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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung
Autoren: Sylvia Day
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– in einem seiner zahlreichen Hotels früher auf ihn gewartet hatte. Er hatte sie, Gott sei Dank, aufgegeben, aber ich würde sie nie vergessen. »Vielleicht möchte ich gar nicht mehr darüber wissen.«
    »Du hast diese Tür geöffnet«, erwiderte er scharf. »Also gehen wir jetzt hindurch.«
    Ich seufzte. »Na gut.«
    »Es gab Zeiten, wo ich es nicht ertragen konnte, allein zu sein, aber ich wollte nicht reden. Ich wollte noch nicht einmal nachdenken, geschweige denn etwas fühlen. Ich brauchte die Ablenkung, mich auf jemand anderen zu konzentrieren, aber wenn ich dabei meinen Schwanz benutzt hätte, wäre ich wieder viel zu stark beteiligt gewesen. Kannst du das verstehen?«
    Bedauerlicherweise konnte ich das. Ich erinnerte mich an Zeiten, wo ich einem Kerl einen geblasen hatte, nur um mein Gehirn eine Weile auszuschalten. Bei derartigen Erlebnissen war es niemals ums Vorspiel oder gar um gefühlvollen Sex gegangen.
    »Hast du dich nun mit ihr vergnügt oder nicht?« Ich stellte die Frage nicht gern, aber wir mussten die Sache aus dem Weg schaffen.
    Er wandte den Kopf und sah mich an. »Einmal.«
    »Muss eine große Sache für sie gewesen sein, wenn sie das so aus der Fassung gebracht hat.«
    »Keine Ahnung«, murmelte er. »Ich erinnere mich nicht mehr daran.«
    »Warst du betrunken?«
    »Nein, du lieber Gott.« Er rieb sich übers Gesicht. »Was zum Teufel hat sie dir denn erzählt?«
    »Nichts Persönliches. Sie erwähnte nur, dass du eine ›dunkle Seite‹ hättest. Ich nehme an, dass es sich um eine sexuelle Anspielung handelte, aber ich habe sie nicht um Details gebeten. Sie tat, als hätten wir etwas gemeinsam, weil wir beide von dir sitzen gelassen wurden. Die ›Schwesternschaft der Exgeliebten von Gideon‹.«
    Er warf mir einen kalten Blick zu. »Sei nicht so gehässig. Das passt nicht zu dir.«
    »Okay.« Ich runzelte die Stirn. »Tut mir leid. Ich wollte nicht zickig sein, nur ein kleines bisschen vielleicht. Und ich finde, unter den gegebenen Umständen habe ich auch das Recht dazu.«
    »Was hätte ich denn tun sollen, Eva? Ich wusste ja gar nicht, dass es dich gibt.« Gideons Tonfall wurde tiefer und rauer. »Wenn ich gewusst hätte, dass du da draußen herumläufst, hätte ich so lange nach dir gesucht, bis ich dich gefunden hätte. Ich hätte keine Sekunde gewartet. Aber ich wusste es nicht und habe mich mit weniger zufrieden gegeben. Du doch auch. Wir haben beide Zeit mit den falschen Menschen verschwendet.«
    »Ja, stimmt. Wir Volltrottel.«
    Es entstand eine Pause. »Bist du sauer?«
    »Nein. Alles gut.«
    Er starrte mich an.
    Ich lachte. »Du hast geglaubt, mit mir streiten zu müssen, nicht wahr? Wenn du willst, können wir das tun. Aber ich persönlich hoffe eigentlich eher, dass du mich noch mal flachlegst.«
    Gideon legte sich auf mich. Sein Gesichtsausdruck, eine Mischung aus Erleichterung und Dankbarkeit, versetzte mir einen Stich ins Herz. Ich rief mir ins Gedächtnis, wie wichtig es für ihn war, dass ich ihm vertraute, dass er die Wahrheit sagte.
    »Du bist anders«, sagte er und berührte mein Gesicht.
    Natürlich war ich das. Der Mann, den ich liebte, hatte für mich getötet. Nach einem Opfer wie diesem verloren viele Dinge an Bedeutung.

3
    »Mein Engel.«
    Ich roch den Kaffee, noch bevor ich die Augen öffnete. »Gideon?«
    »Hmm?«
    »Wenn es nicht wenigstens sieben Uhr ist, trete ich dir in den Hintern.«
    Er lachte leise, und sogleich spürte ich ein Kribbeln in den Zehen. »Es ist zwar recht früh, aber wir müssen uns unterhalten.«
    »Ach ja?« Ich öffnete erst das eine Auge, dann das andere, damit ich seinen Dreiteiler in seiner ganzen Schönheit bewundern konnte. Er sah zum Anbeißen aus. Ich hätte ihm den Anzug gern vom Leib gerissen – mit den Zähnen.
    Er setzte sich auf die Bettkante, die Verführung in Person.
    »Ich will wissen, ob mit uns beiden alles gut ist, bevor ich gehe.«
    Ich setzte mich auf und lehnte mich gegen das Kopfteil des Bettes, ohne mir die Mühe zu machen, meine Brüste zu bedecken, denn wir würden gleich sicherlich auch über seine ehemalige Verlobte sprechen. Wenn nötig, konnte ich scharfe Geschütze auffahren. »Für dieses Gespräch brauche ich wohl einen Kaffee.«
    Gideon reichte mir die Tasse, dann strich er mit dem Daumen über meine Brustwarze. »So schön«, murmelte er. »Jeder einzelne Zentimeter von dir.«
    »Versuchst du, vom Thema abzulenken?«
    »Du lenkst mich ab. Und zwar sehr wirkungsvoll.«
    War er tatsächlich genauso
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