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Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr
Autoren: Timothy Zahn
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beendet, Sucher Thrr-gilag«, sagte der Primus mit absolut neutraler Stimme und ausdruckslosem Gesicht. »Halte dich aber für eine weitere Befragung bereit. Die Oberclan-Versammlung dankt dir für deine Mitarbeit.«
    »Es war mir eine Ehre, Oberclan-Primus«, erwiderte Thrr-gilag. Er hatte einen schalen Geschmack am Zungenansatz, als er sich von der Liege erhob. Die Worte waren gesprochen, und es gab keine Möglichkeit, sie zurückzuholen. Und dem Ausdruck im Gesicht des Sprechers Cvv-panav nach zu urteilen würde Thrr-gilag sich vielleicht bald wünschen, zusammen mit seinen Worten im Orkus verschwinden zu können.
    Die Befragung war beendet, und die Sprecher begaben sich zum Mittenbogen-Mahl, als die Vorladung, vor der Thrr-gilag sich die ganze Zeit gefürchtet hatte, schließlich erfolgte.
    »Du sollst dich im Privatbüro des Oberclan-Primus melden«, sagte der Ältere kurz angebunden. »Folge mir.«
    Thrr-gilag stieß einen stummen Seufzer aus. »Zu Befehl«, sagte er.
    Es war eine lange, einsame Eisenbahnfahrt - fast einen halben Tausendschritt lang - durch den verlassenen Tunnel, der von der Rückseite des Oberclan-Sitzungssaals zu den zwei Hauptbürogebäuden des Komplexes führte.
    Schließlich erreichten sie den Tunnelausgang und kehrten an die Oberfläche zurück. Thrr-gilag verließ den Eisenbahnwagen und folgte dem Älteren zu einer kunstvoll verzierten Tür mit großen Holzringen anstelle der üblichen Türknäufe. Dem Aussehen und Geruch nach zu urteilen war diese Tür uralt. »Tritt ein«. Der Ältere wies auf die Tür. Thrr-gilag holte tief Luft, ergriff den alten Holzring und zog die Tür auf.
    Der Raum erwies sich als ein kleiner, intimer Besprechungsraum, in dem es keinen Tisch, sondern nur ein paar Liegen gab. Drei Zhirrzh warten dort auf ihn: Cvv-panav, der Sprecher für Dhaa'rr; Hgg-spontib, der Sprecher für Kee'rr und der Oberclan-Primus höchstpersönlich. Keiner von ihnen schaute sonderlich freundlich. »Komm herein, Sucher«, sagte der Primus gemessen und wies auf eine Reihe von kavra-Früchten auf einem Sims neben der Tür.
    »Die Sprecher für Dhaa'rr und Kee'rr wirst du wohl schon kennen.«
    »Jawohl, Oberclan-Primus«, sagte Thrr-gilag und nickte jedem von ihnen höflich zu. Dann nahm er eine kavra-Frucht, tranchierte sie zweimal mit der Schneidkante der Zunge und ließ sie in die Biotonne darunter fallen. »Was kann ich für euch tun?«, fragte er und wischte sich die Hände am Reinigungstuch ab, das unter dem Sims hing.
    »Die fremden Gefangenen sind in den Komplex gebracht worden«, informierte ihn der Primus. »Sie werden gerade im medizinischen Zentrum für das Verhör vorbereitet.«
    »Verstehe.« Thrr-gilag hatte die Heiler schließlich angewiesen, dass die Aliens sich erst von der Belastung durch die Landung erholen müssten, bevor sie verlegt werden könnten. Mit anderen Worten: Man hätte ihn über eine geplante Verlegung informieren müssen. Unter diesen Umständen wunderte es ihn jedoch nicht, dass diese Benachrichtigung nicht erfolgt war. »Wie haben sie den Transport vom Landefeld überstanden?«
    »Dem Vernehmen nach sind sie noch ziemlich schwach, aber ihre Stoffwechselwerte sind immerhin stabil«, sagte der Primus. »Ich rechne damit, dass sie in ein paar Cen-tumtakten vernehmungsfähig sind.« Er musterte Thrr-gilag.
    »Vorher hätte Sprecher Cvv-panav aber noch ein paar Fragen zu deiner Aussage an diesem Vormittenbogen.«
    »Genauer gesagt zu deiner eklatanten Sicherheitsverletzung«, stieß Cvv-panav hervor. »Ich will alles hören, was du über den Prr't-zevisti-Zwischenfall auf Dorcas weißt. Und wie du davon erfahren hast.«
    »Ich sprach mit meinem Bruder, Kommandant Thrr-mezaz, kurz bevor wir von Stützpunktwelt Zwölf evakuiert wurden«, sagte Thrr-gilag. »Er sagte mir, dass Prr't-zevistis fsss-Schnitte gestohlen worden sei und dass Prr't-zevisti selbst seitdem nicht mehr dort gewesen sei. Das ist alles, was ich weiß.«
    »Und hat Kommandant Thrr-mezaz zufällig auch erwähnt, dass dieses Vorkommnis der Geheimhaltung unterliegen sollte?«
    Thrr-gilag spürte, wie sein Schwanz schneller rotierte. »Nein, Sprecher, das hat er nicht.«
    »Betrachtest du Gespräche mit Krieger-Kommandanten grundsätzlich als eine unverbindliche Plauderei?«, hakte Cvv-panav nach.
    »Überhaupt nicht, Sprecher«, antwortete Thrr-gilag. »Ich behandle solche Informationen grundsätzlich privat und vertraulich.«
    »Und doch hast du diese privaten und vertraulichen Informationen
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