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Erobert von tausend Kuessen

Erobert von tausend Kuessen

Titel: Erobert von tausend Kuessen
Autoren: Helen Biachin
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den Hals legte.
    Danach blickte er Francesca tief in die Augen, hob ihre linke Hand und küsste viel sagend den schmalen Goldreif an ihrem Finger.
    Die Geste schockierte sie, und ihr Herz zog sich schmerzlich zusammen. Francesca konnte ihn nur schweigend ansehen und außerstande, auch nur ein Wort zu sagen, ließ sie sich ohne Protest aus der Suite führen.
    Die Galerie befand sich in einem alten, umgebauten Haus im Queenslandstil, das rundherum von einer Veranda umgeben war.
    Man konnte von jedem Zimmer aus auf diese Veranda gelangen.
    Das Haus wirkte dadurch sehr groß und hell.
    Dominic wurde überschwänglich begrüßt, Francesca willkommen geheißen. Leider hatte sie nur kurz Gelegenheit, durch die Ausstellung zu wandern, um die Gemälde zu betrachten, denn schon bald trafen die ersten Gäste ein.
    "Du bist ein Star", flüsterte sie Dominic zu, als das sachkundige Publikum sich in der Galerie versammelte und über Stil und Form diskutierte. Innerhalb kürzester Zeit klebte auf vielen Werken ein "Verkauft-Zeichen".
    "Wen meinst du? Meine Bilder oder mich?" fragte Dominic neckend, als er ihr humorvolles Lächeln bemerkte.
    "Beides", antwortete sie, ohne zu überlegen. "Wir bleiben doch noch etwas, oder? Ich würde mir deine Werke gern in Ruhe ansehen und mir eine Meinung bilden."
    "Allein bei dem Gedanken werde ich schon nervös."
    Francesca lächelte ihm überrascht zu, dabei wurde ihr bewusst, dass es sein voller Ernst war. "Hast du Angst, ich könnte einen Blick in deine Seele erhäschen, Dominic?"
    "Vielleicht."
    Wie beurteilte man die Komplexität eines Mannes, der ein so ausdrucksvoller Künstler war? Spiegelte sich der Mann selbst in seinen Werken wider? Oder hatten die Bilder keine tiefere Bedeutung?
    "Er ist sehr begabt, finden Sie nicht?"
    Francesca wandte sich um und lächelte einem älteren Herrn mit silbergrauem Haar zu, der sie angesprochen hatte. "Ja, das ist er wirklich."
    Er zeigte auf das abstrakte Gemälde. "Was halten Sie davon?"
    "Es fasziniert mich", antwortete sie ehrlich. "Ich suche nach einer versteckten Bedeutung, finde jedoch keine."
    "Genau. Aber so leicht gibt man natürlich nicht auf. Man wird weiter versuchen, die Bedeutung des Werkes zu ergründen."
    "Sie haben völlig recht", gab sie nachdenklich zu.
    Er winkte einen Mitarbeiter der Galerie zu sich. "Ich werde das Bild kaufen. Innerhalb der nächsten Jahre wird es voraussichtlich das Dreifache wert sein. Außerdem stellt es ein interessantes Gesprächsthema dar." Er teilte dem Mann mit, dass er das Bild gern kaufen würde, dann wandte er sich wieder Francesca zu. "Worauf haben Sie denn ein Auge geworfen, meine Liebe?" fragte er.
    Gemeinsam gingen sie von einem Bild zum anderen. Der ältere Herr war interessiert, charmant, sehr gebildet und äußerst unterhaltsam. Francesca hatte gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen war, doch es war tatsächlich eine Stunde später, als sie wieder auf Dominic traf, der ihr fragend entgegensah.
    "Ich habe mich mit einem sehr interessanten Herrn unterhalten", erzählte sie lächelnd.
    "Er heißt Samuel Maxwell und ist Kunstkritiker und Sammler."
    "Ach? Jedenfalls hält er dich für sehr begabt."
    Dominic lächelte spöttisch. "Ich fühle mich geehrt."
    "Er hat eins deiner abstrakten Bilder gekauft."
    "Das ist wirklich sehr schmeichelhaft für mich. Maxwell ist nämlich ziemlich wählerisch."
    "Da siehst du es wieder", sagte Francesca wie nebenbei.
    "Jetzt hast du noch einen Fan."
    "Und du, Francesca? Bist du auch ein Fan von mir?"
    "Ein Fan deiner Kunst oder von dir?"
    Sie brauchte nicht zu antworten, denn eine reiche, alte Dame hatte ihn entdeckt und begann, heftig mit ihm zu flirten.
    Francesca zwinkerte ihm frech zu und zog sich unauffällig zurück.
    Erst nach einer weiteren Stunde konnten sie sich schließlich verabschieden. Nach Aussage des überdrehten Galeriebesitzers war die Vernissage ein Riesenerfolg.
    Nachdem eine Limousine sie vor dem Hoteleingang abgesetzt hatte, fuhren sie direkt hinauf zu ihrer Suite.
    "Bist du müde?" fragte Dominic, als sie hineingingen.
    "Ein wenig." Francesca schlüpfte aus ihren Schuhen und lockerte ihren Blazer.
    Dominic spielte mit der Goldkette, die sich zwischen ihre Brüste geschmiegt hatte. "Du hast einen wunderschönen Teint", sagte er.
    Sie lächelte humorvoll. "Willst du mich verführen?"
    "Gelingt mir das denn?"
    Immer. Ein Blick genügte, und schon sehnte sie sich danach, in seinen Armen zu liegen. Den ganzen Abend war sie sich seiner Gegenwart
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