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Erzähl mir von morgen

Erzähl mir von morgen

Titel: Erzähl mir von morgen
Autoren: Christina Seidenberg
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besorgt.
     
    „Sie schläft jetzt!“ sagte ich erschöpft, als ich die Tür zum Schlafzimmer anlehnte und zu Nate ging, der auf meinem Sofa saß.
    Ich setzte mich ausgelaugt neben ihn und lehnte mich, als er mich in seine Arme zog, an ihn.
    „Mach dir keine Sorgen!“ sagte er liebevoll und strich mir über das Haar. „Kinder verletzen sich ab und zu. Das passiert einfach und du kannst sie nicht im Haus einsperren!“
    „Nein“, sagte ich matt. „Aber ich wünschte, ich würde diese Verantwortung nicht tragen müssen. Stell dir vor, es passiert ihr etwas Schlimmes!“ Ich schluckte schwer, denn allein der Gedanke Celia zu verlieren ließ mein Herz verkrampfen. „Beth und Oliver haben mir das Wichtigste anvertraut! Ich könnte niemals weiterleben, wenn ich dieses Vertrauen zerstöre!“
    Nate hauchte einen zarten Kuss auf meinen Kopf.
    „Du trägst diese Verantwortung nicht mehr allein!“
    Ich richtete mich auf und sah ihn an.
    „Nate, w-wegen der l-letzten Nacht…“ begann ich, doch mit einem schelmischen Lächeln zog er mich an sich, küsste mich und unterbrach meine Ausführungen.
    „Ich will keine Entschuldigungen, keine Reue oder sonst irgendwelche Ausflüchte hören!“ sagte er schließlich ernst. „Du gehörst zu mir, Greta , und das solltest du langsam einsehen. Ich habe dich einmal gehen lassen und diesen Fehler werde ich nicht noch einmal machen!“
    Ich lächelte glücklich, wegen dieser herrischen und doch so überschwänglichen Liebesbekundung.
    „Und du wirst so schnell es geht mit Celia bei mir einziehen!“ fügte er noch hinzu.
    Ich löste mich schnell von ihm.
    „Das ist viel zu schnell, Nate…wir k-können doch noch nicht…“
    Er grinste mich an.
    „Unsere Beziehung hat schon vor langer Zeit angefangen und ich werde dich nicht wieder gehen lassen. Ich liebe dich, Greta und es hat niemals jemanden gegeben, den ich mehr geliebt habe. Ich weiß, dass wir zusammengehören. Warum also sollten wir warten?“
    Ich öffnete den Mund, wollte etwas erwidern, doch ich tief in meinem Inneren wusste ich, dass ich es gar nicht wollte.
    Ich wollte mit Nate zusammen leben. Wollte eine Familie mit Celia und ihm gründen und endlich meinen Gefühlen Ausdruck verleihen. Ich wollte ankommen und ich wusste, dass er mich glücklich machen würde.
     
     
     

Kapitel 23
     
     
    Ich stieß einen bösen Fluch aus und starrte an die Zimmerwand. Celia in ihrer Ecke blickte entsetzt von ihrem Spiel auf und starrte mich an. Ich hoffte, dass sie dieses unflätige Wort nicht in ihr Vokabular aufnehmen würde.
    Nates Nachbar nebenan schien es vollkommen normal zu finden seine Heavy Metal Musik mit allen anderen Nac hbarn auf der Straße zu teilen. Ich musste noch an diesem Tag meinen nächsten Artikel fertig schreiben und konnte mich bei diesem Krach einfach nicht konzentrieren.
    Plötzlich krachte etwas im Nebenhaus. Eine Frau schrie wütend und sofort wurde die Musik abgeschaltet. Ich grinste, als ich erkannte, dass die Frau des Hauses gekommen war und ihren Mann mit allerlei giftigen Worten zu Schnecke machte. Er hatte es nicht leicht mit ihr.
     
    Vier Wochen waren vergangen, seit ich mit Celia bei Nate eingezogen war. Sein Arbeitszimmer hatte er freiwillig in den wunderschönsten Rosa-Tönen gestrichen, damit Celia ihr eigenes Zimmer bekam. Sie war jetzt 18 Monate alt und lernte jeden Tag etwas Neues. Ich wusste, dass ich ihr irgendwann erzählen musste, dass Nate und ich nicht ihre richtigen Eltern waren, doch ich hoffte, dass dieser Tag noch in weiter Ferne lag.
     
    Die Haustür wurde aufgeschlossen und Nate warf seine Sporttasche im Flur auf den Boden. Celia quietschte vergnügt, als sie ihn hörte und richtete sich auf, um ihm entgegenzugehen. Von meinem Platz am Esstisch im Wohnzimmer aus, konnte ich hören, wie er sie herzlich begrüßte, bevor er mit ihr auf dem Arm zu mir kam.
    Sofort begann ich hektisch die auf dem Tisch neben meinem Laptop liegenden Unterlagen und Cover der „Morgendämmerung“ zusammenzulegen. Bisher hatte ich noch immer nicht den Mut gehabt Nate zu sagen, dass ich den Job bei „Bianca“ aufgegeben hatte. Warum wusste ich selbst nicht. Es hatte sicher mit der Veröffentlichung meiner Gedichte zu tun. Es war eigenartig, tausende Leser der Zeitung waren mir egal, wenn es darum ging, meine innersten Gefühle zu lesen, doch vor Nates Reaktion hatte ich Angst.
     
    „Hallo meine Schöne!“ sagte er liebevoll, ehe er sich zu mir beugte und mich küsste.
    An diesem Samstag
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