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Erst ich ein Stück /Benni u. d. Buchstabenm.

Titel: Erst ich ein Stück /Benni u. d. Buchstabenm.
Autoren: P Schröder
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gut“,
    brummte der Klassenlehrer.
    Er zog eine Schnute.
    Das tat er immer, wenn er nachdachte.
    Meistens kam nichts Gutes babei heraus.
    Vorsichtshalber zog Benni den Kopf ein.
    „Nun ja“, meinte Herr Zwickel.
    Er sah Benni fragend an.
     
    „Gemacht hast du deine Aufgaben also?“, fragte er. Benni nickte zaghaft, obwohl er schon so eine dumme Ahnung hatte, dass das vielleicht ein Fehler war. „Dann kannst du uns die Geschichte doch erzählen“, meinte der Klassenlehrer. Er zwinkerte Benni zu und sah auf einmal ganz fröhlich und zufrieden aus.

    „Au ja!“, rief Mika und rieb sich die Hände. „Benni soll sie uns erzählen!“
     
     
    „Kann er doch nicht“, sagte Marie.
    „Klar kann er das“, meinte Jan.
    „Ihr seid ja alle blöd!“, rief Line.
    Benni sah zu ihr hin und schluckte.
    Line konnte auch nicht gut lesen.
     
     
    „Also gut“, sagte Herr Zwickel. „Wenn wir alle blöd sind, dann könnte Line die Geschichte vielleicht erzählen. Anstelle von Benni.“
    „Das hab ich doch gar nicht so gemeint“, krächzte Line.
    Auf einmal war sie ganz rot im Gesicht, und ihre schokoladenbraunen Augen glänzten feucht.
    Bitte, nicht weinen, dachte Benni erschrocken. Line hatte sich doch nur hinter ihn stellen wollen. Und jetzt war sie selbst dran.
    „Bitte, Herr Zwickel!“, rief Benni laut in die Klasse.
    „Ich möchte die Geschichte erzählen.“
    Nur so konnte er Line helfen. Und so ungefähr würde er das schon hinkriegen.
    Doch der Klassenlehrer beachtete ihn nicht. Er tat so,
als ob Benni gar nicht da wäre, und hielt seinen Blick stumm auf Line geheftet.
    „Und?“, sagte er schließlich und wippte ungeduldig mit der Schuhspitze auf und ab. „Wir warten.... Line?“
    „I-ich weiß n-nicht mehr“, stotterte Line.
    „Du hast die Geschichte also nicht gelesen?“, fragte der Klassenlehrer.
     
     
    „Doch“, sagte Line. „Aber....“
    Sie senkte den Kopf.
    Benni sah, wie ihre Unterlippe zitterte.
    Plötzlich hielt er es nicht mehr aus.
    „Das war das Buchstabenmonster!“rief er laut.
    „Das hat alle Wörter aufgefressen.“
    „Hahaha!“, johlte Mika.
    „Das Buchstabenmonster!
    Wer soll das denn sein?“
     
     
    „Das wüsste ich auch gerne“, sagte Herr Zwickel.
    „Buchstabenmonster gibt es nicht“, meinte Jonas und machte ein fachmännisches Gesicht. „Ich glaube, das hat Benni erfunden.“

    „Genau!“, brüllte Marie. „Bestimmt behauptet Benni gleich, dass das Buchstabenmonster seine ganze Lesefibel leer gefressen hat.“
    „Das hat es auch“, sagte Benni mit fester Stimme. „Die Wörter sehen jetzt total zerfranst aus, und manche Buchstaben sind an eine ganz andere Stelle gerückt. Jedenfalls kann man sie nun nicht mehr lesen.“
    „Ha!“, johlte Mika. „Hahaha!“Er hielt sich den Bauch vor Lachen. „Wie sieht es denn aus, dein doofes Buchstabenmonster? “
    „Das wüsste ich auch gerne“, wiederholte Herr Zwickel und blickte Benni erwartungsvoll an.

    Benni dachte an Papa,
    wie er die Backen blähte und pustete.
    „Ein bisschen so wie mein Vater“,
    sagte er leise.
    „Ha!“, johlte Mika. „Hahaha!“
    „Na, der wird sich freuen“,
    sagte Herr Zwickel.
    Und dann durfte Marie
    ihre Hausaufgabe vorlesen.

Keine Ruhe für Benni
    Benni war froh, als es zur Pause klingelte. Zwei Stunden Deutsch hintereinander, noch dazu bei Herrn Zwickel, waren wirklich kein Zuckerschlecken. Außerdem fehlte Jannik, der normalerweise neben Benni saß. Doch seit ein paar Tagen war sein Platz leer. Jannik hatte die Windpocken bekommen, und nun gab es niemanden, bei dem Benni in die Lesefibel schauen konnte. Dummerweise hatte der Klassenlehrer jedoch fast nur mit der Lesefibel gearbeitet. „Zwicki ist gemein“, sagte Line, die Benni auf den Pausenhof gefolgt war. Sie biss in ihr Butterbrot, blinzelte in die Sonne und kaute Benni mit schief gelegtem Kopf erwartungsvoll an.
     
     
    „Stimmt“, sagte Benni.
    „Aber so was sagt man nicht.“
    „Was sagt man dann?“, fragte Line,
    biss noch mal in ihr Brot und kaute weiter.
    Benni zuckte mit den Schultern.
    „So was jedenfalls nicht“, brummelte er.
    „Keine gemeinen Sachen.“

     
     
    Er machte ein paar schnelle Schritte in Richtung Klettergerüst und hoffte, dass Line ihm nicht folgte. Benni wollte nicht mit ihr gesehen werden. Dann dachten doch alle, dass sie unter einer Decke steckten. Benni war aber mit Jannik befreundet. Das war gut, denn Jannik konnte schon flüssig lesen, und er dachte sich tolle Geschichten
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