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Entscheidung im Palast des Prinzen

Entscheidung im Palast des Prinzen

Titel: Entscheidung im Palast des Prinzen
Autoren: Lynn Raye Harris
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Exploration und brannte regelrecht darauf, sich zurückzuholen, was seine Familie verloren hatte, und die Russells in den Ruin zu treiben.
    So weit zu kommen hatte Jahre gedauert, aber nun war er auf dem Gipfel seines Erfolgs – und der Sieg über das Russell-Imperium war zum Greifen nah. Doch in dieser Sekunde umfasste er erst einmal Paiges Arme und schob sie sanft von sich. Sie schluckte, und einen Augenblick dachte Alexej, sie würde wieder anfangen zu weinen. Stattdessen schlang sie die Arme schützend um sich und sah ihn mit großen Augen und schmerzerfülltem Blick an.
    Ihre Tränen waren echt gewesen, ganz egal, warum sie ursprünglich mit in sein Apartment gekommen war. Vielleicht gelang es ihm sogar, ihren Zorn und ihre Traurigkeit wegen Chads Verhalten zu seinem Vorteil zu nutzen. Paige war Russells Sekretärin und kannte sicher Interna, die ihm nützlich sein konnten.
    „Du willst doch gar nicht mich“, sagte er leise. „Du bist verletzt und traurig und möchtest dieses Gefühl loswerden. Das verstehe ich. Aber wenn du dich jetzt mit mir einlässt, wird es dir morgen leidtun.“
    „Sch…Schon okay, wenn du nicht mit mir schlafen willst.“ Beschämt sah Paige zu Boden, wobei sich Alexej fragte, warum ausgerechnet dieses Zeichen ihrer Unschuld sein Verlangen schürte.
    „Paige“, sagte er und wartete, bis sie ihn wieder ansah. „Ich denke, du solltest jetzt ein bisschen schlafen. Morgen sieht alles schon ganz anders aus.“
    Wie oft hatte er das zu Katherina gesagt? Sie hatten beide gewusst, dass es nicht besser werden würde, aber mit dieser Notlüge kamen sie leichter durch die schweren Zeiten.
    „Ich muss spätestens um acht Uhr wieder im Hotel sein“, antwortete Paige wie benommen. „Cha… mein Chef hat morgen früh ein wichtiges Meeting.“
    „Ich weiß“, sagte Alexej und konnte nicht umhin, ihr eine Strähne hinters Ohr zu streichen.
    „Ich wünschte wirklich, du würdest mir sagen, woher du all diese Sachen weißt“, sagte Paige stirnrunzelnd.
    Er lächelte und sah sie dabei so freundlich wie möglich an. Es war ein Risiko, aber wenn er nicht ehrlich zu ihr war, würde sie ihm ihr Vertrauen nicht schenken, nachdem Russell es bereits missbraucht hatte. Dass sie ihm vertraute, war eine Grundvoraussetzung, wenn sein neuer Schachzug gelingen sollte.
    „Weil er dieses Treffen mit mir hat.“
    Vor Erstaunen wurden ihre Augen ganz groß. Nun war Alexej restlos überzeugt, dass sie nicht wusste, wer er war. Das bestärkte ihn noch darin, seinen neuen Plan in die Tat umzusetzen. Und dann gäbe es bald kein Russell Tech mehr – dank dieser Frau.
    „Bist du Walischnikow?
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, aber mein Nachname fängt auch mit W an.“
    Wenn es überhaupt möglich war, wurden ihre Augen noch größer. Gleichzeitig schlug sie sich erschrocken die Hand vor den Mund. „Ach, du meine Güte“, wisperte sie, „du bist Prinz Woronow.“
    Es schneite, als die Limousine durch Moskau fuhr. Dicke Flocken wirbelten zu Boden und blieben liegen. Fasziniert sah Paige zum Fenster hinaus. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie so viel Schnee gesehen, und dabei war bereits April! In Dallas war es zu dieser Jahreszeit angenehm warm, und in ihrer Heimatstadt Atkinsville herrschten das ganze Jahr über gemäßigte Temperaturen.
    Paige hätte sich gern dem Mann neben sich zugewandt, um ihm dafür zu danken, dass er sie so früh zum Hotel zurückbrachte. Aber sie konnte ihn nicht ansehen, denn neben ihr saß Alexej Woronow, den sie versucht hatte zu verführen, nachdem Chad ihre Gefühle verletzt hatte. Natürlich musste Alexej ihr einen Korb geben. Er war schließlich nicht nur ein Prinz, sondern sah auch noch umwerfend aus. So ein Mann interessierte sich nicht für sie.
    Als Paige daran dachte, wie er sie auf dem Roten Platz geküsst und sich an sie gedrängt hatte, errötete sie unwillkürlich. Beinahe wäre sie gekommen, nur weil sie diesen herrlichen Druck verspürt hatte.
    Alexej hat das alles nur gespielt, rief sie sich in Erinnerung, es war eine notwendige Show, um sie vor ihren Verfolgern zu retten.
    Aber ihr Retter war nicht nur irgendein Prinz, sondern Prinz Woronow – Chads Widersacher. Wenn sie Chad glauben durfte, war Alexej entschlossen, Russell Tech in sein Firmenimperium zu integrieren. Das wäre relativ problemlos möglich, wenn er in den Besitz von Walischnikows Ländereien gelangte. Hätte Alexej mit seinem Vorhaben Erfolg, würde es Russell Tech schon bald nicht mehr
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