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Erst zur Party dann ins Bett

Erst zur Party dann ins Bett

Titel: Erst zur Party dann ins Bett
Autoren: Katherine Garbera
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bekräftigte sie.
    „Gut.”
    Sie lachte. „In etwa einer Stunde treffe ich mich mit Paul und Angelica zum Essen. Paul sagte, er würde gern mal wieder Volleyball mit uns spielen. Hast du Lust, am nächsten Wochenende zur Küste zu fahren?”
    „Ja, das wäre schön. Vermutlich denkt er, diesmal könnte er uns schlagen. Wir werden vorher üben müssen.”
    „So schlecht bin ich?” entgegnete sie lachend.
    „Nein. Aber es macht sicher Spaß, zu üben.”
    „Wann kommst du an heute Abend?”
    „Spät.”
    „Soll ich dich abholen?”
    „Nein. Ich möchte, dass du mich im Bett erwartest.”
    „Ich werde hier sein. Ich habe Pläne für heute Abend.”
    „Kommen halterlose Seidenstrümpfe darin vor?”
    „Was glaubst du?” entgegnete sie mit heiserer Stimme.
    „Ich wünschte, ich wäre schon zu Hause.”
    „Ich auch. Ich liebe dich”, sagte sie zärtlich und unterbrach dann unverzüglich die Verbindung.
    Das hatte sie schon des Öfteren getan. Aufgelegt, bevor er Gelegenheit bekam, die drei Worte zu sagen. Ehrlich gesagt wusste er nicht, ob er im Stande sein würde, sie laut auszu-sprechen. Aber in seinem Herzen spürte er sie jedes Mal, wenn er an sie dachte. Es war geradezu entnervend.
    Dreißig Minuten später klingelte sein Handy, und er dachte, dass er ihr diesmal sagen würde, was er fühlte. Aber es war Paul, der anrief, nicht Corrine.
    „Corrine hatte einen Unfall.”
    Kent spürte, wie das Blut aus seinen Wangen wich, und seine Hände zitterten. „Wie schlimm ist es?”
    „Ich weiß es nicht. Sie haben sie ins Orlando Regional gebracht. Ihr Zustand gilt als kritisch. Wir werden in den nächsten Stunden nicht viel mehr erfahren.”
    „Ich bin da, sobald ich kann.”
    Paul legte auf, und Kent setzte sich. Zuerst fühlte er sich überflutet von all den Gefühlen, die in ihm erwachten, dann aber drängte er sie in den Hintergrund und fand die Ruhe, die er immer wie einen Schutzschild anwandte in anstrengenden Zeiten.
    Nach einem tiefen Atemzug ging er zum Schalter und erkundigte sich nach einem früheren Flug. Durch eine Laune des Schicksals erhielt er einen Platz in einer Maschine, die in zwanzig Minuten startete.
    Kent verbrachte den gesamten Flug damit, die Tatsache zu ignorieren, dass er Recht behalten hatte. Sein Instinkt sagte ihm, dass er nicht alles haben konnte. Und er hatte schon vor langer Zeit gelernt, seinem Instinkt zu trauen.
    In gewisser Weise war er nicht mal überrascht, dass Corrines Leben in Gefahr war; schließlich hatte er davon geträumt, seit er das erste Mal in ihrer Wohnung übernachtet hatte.
    Diesmal war er kein Junge, der sich einem Verlust gegenübersah, den er nicht verstand, sondern ein Mann, für den sehr viel auf dem Spiel stand. Er schloss die Augen und betete, Corrine möge nichts Ernsthaftes geschehen sein. Um Hilfe zu bitten, sogar Gott, war etwas, was er noch nie gekonnt hatte, aber Corinne bedeutete ihm mehr als alles andere, mehr sogar noch als sein Stolz.

    Kent traf kurz vor zehn Uhr abends in der Klinik ein. Er war überrascht, Paul und Angelica im Warteraum zu sehen. Da er wusste, dass Corrine keine Familie hatte, hatte er Angst gehabt, sie würde ganz allein sein, wenn sie aufwachte. Angelica lief zu ihm und umarmte ihn. Paul schüttelte ihm die Hand und erzählte ihm alles, was er wusste. Corrine hatte einen Leberriss.
    Sie war operiert worden, und sie konnten jetzt nur noch abwarten und hoffen.
    „Wir waren vorhin kurz bei ihr. Ich weiß nicht, ob sie dich hineinlassen”, sagte Paul. Pauls Arm lag um Angelica. Angelica hatte ein weiches Herz, und er wusste, dass sie und Corrine in den vergangenen anderthalb Jahren gute Freundinnen geworden waren.
    „Ich werde mich erkundigen”, sagte Kent. Er fand das Schwesternzimmer und sagte ihnen, er sei Corrines Lebensgefährte. Er war nun froh, dass sie ihm zugesetzt hatte, die Adresse auf seinem Führerschein zu ändern, denn sonst hätte er Schwierigkeiten gehabt, seine Behauptung zu beweisen. Und nun, während sie in Lebensgefahr schwebte, begriff er, dass er vieles falsch gemacht hatte bei Corrine.
    Er hätte ihre Beziehung längst vertiefen sollen. Ganz gleich, womit er kämpfte, mit ihr an seiner Seite war er stärker. Die Krankenschwester erlaubte ihm einen zehnminütigen Besuch, und er ging an Angelica und Paul vorbei zu ihrem Zimmer.
    Corrine lag klein und blass im Bett, ihre lebhaften Augen waren geschlossen, und sie atmete langsam und geräuschvoll ein und aus. Er beugte sich über sie und
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