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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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Tag gezimmert hatten. Orik schlug mit seinem Hammer auf seinen Schild und brachte die Menge zum Schweigen. Dann griff er nach einem Stück Fleisch, schob es sich in den Mund, kaute und schluckte.
    »Ilf gauhnith!«, verkündete er. Die Zwerge brachen in Hochrufe aus und das Festmahl konnte beginnen.
    Am Ende des Abends, als sich alle satt gegessen hatten – sogar die Drachen –, klatschte Orik in die Hände und rief einen Diener herbei, der eine Schatulle voller Gold und Juwelen brachte. »Ein kleines Zeichen unserer Freundschaft«, sagte Orik, als er Eragon die Schatulle überreichte.
    Eragon verbeugte sich und dankte ihm.
    Dann ging Orik zu Saphira und präsentierte ihr mit einem Funkeln in den Augen einen Ring aus Gold und Silber, den sie an jeder der Krallen an ihren Vordertatzen tragen konnte. »Es ist ein besonderer Ring, denn er wird weder zerkratzen noch fleckig werden, und solange du ihn trägst, wird deine Beute dich nicht näher kommen hören.«
    Das Geschenk freute Saphira ungemein. Sie ließ Orik den Ring auf die mittlere Klaue ihrer rechten Tatze schieben, und während des ganzen Abends ertappte Eragon sie immer wieder dabei, wie sie den Ring aus glänzendem Metall bewunderte.
    Auf Oriks Drängen hin blieben sie die Nacht über in Hedarth. Eragon hoffte, am nächsten Morgen sehr früh aufbrechen zu können, aber als es hell wurde, lud Orik ihn, Arya und Roran noch zum Frühstück ein. Nach dem Frühstück kamen sie ins Reden, dann gingen sie sich die Flöße ansehen, die die Zwerge benutzt hatten, um die Nagran aus dem Beor-Gebirge nach Hedarth zu transportieren. Und ehe sie sich’s versahen, war es wieder Zeit fürs Abendessen und es gelang Orik, sie dazu zu bewegen, noch für eine letzte Mahlzeit zu bleiben.
    Zu dem Essen steuerten die Zwerge, genau wie bei dem Festmahl am vergangenen Tag, Gesang und Musik bei, und die Darbietung eines besonders begabten Zwergenbarden verzögerte den Aufbruch der Gefährten weiter.
    »Bleibt noch eine Nacht länger«, drängte Orik. »Es ist dunkel. Jetzt ist nicht die richtige Zeit, um zu reisen.«
    Eragon sah hinauf zum Vollmond und lächelte. »Du vergisst, für mich ist es nicht so dunkel wie für dich. Nein, wir müssen aufbrechen. Wenn wir noch länger warten, kommen wir niemals los, fürchte ich.«
    »Dann geh mit meinem Segen, Bruder meines Herzens.«
    Sie umarmten sich, dann ließ Orik Pferde für sie bringen – Pferde, die die Zwerge in Hedarth für die Elfen bereitstehen hatten, wenn sie herkamen, um Handel zu treiben.
    Eragon hob zum Abschied den Arm. Dann gab er seinem Ross die Sporen und galoppierte mit Roran, Arya und den übrigen Elfen von Hedarth aus den Viehweg entlang, der dem südlichen Ufer des Edda folgte, wo die Luft süß war vom Duft der Weiden und Pappeln. Über ihnen folgten ihnen die Drachen, die sich gegenseitig in einem spielerischen Tanz umkreisten.
    Außerhalb von Hedarth zügelte Eragon sein Pferd, so wie die anderen auch, und sie ritten in einem gemächlicheren Tempo weiter und unterhielten sich dabei leise. Eragon sprach mit Arya und Roran über nichts Wichtiges. Es waren nicht die Worte, die zählten, sondern vielmehr das Gefühl der Verbundenheit, das sie in dieser Nacht miteinander teilten. Diese Stimmung war etwas sehr Kostbares und Zerbrechliches. Wenn sie sprachen, taten sie es daher mit größerer Freundlichkeit als sonst, denn sie wussten, dass ihre gemeinsame Zeit sich dem Ende näherte, und keiner von ihnen wollte diese letzten Augenblicke mit einem gedankenlosen Wort zerstören.
    Schon bald erreichten sie den Gipfel eines kleinen Hügels und blickten von ihm hinunter auf die Talíta, die sie am Fuß des Hügels erwartete.
    Das Schiff lag genau dort, wo es liegen sollte.
    Im bleichen Mondlicht sah das Schiff aus wie ein Schwan, der bereit war, sich von dem träge fließenden Fluss in die Lüfte zu erheben und seine Passagiere ins Unbekannte zu tragen. Die Elfen hatten die Segel gesetzt und die Stoffbahnen schimmerten schwach. Eine einzelne Gestalt stand am Ruder, davon abgesehen war das Deck verlassen.
    Hinter der Talíta erstreckte sich die dunkle Ebene bis zum fernen Horizont: eine Fläche von beängstigendem Ausmaß, nur unterbrochen von dem Fluss selbst, der sich durch das Land zog wie ein Streifen aus gehämmertem Metall.
    Eragon schnürte es die Kehle zu und er zog sich die Kapuze seines Umhangs über den Kopf, als wolle er sich darin verstecken.
    Langsam ritten sie den Hügel hinunter und durch das wispernde Gras
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