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Erwarte mich in Paris (German Edition)

Erwarte mich in Paris (German Edition)

Titel: Erwarte mich in Paris (German Edition)
Autoren: S.A. Urban
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getan habe.“  
    „Wovon redest du überhaupt?“ Ich sah ihn an und war mir nicht sicher, ob ich es wirklich wissen wollte.  
    „Weißt du, Alain hat mich nicht reingelassen. Ich meine, er hat mich an dem Abend nicht zu sich eingeladen, so wie die Zeitungen es behauptet haben. Ich bin diesem Essenslieferanten aus dem kleinen Restaurant gefolgt. Er hatte nicht aufgepasst, als ich hinter ihm ins Haus geschlüpft bin.“  
    Piero sah mich mit flehendem Blick an. „Nikola, ich bin kein eiskalter Mörder!“  
    „Bitte, lass uns nie mehr davon reden.“ Ich zündete ein Streichholz an und starrte in die Flammen. „Ich habe dir verziehen und das solltest du auch tun.“  
    Ich hielt das Streichholz, kurz bevor die Flamme meine Fingerkuppen erreichte, an den Haufen trockener Äste. Sofort begannen sie zu brennen.  
    Ich stand auf und begann mich auszuziehen. Erstaunt sah mir Piero dabei zu. Zuerst ließ ich mein Hemd in das Feuer fallen. Hell flackernd nahm das Feuer von ihm Besitz.  
    „Mach das gleiche wie ich und verbrenne alles, was dich an deine Vergangenheit erinnert.“  
    Ich legte meine zusammengefaltete, teure Designerhose auf den brennenden Haufen.  
    Piero erhob sich ebenfalls, zog sein verschlissenes T-Shirt über den Kopf und tat es mir gleich. Gemeinsam sahen wir zu, wie die Flammen sich von unserer alten Kleidung nährten und in den Himmel loderten.  
    Die Sonne war im Meer versunken, und über uns wurde der Himmel dunkler. Pieros Haut schimmerte im letzten Licht des Tages wie Alabaster.  
    „Komm“, ich stand schon bis zu den Oberschenkeln im Wasser und drehte mich zu Piero um. „Das Meer wird alle Zweifel wegwaschen, und dir dabei helfen, einen neuen Anfang zu wagen.“  
    Piero stand am Ufer, wo die sanften Wellen seine Füße umspülten. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck von Bewunderung. „Weißt du, dass ich dich schon immer geliebt habe. Es war mir nur nie gestattet, es zu zeigen.“  
    „Dann zeig es - jetzt. Ab heute ist alles erlaubt.“  
    Piero begann zu rennen. Die langen Muskeln, die sich unter seiner Haut bewegten, hielten meine Aufmerksamkeit gefangen. Und dann sprang er, mit einem hellen Schrei, auf mich zu. Ich war so fasziniert vom Spiel seiner Muskeln gewesen, dass ich erst im letzten Moment fähig war, zu reagieren. Mit einem Aufspritzen landeten wir gemeinsam im Wasser. Er drückte mich unter die Oberfläche. Salziges Wasser drang in meine Nase und meinen Mund. Panik ergriff mich, als seine Arme mich umfingen und niederdrückten. Doch dann versiegelten Lippen meinen Mund und liebkosten mich stürmisch. Gemeinsam brachen wir durch die Wasseroberfläche, so dass die Gischt meterweit spritzte.  
    „Habe ich dir einen Schreck eingejagt?“ Piero lachte. „Du hast doch gerade gesagt: Ab heute ist alles erlaubt.“  
    Erneut legte er seine Arme um meinen Hals und begann mich zu küssen. Dieses Mal war es ein zärtlicher, tastender Kuss, so als wolle er wissen, ob er zu weit gegangen war. Als er die Reaktion meines Schwanzes an seiner Hüfte spürte, lachte er auf.  
    „Nicht zu kalt hier drin, he?“  
    „Nicht für mich!“  
    „Vielleicht sollten wir wirklich alles richtig beginnen. Hier und jetzt?“  
    „Hier und jetzt!“ Ich umfasste Pieros Gesicht und begann ihn nochmals zu küssen. Seine Hände wanderten unterdes über meinen Körper, so als müsse er herausfinden, ob dies alles vielleicht doch nur ein Traum war. Er strich mir über die Brust, die Schultern, den Rücken hinab, über mein Gesäß, wo er seine Hände verweilen ließ.  
    Ich beugte mich über ihn, so dass sein Haar die Wasseroberfläche berührte. Langsam neigte ich ihn weiter dem Wasser entgegen. Die sanften Wellen umspielten seinen Kopf. Sein Haar bewegte sich wie eine lebendige Wolke in der leichten Strömung. Noch immer, durch einen Kuss mit mir verbunden, sah er mich mit großen Augen an.  
    „Vertraust du mir?“, fragte ich.  
    „Immer.“  
    Eine vorwitzige Welle überflutete sein Gesicht. Er hustete, drehte den Kopf zur Seite, ohne Anstalten zu machen, sich aus meinem Griff zu befreien.  
    Eilig zog ihn zu mir hoch. „Du vertraust mir bis zum Ende aller Zeit?“  
    Er umklammerte meine Hüften mit seinen Beinen. „Ja! Für immer und ewig!“  
    Ich seufzte auf, als er mich mit einer kleinen, geschickten Bewegung in sich aufnahm und seine Körperwärme mich umfing. Im Takt der Atlantikwellen nahm ich ihn in Besitz. Dieses Mal völlig anders als bei unserem
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