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Erst zur Party dann ins Bett

Erst zur Party dann ins Bett

Titel: Erst zur Party dann ins Bett
Autoren: Katherine Garbera
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nicht, Corrine. Ich bin nicht der richtige Mann für dich.”
    „Doch, das bist du. Ich habe diese Worte noch nie zu jemandem gesagt, und ich gebrauche sie auch jetzt nicht leichtfertig. Aber meine Seele erkennt dich, und ich brauche dich. Dich zu fragen, ob du mit mir leben willst, ist ein großer, beängstigender Schritt für mich. Aber ich glaube, es ist uns vom Schicksal bestimmt, zusammen zu sein.”
    „Corrine, du weißt nicht, was du sagst”, erwiderte er.
    „Doch, das weiß ich. Willst du mit mir leben?”
    Tief in seinem Innersten starb ein Teil von Kent. Corrine war genauso verführerisch für ihn, wie Alkohol es einst gewesen war. Nicht einmal eine ganze Flasche Cutty Sark hätte dieses Gefühl betäuben können. Seine innere Anspannung verstärkte sich, und er kämpfte gegen den Drang, in ihre Küche zu gehen, wo sie, wie er wusste, Brandy hatte, und direkt aus der Flasche einen Schluck zu nehmen.
    In diesem Augenblick erkannte er, dass er ein Heuchler war. Er hatte nie gelernt, sein Alkoholproblem zu überwinden, sondern höchstens, ihm aus dem Weg zu gehen und es einigermaßen in Schach zu halten. Und Corrine hatte diese sichere Fassade eingerissen und ihn gezwungen, sich mit der Wahrheit auseinander zu setzen.
    Diese Wahrheit war, dass er niemals mit Corrine zusammenleben konnte. Sie machte alles schöner, lebendiger, und wenn sie ihm genommen würde, wäre die Welt ein öder, grauer Ort.
    Und er hatte immer geglaubt, es sei ihm nicht bestimmt, glücklich zu sein. Es musste einen Grund geben, warum er vom Tod verschont geblieben war. Je mehr er darüber nachgedacht hatte, desto mehr war er zu dem Schluss gekommen, dass sein Leben eine Buße war.
    Er hatte Angst zu versagen. Er durfte auf gar keinen Fall riskieren, die Frau, die er liebte, in Gefahr zu bringen, weil jeder Tag ein Balanceakt für ihn war. Neben seiner Arbeit betrieb er sehr viel Sport, weil er so keine Zeit dazu hatte, über Dinge nachzudenken, die ihn zu seiner Alkoholsucht getrieben hatten.
    Er gehörte nicht zu den Menschen, die unbekümmert durch das Leben trieben. Jeder Tag war ein Kampf für ihn. Ein Kampf, um sich nicht zu erinnern, ein Kampf ums Überleben. Das war kein Leben, das man einer Frau zumuten konnte, die man liebte.
    Aber ihre Worte rührten etwas an in ihm, und er wusste, dass er sie lange nicht vergessen würde. Er dachte an den langen, einsamen Weg, der vor ihm lag, und wusste, dass er immer die Erinnerung an Corrine haben würde, um sich daran zu wärmen.
    Der feigere Teil seines Ichs war froh, dass sie eine Entscheidung erzwungen hatte, bevor er ihr seinen Schwachpunkt gestanden hatte. Seine ewige Schwäche, der er, egal, wie alt er war, niemals entrinnen könnte. Nicht einmal mit all dem Geld, das er aus eigener Kraft verdient hatte, könnte er sich von dieser Schwäche freikaufen. Egal, wie oft er nüchtern heimfuhr, nie würde er jene verhängnisvolle Autofahrt vergessen können.
    „Ich kann nicht mit dir leben”, sagte er schließlich, als ihm bewusst wurde, wie viel Zeit vergangen war. Was zum Teufel dachte sie? Ihrem Gesichtsausdruck war nichts zu entnehmen; sie erinnerte wieder an die Eisprinzessin, als die ihre Mitarbeiter sie bezeichneten.
    „Warum nicht?”
    „Manchen Leuten ist es nicht bestimmt, alles zu haben.”
    „Das ist Blödsinn.”
    „Ich wünschte, es wäre so.”
    „Heißt das, du meinst, es ist mir nicht bestimmt, glücklich zu sein?”
    „Nein. Du verdienst einen wunderbaren Mann, der dich liebt und dir Kinder schenken wird.”

    „Aber du bist nicht dieser Mann?”
    „Nein. Ich bin es nicht.”
    „Es ist wegen mir, nicht wahr?” fragte sie.
    Er hasste ihre Selbstzweifel. Hatte sie denn nichts begriffen, als er mit ihr geschlafen hatte?
    Die Worte, die sie, wie er wusste, von ihm hören wollte, hatte er ihr nicht sagen können, aber er hatte ihr auf andere Art gezeigt, wie viel sie ihm bedeutete.
    „Nein, es hat nichts mit dir zu tun”, sagte er und strich sich mit der Hand durchs Haar.
    „Sag es mir, Kent. Ich kann es ertragen. Ich weiß, dass ich etwas an mir habe, was die Menschen dazu bringt, mich zu verlassen. Ist es die Unsicherheit, die ich so angestrengt zu verbergen suche, und die die Leute aber dennoch spüren?”
    „Nein”, sagte er. Ihre Worte verletzten ihn wie kleine scharfe Klingen. Er fühlte sich, als blutete er tief in seinem Innersten, und an dem Schmerz in ihrem Gesicht erkannte, dass sie ebenso litt wie er. Es gab keine Möglichkeit, es wieder gut zu
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