses Kind größer ist, frequentiert es mit Vorliebe Karaoke-Bars und singt »Strangers in the Night« - absichtlich in der falschen Tonart.
    Die Mehrheit des Homo sapiens lebt aber ein beschauliches Leben auf Tribünenplätzen. Ihnen genügt es, denen zuzuschauen, die Aufmerksamkeit brauchen.
    Sehen wir ab von jener exklusiven Gruppe Mensch, die in ihrer Brieftasche eine Karte bereithält, auf der steht: »Im Falle eines Unfalls bitte eine Pressekonferenz einberufen.«
    Wie schafft man es, Aufmerksamkeit zu erregen? Im Tierreich braucht man dazu als männlicher Tausendfüßler lediglich fünfmal pro Sekunde den Kopf auf den Boden zu knallen. Die Aufmerksamkeit ist einem dann gewiss.
    Wer als Mensch Aufmerksamkeit erregen will, könnte es dem Künstler gleichtun, der zusammen mit zweihundert freiwilligen Helfern an einem kalifornischen Strand eine zwei Meilen lange Sandskulptur fertigte, die aus einundzwanzigtausend mittelgroßen Brüsten bestand. Sein nächstes Projekt soll darin bestehen, zehntausend Büstenhalter über eine zwei Meilen breite Schlucht im Grand Canyon zu spannen.
    Doch wir Menschen haben etwas Todsicheres, mit dem wir Aufmerksamkeit erregen können, was Tieren gänzlich fehlt - Nacktheit. Madonna entblößte während eines AIDS-Benefizkonzerts ihren Oberkörper. Das Einzige, was wir von Madonna noch nicht gesehen haben, sind ihre Röntgenbilder.
    Der New Yorker Talkshowgastgeber Howard Stern ließ sich auf der Titelseite seines Buches mit dem Titel Private Parts nackt ablichten. Er verkaufte zehnmal mehr Bücher als bekleidete Autoren.
    Den Talkshowstar Roseanne kennt man inzwischen sogar in Europa, wie ich höre, weil sie ihr Publikum fasziniert, indem sie die Nationalhymne in der falschen Tonart und mit der Hand zwischen den Beinen gesungen hat, und weil sie in aller Öffentlichkeit verkündete, dass sie einen Dreier mit ihrem Exmann und ihrer Sekretärin plant - und das alles an einem einzigen Sonntagmorgen.
    Bei den bisher Genannten handelt es sich um professionelle Exhibitionisten, und das, was sie tun, ist keineswegs jedem zur Nachahmung empfohlen. Aber ein
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