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Erst ich ein Stueck dann du 13 - Jan und die wilde Bande

Titel: Erst ich ein Stueck dann du 13 - Jan und die wilde Bande
Autoren: Patricia Schroeder
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reingegangen?“
    „Ich weiß nicht“, wispert Linda. Sie ist leichenblass im Gesicht und ihre Augen flackern vor Angst.

    Auch Jan würde am liebsten davonlaufen. Vorsichtig sieht er sich nach allen Seiten um. Vielleicht kommt Oda ja jeden Augenblick lachend hinter einem Busch oder einer Mauer hervorgesprungen. Das wäre einfach zu schön.
    Aber leider passiert es nicht. Die Klassenkameradin bleibt verschwunden.
    „Vielleicht sollten wir lieber die Polizei holen“, sagt Nico.
    „Bist du verrückt!“, fährt Nikki ihn an. „Wenn Odas Eltern erfahren, dass sie allein in die Leerhaussiedlung gegangen ist, kriegt sie einen Riesenärger.“
    Plötzlich bemerkt Jan eine Bewegung hinter einem der Fenster im Wohnhaus.

    „Da!“, zischt er „Da war was!“
„Wo?“, rufen die anderen aufgeregt
Jan deutet auf das Fenster
„Da oben ist sie ja!“
Und tatsächlich!
Oda steht am Fenster im ersten Stock
Sie winkt,
aber sie sieht sehr ängstlich aus

    Dann hebt sie ihre Hand und lässt etwas hinunterfallen. Es ist weiß und es segelt bedächtig an der bröckeligen Hauswand entlang zu Boden.
    „Eine Nachricht!“, stößt Jan hervor. „Oda hat das Fenster geöffnet und uns einen Hilferuf geschickt.“
    Mütze nimmt seine Baseballkappe ab und kratzt sich am Kopf. „Meinst du echt?“Er schaut von Nikki zu Sofie. Schließlich bleibt sein Blick an Linda hängen. „Vielleicht schauspielert die ja nur. Und die Weiber lachen sich hinterher eins ins Fäustchen.“

    „Das ist mir egal“, sagt Jan
Wild entschlossen ballt er die Fäuste
„Wer kommt mit?“
Linda, Nikki und Sofie treten sofort
an seine Seite
Nico und Rafael folgen
„Na gut“, grunzt Mütze
und pflanzt sich die Kappe wieder auf
„Halten wir zusammen.“

    „Wir müssen aufpassen, dass uns niemand entdeckt“, wispert Jan.
    „Wie willst du das anstellen?“, raunt Sofie. „Auf dem Weg bis zum Haus gibt es nichts, wohinter wir uns verstecken können.“
    „Vielleicht ist ja gar keiner hier“, meint Nico hoffnungsvoll.
    „Ach ja?“, brummt Nikki. „Und wer hat Oda dann da oben eingesperrt?“
    „Jetzt quatscht nicht, kommt“, zischt Jan. „Wir müssen es riskieren. Immerhin sind wir sieben.“
    „Ja - Kinder“, murmelt Linda, folgt ihm dann aber ohne zu zögern durch das Tor auf das Fabrikgelände. Rafael, Nikki, Sofia, Nico und Mütze schleichen ihnen hastig hinterher.
    Jans Herz klopft wie verrückt. Immer wieder schaut er an der Hauswand hinauf, ob er irgendwo etwas Verdächtiges entdecken kann. Doch die Einzige, die er dort sieht, ist Oda.

    Dann erreicht Jan die Stelle,
an der der Zettel liegt
Er hebt ihn auf und liest:
„Ich bin eingesperrt Bitte holt Hilfe
Es ist die zweite Tür rechts.“
Die Kinder sehen einander fragend an

Wilde Jungs und wilde Mädchen
    „Bis wir Hilfe geholt haben, ist es vielleicht schon zu spät“, raunt Linda. „Womöglich will jemand Oda entführen.“
    „So ein Quatsch!“, sagt Mütze. „Wer soll denn so etwas tun? Und warum?“
    „Keine Ahnung“, sagt Jan. „Ich will es auch gar nicht wissen. Oda ist da drin, sie hat Angst und das ist unsere Schuld. Und deshalb müssen wir sie da rausholen.“Ohne ein weiteres Wort tappt er auf die Eingangstür zu und drückt dagegen. Sie springt sofort auf und Jan stolpert in den Hausflur. Ein kalter, muffiger Geruch schlägt ihm entgegen. Die Wände sind schon ganz grau und rissig und die Tapete hängt in langen Fetzen bis zum Boden herunter.
    Unmittelbar vor ihm führt eine Treppe nach oben. Jan fackelt nicht lange, huscht bis zum ersten Absatz rauf und linst über das Geländer hinweg in den ersten Stock. Es ist niemand zu sehen.
    Jan dreht sich um und bedeutet den anderen, ihm zu folgen. „Aber leise“, mahnt er.

    Auf Zehenspitzen schleichen sie nach oben
Im Flur ist niemand zu sehen
Jan huscht auf die zweite Tür zu
Sie ist aus Holz und ziemlich morsch
Eine Klinke hat sie auch nicht,
sondern nur einen Drücker

    Jan legt seine Hand darum und drückt mit aller Kraft, doch die Tür bewegt sich nicht. „So ein Mist!“, flucht er. Dann wirft er sich gegen das morsche Holz.
    Es kracht so laut, dass es von den Wänden widerhallt, und das Türholz hat tatsächlich einen Riss bekommen. Obwohl seine Schulter schon wehtut, wirft Jan sich noch einmal dagegen. - Krach!
    Plötzlich ist Mütze neben ihm. „Lass mich mal!“
    Jan tritt zur Seite, Mütze nimmt Anlauf und knallt gegen die Tür. - Kracks!, macht es und ein ganzes Stück splittert heraus. Man kann eins von
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