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Es brennt!

Es brennt!

Titel: Es brennt!
Autoren: Kate Hoffmann
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ihren Augen sehen. Am liebsten hätte er seine Worte zurückgenommen und Meggie einfach an sich gedrückt, um all ihren Kummer auszulöschen. Aber er konnte sie nicht anfassen. Denn sobald er es täte, wäre er verloren.
    “Ich habe mich geirrt”, sagte Meggie. “Es war ein Missverständnis. Und als ich das herausfand, war dieser blöde Plan schon längst Geschichte.”
    “Ich dachte, das zwischen uns wäre etwas Echtes. Und jetzt muss ich erfahren, dass es für dich alles nur ein Spiel war.”
    “Es begann als Spiel, aber es verwandelte sich rasch in etwas ganz anderes”, erwiderte Meggie beschwörend. “Ich habe nicht damit gerechnet, dass du nach dem ersten Date noch einmal mit mir ausgehen willst. Und als du dich wieder gemeldet hast, wusste ich nicht, was ich tun soll. Daher dachte ich mir, wieso nicht den Plan benutzen? Früher oder später würdest du dich ohnehin einer anderen zuwenden, also spielte es doch überhaupt keine Rolle. Schließlich kenne ich dich, seit du dreizehn warst. Ich bin nicht die Sorte Frau, die du willst. Vielleicht glaubst du, dass du mich liebst, aber das liegt dann nur daran, dass der Plan funktioniert hat. Nach einer Weile wird das Gefühl verblassen.”
    Ihre Worte trafen ihn tief, auch wenn sie das nicht beabsichtigt hatte. Wieder einmal lief alles auf seinen Ruf als notorischer Herzensbrecher hinaus. Seine Gefühle für Meggie zählten nicht, solange er diese alte Last mit sich herumtrug.
    Aber hatte er ihr nicht bewiesen, dass er anders war? Was wollte sie, was er ihr nicht geben konnte? Die Vergangenheit konnte er nicht ungeschehen machen. Die war nun einmal Teil von ihm. Wenn er Meggie so akzeptierte, wie sie war, wieso konnte sie ihn dann nicht auch so akzeptieren, wie er war?
    “Vielleicht hast du recht”, räumte er ein. Vielleicht hatte er an eine Fantasie geglaubt, die niemals Wirklichkeit werden konnte. Er hatte glauben wollen, dass er eine Frau finden konnte, die er lieben würde, genau wie Conor. Aber er war nicht Conor und würde nie so sein. “Ich muss gehen.” Er sah sie noch einen Moment lang an und konnte nicht glauben, dass dies das Ende sein sollte. Er hatte ihr seine Liebe gestanden, und jetzt war es vorbei.
    “Ich wollte dir nie wehtun”, sagte Meggie mit leiser, zitternder Stimme. “Und es tut mir leid, falls das passiert sein sollte.”
    Obwohl ihre Entschuldigung ein passendes Ende ihrer Unterhaltung war, fühlte Dylan sich dadurch nicht besser. Er wandte sich ab und ging zur Tür. Die Versuchung war groß, sich noch einmal umzudrehen, doch das ließ sein Stolz nicht zu. Schon einmal war Meggie in sein Leben getreten und wieder daraus verschwunden, und er hatte sie vergessen.
    So würde es wieder sein. Nur würde es diesmal viel länger dauern, bis die Erinnerungen verblassten.
    “Du siehst ziemlich mitgenommen aus”, bemerkte Seamus Quinn. “Hier, trink ein Guinness. Kopf hoch! So schlimm kann das Leben doch gar nicht sein.”
    Dylan schob seine leere Bierflasche beiseite, nahm das Guinness und trank einen großen Schluck in der Hoffnung, sich betäuben zu können. Vielleicht gelang es ihm dann, Meggie und ihre kurze, leidenschaftliche Affäre zu vergessen.
    “Verrate mir eines”, sagte Seamus. “Bläst du Trübsal wegen einer Frau oder ist es etwas anderes?”
    Der Letzte, mit dem Dylan sein Liebesleben besprechen wollte, war sein Vater. Sein Ich-hab’s-dir-ja-Gesagt hatte ihm noch gefehlt. “Nein, Dad, es ist alles in Ordnung. Ich mache mir nur Sorgen wegen der Kollegen im Krankenhaus.”
    “Die beiden, die bei dem Brand verletzt wurden? Wie geht es ihnen?”
    “Besser. Winton kommt in ein paar Tagen aus dem Krankenhaus und Reilly kann schon morgen nach Hause.” Dylan nahm sein Bier und stand auf. “Ich sehe mal nach, was Brendan treibt.”
    Sein Bruder saß in der Nähe des Billardtisches. Vor ihm war eine Zeitung ausgebreitet und neben dem Laptop stand ein halb leerer Teller mit Irish Stew. “Darf ich mich setzen?”, fragte Dylan.
    Brendan sah auf und schob seine Papiere zur Seite. “Klar. Ich wusste gar nicht, dass du hier bist. Wann bist du gekommen?”
    “Vor ein paar Minuten.”
    “Ich habe von dem Feuer gehört.” Brendan musterte ihn. “Ein paar von euren Leuten haben auf dem Heimweg hereingeschaut. Sie sagten, du seist mit Meggie im Krankenhaus. Was machst du also hier?”
    “Na ja, ich brauchte ein Bier. Ein paar Biere. Um ehrlich zu sein, ich werde wohl so viel Bier trinken, dass ich nicht mehr geradeaussehen
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