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Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr
Autoren: Timothy Zahn
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erhalten, wo der Titular-Anführer der Zhirrzh-Rasse in dieser ganzen Angelegenheit überhaupt stand.
    Doch das Gesicht des Primus war starr wie eine Maske. Und das war auch kaum verwunderlich. Seit fünfhundert Zyklen - seit der Etablierung der Oberclan-Versammlung - hatte diese Familie-ohne-einen-Clan ihre Söhne und Töchter in die Obhut des weit verzweigten Komplexes gegeben, der dem Oberclan diente. Seine Mitglieder waren niemandem verbunden und niemandem verpflichtet, begünstigten niemanden und bekämpften niemanden. Kein Zhirrzh hätte jemals in diesen elitären Kreisen reüssieren und ein Oberclan-Primus werden können, ohne lange Jahre zu lernen, alle persönlichen Gedanken und Überzeugungen tief in sich zu vergraben.
    »Sucher Thrr-gilag«, begann der Primus, und der Blick dieser tiefliegenden Augen durchbohrte ihn förmlich. »Als designierter Sprecher der Alien-Spezialistengruppe auf Stützpunktwelt Zwölf trägst du letztendlich die Verantwortung für den Zwischenfall, der sich vor vier Vollbögen ereignet hat. Eines Zwischenfalls, der in der Flucht des menschlichen Kriegsgefangenen resultierte, der Evakuierung einer strategisch platzierten Zhirrzh-Basis und der Erhebung von acht Zhirrzh in die Älterenschaft. Wir haben deine Berichte gelesen, begleitet von den Kommentaren und Ansichten der Kommunikatoren und der Älteren, die dich bei unseren Studien unterstützt haben.
    Nun möchten wir deine Stellungnahme hören.«
    Und meine Ausflüchte, sagte Thrr-gilag sich. Doch auch jetzt gab der Gesichtsausdruck des Primus ihm keinerlei Hinweise darauf, was der andere dachte. »Du kennst den Ereignishergang bereits«, sagte er und zwang sich, den Blick über die vielen Reihen der Clan-Sprecher schweifen zu lassen, die ihn musterten. Die Sprecher und die ätherische Wolke stummer Älterer, die die Kuppel über den Liegen ausfüllte. »Dem menschlichen Gefangenen gelang es, die Sensoren seines Zwangsanzugs mit Schlamm zu blockieren«, fuhr er fort, »und dann mich und einen Techniker in seine Gewalt zu bringen, bevor wir uns zurückzuziehen vermochten. Er benutzte uns dann als Schutzschilde gegen die Krieger und verlangte, das eben eingetroffene fremde Raumschiff zu betreten.«
    »Und hast du die ÄIterenschaft so gefürchtet, dass du die Krieger zurückgerufen hast?«, ertönte eine knurrende Stimme aus der ersten Reihe.
    Thrr-gilag identifizierte den Zwischenrufer. Es war ein allseits bekanntes Gesicht: Cvv-panav, Sprecher des mächtigen Dhaa'rr-Clans. »Ich fürchtete nicht die Älterenschaft, Sprecher«, sagte er. »Zumal ich dieses Risiko bereits eingegangen war, als ich den Kriegern befahl, Blendwaffen gegen den Menschen einzusetzen. Diese erwiesen sich jedoch als nutzlos.«
    »Dann hättest du ihnen eben befehlen müssen, Laser einzusetzen«, insistierte Cvv-panav.
    »Vielleicht«, sagte Thrr-gilag. »Ich konzediere, dass die Situation potenziell gefährlich war. Aber ich sah auch eine Möglichkeit, wertvolle Informationen zu gewinnen.«
    Cvv-panav schniefte vernehmlich. »Wir gewinnen bereits wertvolle Informationen ...«
    »Der Sprecher für Dhaa'rr möge schweigen«, tadelte der Primus ihn milde. »Auf welche Information beziehst du dich, Sucher Thrr-gilag?«
    »Das fremde Raumschiff war beschädigt worden, als wir es aufbrachten«, sagte Thrr-gilag. »Beobachter der Zhirrzh hatten gesehen, wie die Besatzung das Schiff landete, doch diese Besatzung war schwer verletzt, und es war nicht bekannt, wie lange sie überleben würde. Ich sagte mir, wenn wir den Menschen an Bord des Schiffs gehen ließen, würden unsere Älteren sehen, wie die Flugsequenz eingeleitet wurde. Deshalb erteilte ich den Befehl, ihm Zugang zum Schiff zu gewähren.«
    »Ein großes Risiko«, sagte ein anderer Sprecher. »Für ein so bescheidenes Ergebnis. Unsere Krieger-Sucher wären sicherlich in der Lage gewesen, dem Schiff seine Geheimnisse zu entreißen.«
    »Zumal die Aliens überlebt haben«, fügte Cvv-panav hinzu. »Was bedeutet, dass du das Risiko für überhaupt nichts eingegangen bist.«
    »Vielleicht«, sagte Thrr-gilag. »Aber das wusste ich seinerzeit nicht. Und was die Aliens betrifft, ist es noch fraglich, ob sie überhaupt überleben werden.«
    »Es ist aber nicht fraglich, dass du dein Spiel verloren hast«, blaffte Cvv-panav. »Der Mensch ist mit dem Wissen über die Zhirrzh zu seinem Volk zurückgekehrt. Du hättest ihn töten sollen.«
    »Das wäre wahrscheinlich ein Fehler gewesen«, sagte Thrr-gilag und strafte
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