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Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Titel: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Autoren: James Kahn
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ausgesehen.
    Und diese Erinnerung führte eine Welle anderer Erinnerungen mit, an Brüderlichkeit und Heimat. An seine geliebte Frau. An die Freiheit der Weltraumtiefen. An Obi-Wan.
    Obi-Wan, sein Freund. Was war aus dieser Freundschaft geworden! Herumgedreht, er wußte nicht wie - aber doch geimpft mit irgendeiner Gleichgültigkeit, die schwärte, bis... halt. Das waren Erinnerungen, von denen er nichts wissen wollte, nicht jetzt. Erinnerungen wie glühende Lava, an seinem Rücken hinaufkriechend. nein.
    Dieser Junge hatte ihn aus der Tiefe gerettet - hier und jetzt mit dieser Tat. Dieser Junge war gut.
    Der Junge war gut, und es war sein Junge - also mußte auch in ihm Gutes sein. Er lächelte seinen Sohn an und empfand Zuneigung, zum ersten Mal. Und zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren konnte er auch mit sich selbst leben.
    Plötzlich roch er etwas - er blähte die Nasenflügel, schnupperte noch einmal. Wildblumen waren das. In der Blüte. Es mußte Frühling sein.
    Und da war ein Donner - er legte den Kopf schief und lauschte angestrengt. Ja, Frühlingsgewitter vor Frühlingsregen. Damit die Blumen blühten.
    Ja, da. er spürte einen Regentropfen auf den Lippen. Er leckte den kleinen Tropfen ab. aber halt, das war kein Süßwasser, es war salzig, eine. Träne.
    Er richtete den Blick wieder auf Luke und sah seinen Sohn weinen. Ja, das war es, er schmeckte das Leid seines Jungen -weil er so grauenhaft aussah, weil er so grauenhaft war.
    Aber er wollte für Luke alles gutmachen, er wollte Luke erklären, daß er in Wirklichkeit gar nicht so häßlich war, nicht tief innerlich, nicht ganz und gar. Mit einem kleinen, beschwichtigenden Lächeln schüttelte er den Kopf und wischte das häßliche Wesen fort, das sein Sohn sah.
    »Leuchtende Wesen sind wir, Luke - nicht nur plumpe Materie.«
    Luke schüttelte auch den Kopf, um seinem Vater zu sagen, daß es gut war, um die Scham des alten Mannes fortzuscheuchen, ihm zu sagen, daß nichts mehr von Bedeutung sei - aber er konnte nicht sprechen.
    Vader begann wieder zu sprechen, noch schwächer, kaum vernehmbar.
    »Geh, mein Sohn. Laß mich allein.«
    Luke fand seine Stimme wieder.
    »Nein. Du kommst mit mir. Ich lasse dich nicht hier. Ich werde dich retten.«
    »Das hast du schon getan, Luke«, flüsterte er. Er wünschte sich kurz, Yoda kennengelernt zu haben, um dem alten Jedi für das zu danken, was er Luke beigebracht hatte. aber vielleicht würde er bald bei Yoda sein, in der ätherischen Einheit der Kraft. Und bei Obi-Wan.
    »Vater, ich lasse dich nicht allein«, bekräftigte Luke. Schwerste Explosionen erschütterten die Dockbucht, rissen eine ganze Wand nieder, spalteten die Decke. Aus einer Gasdüse in der Nähe schoß ein blauer Flammenstrom. Unmittelbar unter ihm begann der Boden zu schmelzen.
    Vader zog Luke nah heran und sagte ihm ins Ohr: »Luke, du hast recht gehabt. auch bei mir. Sag das deiner Schwester. du hast recht gehabt.«
    Damit schloß er die Augen, und Darth Vader - Anakin Skywalker - starb.
    Eine ungeheure Explosion zerfetzte die Rückseite der Bucht und verwandelte sie in ein Flammenmeer. Luke wurde zu Boden geworfen. Langsam stand er wieder auf und stolperte wie ein Automat zu einer der letzten verbliebenen Raumfähren.
    Die »Millennium Falcon« fegte weiter in irrem Slalom durch das Labyrinth von Energiekanälen und rückte langsam dem Zentrum der Riesenkugel näher - dem Hauptreaktor. Die Rebellenkreuzer bombardierten unaufhörlich das offenliegende, unfertige Gerüst des Todessterns. Jeder Treffer rief ein heftiges Zittern in der gigantischen Kampfstation hervor und löste im Inneren eine neue Folge von Katastrophen aus.
    Kommandeur Jerjerrod saß brütend im Kontrollraum des Todessterns und beobachtete, wie rings um ihn alles zerfiel. Die Hälfte seiner Besatzung war tot, verwundet oder davongelaufen - wo die Leute Zuflucht zu finden erhofften, war unklar. Eigentlich Wahnsinn, dachte er. Die übrigen liefen hilflos herum oder wüteten gegen die feindlichen Schiffe, feuerten wahllos in die Gegend, schrien Befehle oder konzentrierten sich verzweifelt auf irgendeine bestimmte Aufgabe, als sei darin Rettung zu finden. Oder sie saßen einfach da und brüteten vor sich hin, wie Jerjerrod es tat.
    Er vermochte nicht zu ergründen, worauf die Katastrophe zurückzuführen war. Er hatte Geduld gezeigt und treu gedient, hatte hart durchgegriffen. Er war der Kommandeur der größten je erbauten Kampfstation. Er haßte die Rebellenallianz jetzt wie
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