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Erfolgreiches Teamcoaching

Erfolgreiches Teamcoaching

Titel: Erfolgreiches Teamcoaching
Autoren: Lothar Linz
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alle Kinder die meiste Zeit in Bewegung sind. Kinder sind auch verspielter als wir Älteren. Die Übungseinheiten sollten deshalb spielerischer sein, als es im Erwachsenenbereich üblich ist. (Wobei es immer wieder beeindruckendist, wie gerne auch Erwachsene noch spielen. Das kommt im Training meiner Ansicht nach immer noch zu kurz. An einem simplen Beispiel kann man das sehr schön verdeutlichen: Werfen Sie in eine Gruppe von Männern einfach einen Ball und beobachten Sie, was passiert ...)
    Dafür haben Kinder noch kein Bedürfnis, durch Sport die eigene Gesundheit zu fördern. Bewegung ist eine natürliche Sache für sie, sie dient noch nicht einem anderen Zweck. Viele Erwachsene treiben dagegen Sport, weil sie abnehmen wollen, weil sie ihre Fitness verbessern wollen oder weil sie sich dadurch eine gestärkte Gesundheit versprechen.
22.3 Besonderheiten im Umgang mit Kindern
    Der Umgang mit Kindern (4- ca.11 Jahre) wird von den meisten Trainern als relativ unproblematisch angesehen. Das kann ich gut nachvollziehen, denn Kinder sind meist noch sehr begeisterungsfähig und leicht zu führen. Da es zudem eine Vielzahl von Büchern gibt, die sich speziell dem Kindertraining widmen, will ich im Folgenden nur auf einen Aspekt detaillierter eingehen.
    Erinnern Sie sich noch an das Kommunikationsmodell der Transaktionsanalyse, welches ich ganz zu Anfang des Buches vorgestellt habe? Darin habe ich dargestellt, dass Kommunikation dann funktioniert, wenn die Beziehungsvorstellung der beiden Gesprächspartner übereinstimmt. Wenn Sie und Ihr Gegenüber sich gleichwertig fühlen (also beide im „Erwachsenen-Ich“ sind), ist das genauso in Ordnung, wie wenn Sie zum Beispiel der Große sind („Eltern-Ich“) und der andere die Rolle des Kindes hat („Kinder-Ich“). Probleme entstehen dann, wenn die Beziehungsvorstellungen auf beiden Seiten nicht übereinstimmen.
    Es gibt in unserer Zeit eine Neigung, Kinder schon in sehr jungen Jahren wie Erwachsene anzusprechen. Wir fühlen uns sehr aufgeklärt und fortschrittlich, wenn unsere Kinder alles selbst entscheiden dürfen und wir ihnen frühzeitig ein hohes Maß an Verantwortung überlassen. Es fragt sich nur, ob wir ihnen damit einen Gefallen tun. Kinder wollen Kinder sein, für das Erwachsensein bleibt noch genug Zeit.
    Wir dürfen sie also ohne schlechtes Gewissen aus unserem Eltern-Ich heraus ansprechen. Wir dürfen ihnen auch Grenzen setzen, Strafen aussprechen und bestimmen, was wie gemacht wird. Wenn Sie es damit nicht übertreiben, ist das durchaus kindgerecht. Mehr noch, Sie machen es den Kindern damit leichter, ihre natürliche Rolle anzunehmen.
22.3 Besonderheiten im Umgang mit Jugendlichen
    Ich habe am Anfang des Kapitels beschrieben, dass der Weg vom Kind zum Erwachsenen aus der Bewältigung immer neuer Lernschritte besteht. Der wohl brisanteste Entwicklungsschritt findet in der Pubertät statt. Jetzt muss der Jugendliche eine eigene Identität finden. Er muss vom Kind zum Erwachsenen werden und das bedeutet, dass er sich vom Vorbild der Eltern ablösen muss. Er muss sein Selbstbild radikal verändern, seine Rolle in der Gesellschaft neu definieren und zudem mit den starken körperlichen Veränderungen inklusive des aufkommenden Sexualtriebs zurechtkommen. Diese Zeit ist für viele Jugendliche mit großen Unsicherheiten verbunden.
    Ihr Verhalten ist deswegen oftmals widersprüchlich. Die jungen Menschen schwanken zwischen ihrem alten Kinder-Ich und dem neuen Erwachsenen-Ich hin und her. Im einen Moment fühlen sie sich groß und reif, im nächsten Moment fallen sie zurück in kindliche Verhaltensmuster. Außerdem sind Jugendliche oftmals provokativ. Das sieht man schon alleine an ihren auffallenden Äußerlichkeiten wie knallbunt gefärbten Haaren, vielfachem Piercing, extremer Kleidung usw. Um eine eigene Identität zu finden, müssen sie sich zunächst von den elterlichen Werten lösen und das geschieht oftmals auf eine plakative Weise. Man will geradezu den Protest der Eltern heraufbeschwören.
    Solche Verhaltensweisen können auch Ihnen als Trainer entgegenschlagen. Möglicherweise werden Sie von den Athleten als Teil der Elterngeneration angesehen. Das sollten Sie dann nicht persönlich nehmen, auch wenn die Angriffe manchmal verletzend wirken. Es geht dabei meist nicht um eine Verletzung Ihrer Person, sondern um eine Herausforderung all dessen, für das Sie in den Augen der Jugendlichen stehen, also vor allem der etablierten Gesellschaft.
    Genauso kann aber das
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