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Er sieht dich wenn du schläfst

Er sieht dich wenn du schläfst

Titel: Er sieht dich wenn du schläfst
Autoren: Mary Higgins Clark
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und nahm gegenüber von Marissa
Platz. Wie anders sie ist, dachte er liebevoll.
Sie hatte mit ihrem Vater zusammen zu Mittag gegessen. Die
Rinden eines gegrillten Käsesandwichs lagen auf Marissas Teller. Auch ich mochte keine Rinden, fiel Sterling dabei ein.
»Daddy, bitte, nimm mich doch mit zu der Party, ja?«, bettelte
Marissa und spielte mit ihrem Strohhalm. »Ich hör dich und
NorNor so gerne singen, und ich versprech auch, keine Nervensäge zu sein.«
»Du bist nie eine Nervensäge, Rissa«, sagte Billy und zog sie
sanft an den Haaren. »Aber diese Party ist nichts für Kinder,
glaub mir.«
»Ich will sehen, wie das große Haus von innen aussieht.«
»Das wollen viele«, murmelte Billy und hob eine Augenbraue. »Hör zu, wir gehen Silvester in die Radio City Music
Hall. Das macht viel mehr Spaß. Ehrlich.«
»In der Schule hat jemand gesagt, dass die Männer, denen das
Haus gehört, wie die Leute in der Serie Die Sopranos sind.«
Billy lachte. »Ein Grund mehr, dich nicht dorthin mitzunehmen, Kleines.«
Sopranos? dachte Sterling.
Nor Kelly glitt auf den Stuhl neben Marissa. »Vergiss nicht,
dass deine andere Oma heute Abend pünktlich zu euch zum Essen kommt. Du hast dich auf sie gefreut.«
»Sie bleibt drei Tage. Ich kann sie morgen auch noch sehen.
Ich will die Gelegenheit nicht verpassen, euch beide singen zu
hören.«
»Du bist zu jung für ein Groupie«, sagte Billy augenzwinkernd.
Groupie? So viele neue Wörter, dachte Sterling.
»Daddy, alle mögen deinen neuen Song. Du wirst so berühmt!«
»Das ist er schon, Rissa«, versicherte ihr Nor.
Ich verstehe, warum Marissa sie so vermisst hat, dachte Sterling. Bei ihnen ist sie in ihrem Element. Er hatte Nor Kelly und
Billy Campbell bereits fest in sein Herz geschlossen. Sie waren
eindeutig Mutter und Sohn, und Marissa hatte die blauen Augen,
die helle Haut und das gute Aussehen von ihnen geerbt. Nor und
Billy besaßen eine unglaubliche Ausstrahlung, und bei Marissa
wies vieles bereits darauf hin, dass sie dieselbe Eigenschaft hatte.
Das Restaurant leerte sich allmählich. Die Gäste blieben am
Tisch stehen, um sich zu verabschieden. »Bis Silvester«, sagten
viele von ihnen. »Wir würden deine Party nie auslassen, Nor.«
»Auf diese Party komme ich auch«, sagte Marissa entschieden
und hob den Zeigefinger, um ihren Worten den nötigen Nachdruck zu verleihen.
»Bis zehn Uhr«, stimmte Billy ihr zu, »dann musst du ins
Bett.«
»Versuche es nicht wieder wie im letzten Jahr und verstecke
dich hinter der Bar, wenn es Zeit ist, nach Hause zu gehen«,
mahnte Nor lachend. »Und da wir gerade vom Nachhausegehen
reden, deine Mutter kommt jeden Augenblick, und Daddy und
ich müssen aufbrechen. Wir sollen in einer Stunde anfangen.«
Billy stand auf. »Da kommt Mom, Rissa.«
Denise Ward kam quer durch den Raum auf sie zu. »Hallo,
Billy. Hallo, Nor. Tut mir Leid, dass ich zu spät komme«, entschuldigte sie sich. »Ich musste noch etwas einkaufen, und die
Schlange an der Kasse ging praktisch durch den ganzen Laden.
Aber ich habe alles gekauft, was wir für die Plätzchen brauchen,
Marissa.«
Denise und Billy waren noch keine dreißig, dachte Sterling.
Sie hatten offenbar jung geheiratet, und obwohl sie sich hatten
scheiden lassen, waren sie anscheinend gute Freunde geblieben.
Wenn man die beiden nur ansah – sie in ihrem ziemlich förmlichen Hosenanzug, er in seinen schwarzen Jeans und Stiefeln –,
erkannte man, dass sie nicht auf gleicher Wellenlänge lagen.
Und Billy Campbell war weiß Gott nicht dem Sprichwort gefolgt, dass jeder Mann seine Mutter heiratet. Niemand würde auf
die Idee kommen, Nor Kelly sähe konservativ aus. Sie trug einen verblüffend weißen Hosenanzug aus Cashmere mit einem
farbig bedruckten Seidenschal. Augenfälliger Modeschmuck
rundete das Ganze ab.
»Wie geht’s den Kleinen?«, fragte Nor.
»Sie fangen gerade an zu laufen«, verkündete Denise stolz.
»Als Roy Junior seinen ersten Schritt tat, ist Roy Senior die halbe Nacht aufgeblieben und hat im ganzen Haus Gitter angebracht.«
Sterling meinte gesehen zu haben, dass Billy die Augen leicht
verdrehte. Sie lässt Billy wissen, wie fürsorglich Roy ist, schloss
Sterling. Ich wette, er muss sich jedes Mal, wenn er sie trifft,
neue Vorzüge von Roy anhören.
Marissa stand auf und umarmte ihren Vater und ihre Großmutter. »Viel Spaß bei den Sopranos«, sagte sie.
Denise war überrascht. »Die Sopranos?«
»Sie macht nur Spaß«, sagte Nor hastig. »Heute Abend
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