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Erst ich ein Stueck dann du 13 - Jan und die wilde Bande

Titel: Erst ich ein Stueck dann du 13 - Jan und die wilde Bande
Autoren: Patricia Schroeder
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Rafael.“
    „Rafael hat ein Handy?“, fragt Jan erstaunt.
    Nico schüttelt den Kopf. „Nee, aber Klara, seine Schwester.“
    „Und die hat ihm erlaubt, dir zu antworten?“

    Nico nickt beklommen. „Sie hat ihn sogar richtig telefonieren lassen.“
    Oje, oje! Jan stößt einen tiefen Seufzer aus.

    „Wir müssen mit ihnen reden“, sagt er
„Mit wem?“, fragt Nico
„Na, mit den Mädchen“, sagt Jan

    „Du willst also zugeben, dass wir dahinterstecken?“, erwidert Nico ungläubig.
    Jan zuckt mit den Schultern. Wirklich wohl ist ihm bei diesem Gedanken auch nicht. „Vielleicht machen sie es ja gar nicht“, sagt er hoffnungsvoll.
    „Du willst also abwarten?“, vergewissert sich Nico.

    „Ja“, sagt Jan entschlossen. „Bis zur großen Pause. Dann besprechen wir alles mit Mütze und Rafael und treffen zusammen eine Entscheidung.“

    Nico findet diesen Vorschlag gut
Die ganze Mathestunde über behalten sie
Linda, Oda, Sofie und Nikki im Auge
Die Mädchen sind so wie immer
Sie kichern
Sie stecken die Köpfe zusammen
und tuscheln miteinander
Eigentlich sehen sie sehr fröhlich aus

    „Sie machen es“, sagt Mütze in der großen Pause. „Wetten, sie tun’s?“Erwartungsvoll schaut er seine Kumpels an. „Ich wette sogar, dass sie jede Menge Spaß dabei haben.“
    „Vielleicht können sie Ludwig, Klara, Maik und Henrik ja auch nicht leiden“, meint Rafael. „Immerhin sind sie alle in der Vierten.“
    An ihrer Schule war es nämlich schon Tradition, dass die Zweitklässler die aus der Vierten nicht ausstehen konnten.
    „Ich wette nicht“, sagt Jan. Unauffällig schielt er zu seinem Bruder hinüber, der mit Ludwig und ein paar anderen Jungs aus der Parallelklasse zusammensteht. Wie Mama und Papa es wohl finden werden, wenn Henrik nachher mit einem Klumpen zusammengeklebter Bücher und Hefte nach Hause kommt?
    „Aber abblasen können wir das Ganze auch nicht“, erwidert Rafael. „Wenn die Mädchen erfahren, dass wir die wilden schwarzen Jungs sind …“
    „Das wilde G“, korrigiert Nico ihn.
    „Ja, ja“, sagt Rafael ungeduldig. „Auf jeden Fall verbreitet sich das in der Schule wie ein Lauffeuer. Und wie stehen wir dann da, he?“

    „Ganz schön blöd“, sagt Jan
Er presst die Lippen zusammen
„Also gut“, meint er schließlich
„Wir ziehen es durch.“

    Papa wäre ganz sicher alles andere als stolz auf ihn, wenn er erführe, dass er ein Mädchen dazu gebracht hat, eine Tube Klebstoff in Henriks Rucksack auszuleeren. Hastig schiebt Jan diese Vorstellung beiseite, er will lieber gar nicht länger darüber nachdenken.
    Als Mütze, Nico, Rafael und er nach der Pause in den Klassenraum zurückkehren, sitzen Oda, Linda, Nikki und Sofie bereits auf ihren Plätzen. Sie haben die Köpfe über ihre Fibeln gesenkt und geben keinen Mucks von sich. Nach und nach kommen auch die anderen Kinder herein. Am Schluss folgt Herr Wollin und schließt die Tür hinter sich.
    „Schlagt bitte eure Lesefibel auf Seite sechsundvierzig auf“, sagt er, nachdem er die Schüler begrüßt und seine Tasche geöffnet hat. „Wir wollen heute eine spannende Geschichte lesen.“

    Jan öffnet den Ranzen
Er schiebt seine Hand hinein
und fasst in etwas Feuchtes, Klebriges
Igitt! Hastig zieht er die Hand zurück
An seinen Fingerkuppen pappt
hellgrünes Glibberzeug
Und an dem Glibber klebt ein Zettel
Jan zupft ihn ab
und faltet ihn auseinander

    „Komm heute Nachmittag in die Leerhaussiedlung - wenn du dich traust, gezeichnet vom wilden W“, liest er leise.
    Jan stockt der Atem. Einen Moment sitzt er wie in Stein gehauen da, dann wendet er sich Nico zu. Der ist plötzlich so weiß wie ein Schneemann.
    „D-das gibt’s doch nicht“, stammelt er.
    „Was ist los?“, raunt Jan.
    „I-ich habe eine Nachricht bekommen“, wispert Nico. „Ruhe bitte!“, ruft Herr Wollin. Langsam kommt er auf sie zu. „Nico, möchtest du anfangen?“
    „Mir ist schlecht“, presst Nico hervor.
    „Möchtest du auf die Toilette?“, fragt Herr Wollin besorgt.
    Nico nickt.
    „Jan, würdest du ihn bitte begleiten“, sagt der Deutschlehrer.
    Augenblicklich schießt Jan von seinem Stuhl hoch. „Jja, klar“, stammelt er.
    Er fasst Nico unter der Achsel und zieht ihn auf die Tür zu.

    Mütze und Rafael starren ihnen hinterher
Dann fällt die Tür ins Schloss
Jan und Nico rennen los
Sie sprinten zum Jungenklo
und schließen sich in einer Kabine ein
„Ich hab auch eine Botschaft bekommen“,
keucht Jan

    Die beiden Jungen zeigen ihre
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