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Erst ich ein Stück /Benni u. d. Buchstabenm.

Titel: Erst ich ein Stück /Benni u. d. Buchstabenm.
Autoren: P Schröder
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breiter.
    „Stimmt“, sagte sie.
    „Und was bedeutet das?“
    Paulas Finger schnellte nach oben.
    Frau Lehmann nickte ihr zu.
     
     
    „Vielleicht, dass das Gewitter genau achtundsiebzig Sekunden gedauert hat“, meinte Paula.
    „Das ist doch Quatsch!“, rief Jonas.
    „Und warum?“, wollte die Mathelehrerin wissen.
    „Weil danach bereits der nächste Blitz kommt“, antwortete Marie für Jonas.
    „Gar nicht“, stellte Mika klar. „Es könnte doch auch der letzte Blitz gewesen sein.“
    „Hm“, machte Frau Lehmann. „Das ist mir alles zu ungenau. Am besten fragen wir Benni.“

    „Ja“, sagte er, „…also …“Er räusperte sich und richtete sich kerzengerade auf, bevor er mit seiner Erklärung ansetzte. „Es bedeutet nämlich, dass das Gewitter ungefähr achtundsiebzig Kilometer von uns entfernt ist. Und das hat irgendwie mit dem Schall zu tun und wie lange der braucht, um in unserem Ohr anzukommen. “
    „Das ist doch Blödsinn!“, rief Mika. „Wenn das Gewitter so weit weg ist, hören wir den Donner überhaupt nicht mehr.“
    „Hm“, machte Frau Lehmann und wiegte den Kopf hin und her. „Da wäre ich mir nicht so sicher. Oder besser gesagt: Ich weiß es nicht so genau. Trotzdem ist Bennis Antwort richtig. Und wenn Jonas sich mit dem Donnern nicht so lange Zeit gelassen hätte, wäre unser Gewitter auch nicht so weit entfernt gewesen. So“, sagte sie abschließend und holte einmal tief Luft. „Und jetzt machen wir Leberwurstrechnen.“

     
     
    „Och nö!“, nölte Jan.
    „Ich hasse Leberwurst.“
    Frau Lehmann grinste.
    „Du musst sie ja nicht essen“, sagte sie.
    „Außerdem sind meine Leberwürste
    aus Holz.“
     
     
    Sie griff in ihre Tasche. „Meine kleine Tochter hat mir netterweise drei unterschiedlich große Würste aus ihrem Kaufladen zur Verfügung gestellt“, erklärte sie und hielt die drei Holzwürstchen nacheinander in die Höhe. „Die dickste wiegt zwanzig Gramm, die mittlere fünfzehn und die kleinste acht.“
    „O jeee!“, stöhnte Marie und ließ sich auf den Tisch fallen. „Jetzt müssen wir bestimmt plus rechnen.“
    „Richtig geraten!“, freute sich die Lehrerin. „Wie viel Gramm wiegen wohl alle drei Würste zusammen?“Sie nahm ein Stück Kreide und schrieb an die Tafel: 20 + 15 =?

    Line wusste die Antwort.
    „35 Gramm“, sagte sie.
    Frau Lehmann nickte und notierte nun: 35 + 8 =?
    „Wer weiß es?“,
    fragte sie und sah Benni an.
    „Äh …?“, sagte Benni.
    Die Zahlen auf der Tafel
    fingen an zu tanzen.
    Er konnte sie nicht mehr lesen.
    „Und?“, fragte Frau Lehmann.
    „Äh …“, sagte Benni.
    „Leberwurst ist ausverkauft!“

Bei Jannik
    Als Benni in die Pausenhalle lief, wurde er von lautem Gejohle verfolgt.
    „Hahaha!“, grölte Mika. „Leberwurst ist ausverkauft! Mann, ich lach mich tot!“
    „So bescheuert möchte ich nicht sein!“, brüllte Jonas.
    „Bist du aber“, entgegnete Line. „Dir wäre so eine Antwort nämlich niemals eingefallen.“
    „Klar“, gluckste Jonas. „Weil ich eben nicht bescheuert bin. Ich habe gerechnet und nicht so einen dummen Quatsch erzählt wie Benni.“
    „Ach, der erzählt doch immer dummen Quatsch“, sagte Marie. „Rechnen kann er nicht, lesen kann er nicht. Was will er überhaupt in der Schule?“
     
     
    „Lesen lernen“, sagte Line wütend.
    „Rechnen lernen. Schreiben lernen.
    Genau so wie wir alle.“
    „Ach, das lernt der nie“, erwiderte Mika.
    „Wenn der liest, pennt man ja ein.
    Und wenn er rechnet, lacht man sich tot.“

     
     
    „Jetzt komm schon“, zischte Benni und zwickte Line in den Arm. „Das bringt doch sowieso nichts.“
    „Stimmt“, schnaubte Line. „Die sind einfach zu blöd!“Sie rannte neben Benni her auf den Schulhof hinaus.
    Diesmal stiegen sie nicht aufs Klettergerüst, sondern versteckten sich in den Sträuchern hinter der Sporthalle.
    „Und sie sind genauso gemein wie der Zwickel“, fügte Line keuchend hinzu. „Dabei war er früher ganz anders. Weißt du noch?“Sie kauerte sich neben Benni auf den trockenen Boden und umfasste ihre Knie.
    Benni nickte. Im ersten Schuljahr war Herr Zwickel wirklich noch supernett zu ihnen gewesen. Er hatte spannenden Unterricht gemacht und ab und zu einen lustigen Witz gerissen. Irgendwie musste er den Spaß am Lehrersein während der Sommerferien verloren haben.
    „Vielleicht hat er einen Spaßfresser zu Hause“, murmelte Benni.

    Line fing an zu kichern.
    „Was hat er zu Hause?“, fragte
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