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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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feindlicher Magier einen Pfeil abschießen, der die Schutzzauber möglicherweise durchbrechen konnte.
    Ein bitteres Lächeln erschien auf Eragons Lippen. Den Bogenschützen über ihm war klar geworden, dass ihre einzige Hoffnung auf einen Sieg darin bestand, Eragon und die Elfen irgendwie zu töten, ganz gleich wie viele ihrer eigenen Männer sie dafür opfern mussten.
    Für euch ist es zu spät, dachte Eragon mit grimmiger Befriedigung. Ihr hättet euch vom Imperium abwenden sollen, solange ihr noch die Chance dazu hattet.
    Der anhaltende Hagel surrender Pfeile gab ihm die willkommene Gelegenheit, einen Moment durchzuatmen. Der Sturm auf die Stadt hatte bei Tagesanbruch begonnen und er und Saphira hatten die ganze Zeit über an vorderster Front gekämpft.
    Sobald kaum mehr Pfeile flogen, wechselte Eragon Brisingr in die linke Hand, hob den Speer eines Soldaten vom Boden auf und schleuderte ihn nach den Bogenschützen vierzig Fuß über ihm. Wie Eragon wusste, war es schwer, ohne viel Übung mit einem Speerwurf sein Ziel zu treffen. Es überraschte ihn daher nicht, dass er den Mann, dem er den Speer zugedacht hatte, nicht traf. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, gleich die gesamte Reihe von Bogenschützen auf den Zinnen zu verfehlen. Der Speer segelte über sie hinweg und prallte weiter oben gegen die Burgmauer. Die Bogenschützen lachten und johlten und schmähten seinen Wurf mit beleidigenden Gesten.
    Eine schnelle Bewegung am Rand seines Gesichtsfelds lenkte Eragons Aufmerksamkeit auf Arya. Er bekam gerade noch mit, wie sie ihren eigenen Speer nach den Bogenschützen schleuderte und damit gleich zwei Männer aufspießte, die dicht nebeneinanderstanden. Dann zeigte Arya mit ihrem Schwert auf die Männer und rief: »Brisingr!«, worauf der Speer in smaragdgrünes Feuer ausbrach.
    Die Bogenschützen wichen vor den brennenden Körpern zurück und hatten es sehr eilig, die Wehrgänge zu verlassen. Sie drängten sich durch die Türen, die in die oberen Stockwerke der Burg führten.
    »Das ist nicht fair«, sagte Eragon. »Ich kann diesen Spruch nicht benutzen, ohne dass mein Schwert in Flammen aufgeht wie ein Leuchtfeuer.«
    Auf Aryas Gesicht erschien der Hauch eines Lächelns.
    Die Kämpfe währten nur noch wenige Minuten, bis die restlichen Soldaten auf dem Burghof sich entweder ergaben oder zu fliehen versuchten.
    Eragon ließ es zu, dass die fünf Männer, die gerade noch vor ihm gestanden hatten, davonliefen, denn er wusste, dass sie nicht weit kommen würden. Nach einem kurzen, prüfenden Blick, um sich davon zu überzeugen, dass die um ihn her niedergestreckten Soldaten tatsächlich tot waren, sah er noch einmal über den Hof zurück. Die Varden hatten das Tor in der äußeren Mauer geöffnet und trugen einen Rammbock über die Straße zur Burg hinauf. Andere hatten sich in loser Formation am Tor des Wohnturms zusammengefunden, bereit, den Turm zu stürmen und sich den Soldaten darin im Kampf zu stellen. Bei ihnen stand Roran, Eragons Cousin, gestikulierte mit seinem allgegenwärtigen Hammer und erteilte dem Zug unter seinem Kommando Befehle.
    Am anderen Ende des Burghofs hockte Saphira auf den Leichen derer, die sie getötet hatte, inmitten eines einzigen Schlachtfelds. Blutstropfen klebten auf ihren edelsteingleichen Schuppen und die roten Flecken bildeten einen verblüffenden Kontrast zum Blau ihres Panzers. Sie warf ihren zackenbewehrten Kopf zurück und brüllte ihren Triumph so laut heraus, dass ihr wilder Schrei den Kampfeslärm aus der Stadt übertönte.
    Dann hörte Eragon aus dem Innern der Burg das Rasseln von Rädern und Ketten, gefolgt vom Knarzen schwerer Holzbalken, die zurückgezogen wurden. Diese Geräusche lenkten aller Blicke auf das Tor des Turms.
    Mit einem mächtigen Schlag schwangen die beiden Torflügel auf. Eine dicke Rauchwolke, die von den Fackeln im Innern herrührte, wogte heraus, sodass die am nächsten stehenden Varden husten und ihre Gesichter bedecken mussten. Von irgendwoher aus der Dunkelheit erklang das Trommeln eisenbeschlagener Hufe auf den Pflastersteinen, dann brach ein Pferd mit einem Reiter aus dem Rauch hervor. Im Inneren des Turms rasselte es erneut, als fiele ein Eisengitter herab.
    In der linken Hand hielt der Reiter etwas, was Eragon zuerst für eine gewöhnliche Lanze hielt. Aber er erkannte bald, dass die Waffe aus einem seltsamen grünen Material gefertigt war und eine in einem fremdartigen Muster geschmiedete, mit einem Widerhaken versehene Klinge besaß.
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