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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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zu dem Kiesstrand, an dem das Schiff wartete. Die Hufe der Pferde klapperten hell und hart auf den Steinen.
    Eragon saß ab, genau wie die anderen. Ohne einen Befehl bildeten die Elfen ein Spalier zu dem Schiff. Sie bohrten die Enden ihrer Speere in den Boden zu ihren Füßen und standen da wie Statuen.
    Eragon betrachtete sie und die Kehle schnürte sich ihm zu, sodass er kaum noch richtig atmen konnte.
    Jetzt ist der Augenblick gekommen, sagte Saphira und er wusste, dass sie recht hatte.
    Eragon band die Schatulle mit Gold und Juwelen vom Sattel seines Pferdes los und trug sie zu Roran hinüber.
    »Hier trennen sich also unsere Wege?«, meinte Roran.
    Er nickte. »Und das soll dir gehören«, sagte er und überreichte Roran die Schatulle. »Du hast bessere Verwendung dafür als ich … Nimm es, um deine Burg zu bauen.«
    »Das werde ich«, erwiderte Roran mit belegter Stimme. Er klemmte sich die Schatulle unter den linken Arm, dann umarmte er Eragon mit dem rechten und so blieben sie eine ganze Weile stehen. Schließlich sagte Roran: »Pass auf dich auf, Bruder.«
    »Du auch, Bruder … Und auf Katrina und Ismira.«
    »Das werde ich.«
    Unfähig, noch etwas zu sagen, berührte Eragon Roran nur noch einmal an der Schulter, dann wandte er sich ab und trat zu Arya, die bei den anderen Elfen auf ihn wartete.
    Sie sahen einander einige Herzschläge lang an, dann sagte Arya: »Eragon.« Sie hatte ihre Kapuze ebenfalls übergestreift und im Mondlicht konnte er nur wenig von ihrem Gesicht sehen.
    »Arya.« Er sah auf den silbrigen Fluss hinüber, dann zurück zu Arya und umfasste den Griff von Brisingr. Er war so überwältigt von seinen Gefühlen, dass er zitterte. Er wollte nicht gehen, aber er wusste, dass es Zeit war. »Bleib bei mir …«
    Ruckartig hob sie den Kopf. »Ich kann nicht.«
    »… bleib bei mir bis zur ersten Flussbiegung.«
    Sie zögerte, dann nickte sie. Er streckte den Arm aus, sie hakte sich unter und gemeinsam gingen sie an Bord des Schiffes und stellten sich an den Bug.
    Die Elfen hinter ihnen folgten, und sobald alle an Bord waren, zogen sie die Laufplanke ein. Ohne Wind oder Ruder entfernte sich das Schiff von dem steinigen Ufer und begann den breiten, flachen Fluss hinunterzutreiben.
    Am Strand stand Roran allein da und sah ihnen nach. Dann warf er den Kopf in den Nacken und stieß ein langes, gequältes Heulen aus und die Nacht hallte wider von dem Schmerz seines Verlustes.
    Minutenlang stand Eragon neben Arya und beide schwiegen, während sie die erste Flussbiegung herannahen sahen. Schließlich drehte Eragon sich zu ihr um und schob ihr die Kapuze vom Kopf, damit er ihre Augen sehen konnte.
    »Arya«, sagte er. Er flüsterte ihren wahren Namen. Ein Schaudern des Wiedererkennens durchlief sie.
    Als Antwort darauf flüsterte sie seinen wahren Namen, und auch er schauderte, als er die Fülle seines Wesens ausgesprochen hörte.
    Er öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, aber Arya kam ihm zuvor und legte ihm drei Finger auf die Lippen. Sie trat einen Schritt von ihm zurück und hob ihren Arm über den Kopf. »Leb wohl, Eragon Schattentöter«, sagte sie.
    Und dann kam Fírnen von oben herangerauscht, ergriff sie vom Deck des Schiffes und brachte Eragon mit dem Tosen seiner Flügelschläge ins Schwanken.
    »Lebe wohl«, flüsterte Eragon, während er beobachtete, wie sie und Fírnen zu der Stelle am fernen Ufer zurückflogen, wo Roran immer noch stand.
    Dann ließ Eragon seinen Tränen endlich freien Lauf. Er umklammerte die Reling des Schiffes und weinte, in dem Wissen, dass er alles zurückließ, was er bisher gekannt hatte. Über ihm war Saphiras Wehklagen zu hören und ihrer beider Kummer vereinte sich und sie betrauerten, was nicht sein konnte.
    Nach einer Weile beruhigte Eragons Herz sich wieder, seine Tränen trockneten und Friede erfüllte ihn, während sein Blick über die endlose Weite glitt. Er fragte sich, was für fremdartige Dinge sie dort in der Wildnis erwarten mochten, und er grübelte über das Leben nach, das er und Saphira führen würden – ein Leben mit den Drachen und den Reitern.
    Wir sind nicht allein, Kleiner, sagte Saphira.
    Ein Lächeln stahl sich auf seine Züge.
    Und das Schiff segelte weiter gelassen den mondbeschienenen Fluss hinunter und steuerte zu auf das dunkle Land in der Ferne.

ÜBER DEN URSPRUNG
DER NAMEN
     
    D
em beiläufigen Beobachter mögen die verschiedenen Namen, denen ein unerschrockener Reisender in Alagaësia begegnet, wie eine willkürliche
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