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Erfolgreiches Teamcoaching

Erfolgreiches Teamcoaching

Titel: Erfolgreiches Teamcoaching
Autoren: Lothar Linz
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kommen in diesem Buch nicht ausdrücklich vor. Wer hierzu mehr erfahren möchte, der sei auf die zahlreiche Fachliteratur verwiesen. Leider ist diese Fachliteratur nur selten praxisbezogen und zudem für den Durchschnittsbürger sprachlich oftmals nur schwer verständlich. Ich will mich mit diesem Buch aber bewusst an alle interessierten Trainer wenden.
    Mit den hier vorgestellten Grundlagen erwerben Sie ein Basiswissen darüber, wie Coaching funktioniert und was Sie dazu beachten müssen. Außerdem erfahren Sie etwas über Kommunikation, über die Grundmechanismen in Mannschaften, über Ihre Rolle als Führungsperson, über Faktoren, welche die Qualität Ihres Coachings bestimmen und über die Bedeutung und den Umgang mit Zielen.
    Im zweiten Teil des Buches erleben Sie dann, wie Sie die Inhalte in konkreten Situationen Ihres Traineralltags umsetzen können.

2 Basiswissen für eine gelungene Kommunikation
    Es ist für mich immer wieder verwunderlich, wie gut wir Menschen uns verständigen können, obwohl unsere Kommunikation voller möglicher Quellen für Missverständnisse ist. Genau betrachtet, ist es ja sogar so, dass niemals eine Botschaft genau so beim anderen ankommt, wie sie von uns als Absender gemeint ist. Meine Einstellung, meine Erfahrung, meine Erwartungen, meine Beziehung zum anderen, meine aktuelle Stimmung und noch viele Faktoren mehr bewirken, dass ich Informationen nicht neutral aufnehme, sondern sie direkt in einen Zusammenhang stelle. Dieser Zusammenhang unterscheidet sich aber immer in irgendeiner Weise von dem meines Gesprächspartners, weil dieser andere Erfahrungen gemacht, andere Erwartungen entwickelt und andere Werte mitgebracht hat. Deshalb ist es auch nicht weiter seltsam, dass es, trotz aller Übereinstimmung, immer wieder zu Missverständnissen kommt. Woran das liegt und wie wir es leichter schaffen, richtig verstanden zu werden, davon handelt das folgende Kapitel.
    Ich habe dieses Thema an den Anfang meines Buches gestellt, weil es von grundlegender Bedeutung ist. Aller zwischenmenschliche Kontakt läuft über Kommunikation ab. Kommunikation bildet das Medium, über das wir uns mitteilen. Beziehung in jeder Form, ob zwischen Mutter und Kind oder zwischen Trainer und Spielerin, ob zwischen zwei Freunden oder innerhalb einer Ehe, immer ist sie nur auf der Basis von Kommunikation möglich. Das Erste, womit ein Baby seine Lebendigkeit vermittelt, ist ein Schrei. Sofort beginnt es also, sich mitzuteilen und dadurch Kontakt zu seiner Umwelt aufzunehmen. Beim Coaching springt die Bedeutung von Kommunikation geradezu ins Auge. Ohne Kommunikation können Sie Ihren Athleten nichts mitteilen, sie nicht anspornen oder zu neuen Überlegungen anregen. Deshalb möchte ich Ihnen die wichtigsten Kommunikationsmodelle vorstellen, die Sie für Ihre tägliche Praxis kennen sollten.
2.1 Das Kommunikationsmodell der vier Gesprächsebenen von Schulz von Thun (1981)
    Wenn Sie heutzutage auf irgendein Seminar zur Kommunikationsschulung gehen, werden Sie immer auf dieses Modell treffen. Es macht deutlich, dass jede Aussage nicht nur die reine Sachaussage vermittelt, sondern gleichzeitig drei weitere Botschaften enthält.
    Eine Aussage beinhaltet zugleich

Sachaussage
Beziehungsaussage
Appell
Selbstmitteilung
    Machen wir uns das an einem Beispiel deutlich. Ein Spieler Ihrer Mannschaft kommt wiederholt zu spät zum Training. Sie begrüßen ihn mit den Worten: „Du bist ja schon wieder zu spät.“ Die reine Sachaussage ist leicht beschrieben: „Der Spieler ist später als vereinbart zum Training gekommen und das nicht zum ersten Mal.“ So sachlich und nüchtern wird Ihre Botschaft aber kaum beim Spieler ankommen und wahrscheinlich meinen Sie auch mehr als das Gesagte. Dies wird klar, wenn man sich nun die drei anderen Gesprächsebenen anschaut. Mit Ihrer Aussage treffen Sie nämlich zugleich auch eine Beziehungsaussage, einen Appell und eine Mitteilung über sich selbst. Wie diese Aussagen jeweils aussehen könnten, macht die folgende Grafik deutlich:
    WAS DER TRAINER MEINT
Sachaussage
Er ist zu spät gekommen und das nicht zum ersten Mal.
Beziehungsaussage
Unsere Beziehung ist belastet.
    oder
Du hörst nicht auf mich!
    oder
Du bist mir wichtig, deswegen bemerke ich, dass du zu spät bist.
Appell
Erklär mir, warum du zu spät bist!
    oder
Beachte endlich meine Terminansagen!
Selbstmitteilung
Ich fühle mich in meinen Anweisungen nicht ernst genommen.
    Das ist möglicherweise das, was Sie ausdrücken
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